Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0250

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
224

KREIS MOSBACH.

Gemeindebuch

verwitterte Grabschrift eines i. J. 1470 ermordeten (?) Wenkheimer Pfarrers Friedrich

Appei enthält: IäAo nöto fta 6ta p9 feflum pu//////// marte ixn$ faijtriC9
appri tum tß pWanp in taen//Etm arm£(?) impto: occu&trit Die Mitte

nimmt ein Relief des Gekreuzigten ein mit der üblichen Ueberschrift: itltl- Am unteren
Theile (gesondertes Stück) die Figur eines Geistlichen, der den Kelch hält und segnet,
in groben, aber sicheren Umrisslinien.

Das im Besitze der Gemeinde befindliche, in Schweinsleder gebundene ;) Gemeinde-
buch11 enthält die Dorfordnung der Herren von Hundt von 1578, sowie die Weideord-
nung und Schäferordnung von 1608.

WERBACHHAUSEN

Schreibweisen: Husin bei Wertpach 1332, Werpachhusen 1369, Wertpachhusen
1371, Huesen bei Wegenkeim (Wenkheim) 1372, Hawsen bei Wegynckein 1461.

Werbachhausen gehörte wohl anfänglich zur Herrschaft Zimmern-Grünsfeld,
da Dienstmannen derselben, nämlich die Hund, hier sassen und noch 1418 bis 1487
Lehen von den Grafen zu Rineck trugen. Doch waren auch die Schenken
von Limpurg daselbst begütert (Lehensreverse von 1361 bis 1535), ebenso Kloster
Bronnbach (seit 1332), Kloster Amorbach (seit 1372), die Stetenberg u. a.
Die Burg der Hund stand der Ueberlieferung nach in der Nähe des Welzbaches, wo
jetzt Haus Nr. 14. In der Nähe die »Burgwiesen«. Landeshoheit Kurmainz,
von 1803 bis 1806 Leiningen. (E.)
Pfarrkirche Die in den Jahren 1715 und 1716 aus Beiträgen von Mainz, Würzburg und der

Karthause Grünau errichtete Pfarrkirche (tit. S. Laurentii, Pfarrei seit 1326) ist vor einigen
Jahren restaurirt und vergrössert worden unter Beibehaltung der alten barocken Innen-
ausstattung mit Altären u. dergl. Wir begegnen den üblichen Formen ohne besonderen
Kunstwerth.
Glocken Die Glocken haben folgende Umschriften:

1) die älteste und kleinste von 1552, noch aus der älteren Laurentiuskirche
stammend: AVE MARIA GRACIA PLENA DOMINVS DECVM (sie!).

2) die mittelgrosse von 1729, zwischen einem doppelten Kranz von Weinlaub
und Trauben: S. LAVRENTIVS PATRONVS ECCLESIAE WERBACHHAVSEN
ANNO 1729- GOSS MICH IOHANN ADAM ROTH. Die letzten Worte stehen
auf einem Schilde.

Die dritte und grösste Glocke ist 1830 von G. P. Jaeger in Würzburg um-
gegossen worden.

Grabstein Bei den Restaurationsarbeiten des Jahres 1893 fand sich in den Fundamenten der

Grabstein eines im Herzog Moriz'schen Kriege 1552 gefallenen Offiziers (?) Kunz
Turder.

Bildstocke Xn und vor dem Dorfe sehr zahlreiche Bildstöcke von 1601, 1668, 1748 «. s. w.

Auf dem Wege nach Wenkheim ebensolche von 1600, 1613, 1730, 1752 u. s. f.
 
Annotationen