Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0118

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AMT TAUBERBISCHOFSHEIM.

KRENSHEIM.

99

in die Mauer eingelassen, eine Tafel mit dem Wappen des mainzischen Erzbischofs
Johann Philipp von Schönborn und die Jahreszahl 1672.

Am Thorbogen der weiter rückwärts liegenden grossen Kellerei die Jahreszahl
I536-

(Der von Schönhuth a. a. O. S. 61 angeführte interessante Inschriftstein Albrechts
von Brandenburg vom Jahre 1545 ist nicht mehr aufzufinden.)

Unterhalb des Burgberges liegt

KRAUTHEIM-THAL,

an der Wegekreuzung nach Altkrautheim (ins Württemberg'sche), ein aus wenigen OeiMd
Häusern bestehender und zu Krautheim-Berg gehöriger Ort, der nichts Bemerkenswerthes
enthält ausser einem schlechten Oelbilde eines Würzburger Fürstbischofs in schönem,
von reichgeschnitztem Wappen- und Trophäenschmuck bekröntem Rahmen im Besitz
des Post-Wirthes.

Vor dem Orte die stattliche Mühle, ein massiver Bau mit geschweiften Giebeln. Mühle
An der hübsch ornamentirten Eingangsthür die Jahreszahl 1599.

Ueber dem Thor einer neu gebauten Scheuer daselbst ist in Relief ein den Jonas Schnitzerei
ausspeiender Walfisch (angeblich aus Schönthal stammend) angebracht; treffliche Holz-
schnitzerei des vorigen Jahrhunderts.

Der Müller besitzt vier gute Barock-Figuren in mehr als halber Lebensgrösse, Heiligenfiguren
angeblich vom Hochaltar der Kirche zu Altkrautheim stammend und ausgezeichnet
durch die Lebhaftigkeit der Köpfe.

KRENSHEIM

Schreibweisen: Crenshe 1157, Crantse 1169, Crehse n76, Crense 1244, Krentse
1298, Crainsheim 1787.

Litteratur: H. Bauer, die Edelherren von Zimmern und Lauda, von Ingolstadt,
Krensheim und Gamburg, in Zeitschrift für das wirtemb. Franken, Bd. VI 1862, S. 139 ff.

Dem Adelsgeschlechte von Krensheim gehörte Erccboldus de Crenshe an,
der als Mitstifter des Klosters Bronnbach i. J. 1157 genannt wird. Mit seinem Bruder
Trageboto war derselbe 1169 Zeuge bei einer Schenkung Heinrichs von Luden an
Würzburg. Mit Albert von Crense (1221 Zeuge bei einem Güterverkauf Bronn-
bachs in Uissigheim) beginnt eine Reihe ritterlicher Dienstmänner, meist im Gefolge
der Grafen von Rineck, und setzt sich bis Anfang XTV. Jhs. fort.

Seit 1311 treten die Goltstein von Krensheim auf; 1309 wohnte daselbst ein
Heinrich von Hohenlohe, Ritter, später Bertholdus de Hohenlohe (s. oben S. 50).
Nach Aussterben seiner Edelherren ging der Ort in den Besitz der Herren von Zim-
mern und Luden über und danach der Grafen von Rineck. Mit der Herrschaft
Grünsfeld vererbte sich Krensheim 1488 an die Leuchtenberg und fiel 1646 an
Würzburg. Von 1803 bis 1806 zu Salm-Krautheim gehörig. (E.)

Die Kirche (tit. S. Aegidii) ist ein hübscher einfacher Barockbau vom Jahr 1753
(Jahreszahl über dem Portal), an Stelle eines aus dem Jahre 1579 stammenden älteren

Kirche
 
Annotationen