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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0134

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AMT TAUBERBISCHOFSHEIM. — MARBACH. MESSELHAUSEN. j j -

MARBACH

Schreibweisen: Marbach 1245, Martpach 1418, Marpach 1489.

Marbach gehörte in die Herrschaft Luden, daher später den Grafen von
Rineck und von Hohenlohe und deren Nachfolgern. 1489 bestätigte Johann,
Landgraf von Leuchtenberg, dem Michael von Rosenberg den Besitz des
Zehnten zu Marbach als rineckisches Lehen. Später besassen es die von Dienheim,
Ganerben von Schupf, die es 1613 an Kurpfalz verkauften. Durch Verträge mit
Kurpfalz und das Aussterben der Leuchtenberg kam Marbach 1506 an Würzburg
(Amt Lauda). Von 1803 bis 1806 leiningisch. (E.)

Marbach ist Filiale von Königshofen und besass 1623 noch keine eigene Kirche. Kirche
Das jetzige bescheidene Gotteshaus stammt aus dem Jahre 1782. Jahreszahl im Chro-
nostichon über dem Hauptportal. Aeusseres schmucklos, Inneres einfach barock ausge-
stattet. Hervorzuheben ein Beichtstuhl in strengen Empireformen.

Vor der Kirche unten am Wege ein einfacher alter Bildstockständer (r. S.), zum Bildstock
Andenken an den 1586 verstorbenen Hans Geiger von Marbach errichtet; jetzt
ein modernes gusseisernes Kruzifix darauf.

MESSELHAUSEN

Schreibweisen: Messelhusen 1374 und 1378, Mystilhuosen 1380, Messelhusen
1381, Messellhausen 1526.

Litteratur: H. Bauer, Die Herrn von Zobel und von Geyer, in Zeitschrift für das
wirtemb. Franken, V. Bd. (1859) S. 70 f.

Das Dorf gehörte zur Herrschaft Luden und zwar zu jenem Theile derselben,
der schon vor 1207 an die Hohenlohe überging. Von letzteren erhielten Dienst-
leute, die sich nach Oberbaibach benannten und 1260 das bei Messelhausen gelegene
Marstatt (Marstatter Hof) besassen, wohl Besitzungen zu Messelhausen,, welche dann
an die Mertin (Martin) zu Mergentheim kamen, ein seit 1310 auftretendes Adels-
geschlecht (Kuntz Mertin von Messelhusen, Edelknecht 1374 und 1378, Kuonz Mertin
zu Mystilhuosen, den man nennt Franck, 1380). Ihr Schloss zu Messelhausen und den
Weiler Marstatt verkauften Kunz und Raban Mertin 1401 an die Stadt Rotten-
burg o. T.,. diese wieder 1413 um 1800 fl. an Hans Zobel.

Das ältere Schloss und die weiteren Besitzungen zu Messelhausen vergaben die
Hohenlohe an ihre Vasallen, die Herren von Tottenheim, als Lehen (Hans
von Tottenheim zu Messelhausen 1415), welche es (Messelhausen das Schloss, eine
Wiese zu Karbach und die Hälfte des Zehnten zu Brehmen) an Balthasar von
Thüngen verkauften. Die betr. Belehnung durch Albrecht Grafen von Hohenlohe
erfolgte am 25. Juli 1506. Adam von Thüngen übergab 1529 seine Güter zu
Messelhausen sammt dem Schlosse, das vier Jahre vorher von den Bauern verbrannt
worden war, wegen Hinterstellungsschulden an Dorothea Zoblin geb. Adlin (von
Tottenheim) und diese 1538'um 9000 fl. an Stephan Zobel. Belehnung des Hans
 
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