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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0022

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AMT TAUBERBISCHOFSHEIM. — DAINBACH.

iS

Die grosse Waldung Ohorn oder Ahorn bei Buch i. J. 1562 (mit den dazu-
gehörigen Wiesen, 804% Morgen gross), besass Kurpfalz mit dem Jagdrecht zu drei
Vierteln, Albrecht von Rosenberg zu einem Viertel. (E.)

Die jetzige Kirche (evang.) wurde an Stelle einer älteren i. J. 1752 (Jahreszahl
über der Aussenthüre zur Empore) von der Gemeinde errichtet. Von der alten Kirche
wurde nur der Thurm beibehalten, der 1892 durch einen neuen ersetzt werden musste.
Innere und äussere Ausstattung in einfachsten Formen. Die jetzt noch vorhandene Orgel
1771 von Joh. Adam Ehrlich zu Wachbach um 230 fl. geliefert.

Von den Glocken nur eine alt, mit der Umschrift: jjtlf 2 Itiatia l anno l

ootnitri 1 ltiüi^imo i gitanrmgßtitß^itiio i rjuaoragg^iiiio i gkcuntiö, die andere

1833 in Dallau umgegossen.

Aussen an der Südfront der Kirche reiches, aber geschmackloses Barock-Epitaph
(w. S.) des i.J. 1730 verstorbenen Söhnleins des Pfarrers Johann Philipp Roth.
Naives Relief: der Pfarrer mit Gattin im Schiff des Lebens auf den Wogen treibend,
während das Kind zu Christus emporschwebt. Darüber ovale Tafel mit Psalmstelle,
darunter die Inschrifttafel.

Unten an der Terrassenmauer, neuerdings angebracht, die einfache grosse Grab-
platte (r. S.) des am 31. Januar 1628 verstorbenen Erasmus Treutlinger, gräflich
Löwenstein'sehen Kellers zu Gerichtstetten.

Glocken

Grabsteine

DAINBACH

Schreibweisen: Tanbach 1369, Tambach 1382, Teinbach 1414, Deimbach 1453.

Alte Boxberg'sche Besitzung. Der als wertheimisches Lehen auf Dainbach ruhende
Zehnten von Fritz von Wyllendorf als Vormund von Hans Sweygers Sohn
Hans, an Hans und Lutz Truchsess von Baldersheim am 13. März 1369 ver-
kauft. Begütert waren dort im XTV und XV. Jh. die Johanniter (1349) und der
Deutsch-Orden zu Mergentheim. Nach Zerstörung von Boxberg i. J. 1523 ergriff
Kurpfalz Besitz von Dainbach und belehnte damit i.J. 1561 Albrecht von Rosen-
berg, der dasselbe früher von Mainz als Lehen getragen zu haben scheint. Nach
dem dreissigjährigen Kriege war "Dainbach „ein eingegangener, öder und wüster Hof''.
Trümmer eines Rosenberg'schen (?) Schlosses auf einer Anhöhe an der Strasse von
Boxberg nach Mergentheim sind noch am Schlüsse des vorigen Jahrhunderts vorhanden
gewesen. Blieb kurpfälzisch bis 1803; danach leiningisch bis 1806. (E.)

Die evang. Kirche, laut Jahreszahl über beiden Seiteneingängen aus dem Jahre
1739 stammend, ist ein einfacher Barockbau, dessen erste Anlage wohl noch ins XVII. Jh.
zurückgeht. Im Jahre 1681 gründete nämlich Kurpfalz daselbst eine eigene lutherische
Pfarrei. Der Thurm ist 1863 erneuert, das Geläute i. J. 1873 umgegossen worden.
Die Malereien im Innern (Deckenbild, Brüstungsbilder an der Empore) stammen aus
dem Jahre 1753. Werthlose, dekorative Arbeiten. Den interessantesten Theil der inneren
Ausstattung bildet die einheitliche Holzeinrichtung: das Gestühl und die Empore:
rohe, aber flotte Zimmermannsarbeit aus den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts.

Malereien

Gestühl
 
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