Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0133

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
114

KREIS MOSBACH.



Nebenan (Dr. I, 23) einfache Hausthür mit Jahreszahl 16 WO G 8 3
Initialen und Hausmarke.

Daranstossend grosses schönes Hofthor mit Cartoucheschild und Relief eines
Mannes nebst Hausmarke. Jahreszahl überstrichen.

An der Ecke der Pfarrstrasse und Hauptstrasse altes Fachwerkhaus (ehemaliges
Rathhaus), durch einen fünfseitigen Erker auf schrägen Holzstützen ausgezeichnet.

Co—a?
An einer der letzteren dieser Schild: ( 3£\ ) geschnitzt und bemalt.

Wasserspeier

Schräg gegenüber in der Hauptstrasse:

Am Hause Dr. I, 29 hübsches Sandsteinportal mit Sitznische vom Jahre 1618.
Die oberen Stockwerke mit überputztem Fachwerk.

Am Hause Dr. m, 176, der Geburtsstätte des berühmten Würzburger Rechts-
gelehrten Phil. Adam Ulrich (1692 bis 1748), eines um die heimische Landwirth-
schaft, wie um seine Vaterstadt (durch Schenkungen an das Spital) hochverdienten
Mannes, Gedenktafel von 1827 über der hübschen Renaissance-Thür.

Gegenüber, an der Ecke der Kapellenstrasse vornehmes Fachwerkhaus (Unterstock,
wie immer, massiv) des XVH. Jhs; alles überputzt bis auf die geschnitzten, hölzernen
Eckpilaster, die bis zum Dach durchgehen und dort Kapitell und Gebälkstück tragen.

Daneben (Dr. TU, 177) Giebelhaus mit Erker von 1596 und mit hübsch profilirter
Thür. Inschrifttafel oben links davon übermalt, unlesbar; grosses Halbkreisfenster zu-
gemauert. Leider ist auch hier das Fachwerk der oberen Stockwerke ganz überputzt.

Unfern ein Eckhaus, das oben an der Ecke das würzburgische Wappen einge-
mauert zeigt.

Weiterhin (Dr in 188) herrschaftliches Giebelhaus, die. ehemalige würzburgische
Kellerei, (s. Fig. 32) mit weiter Einfahrt (oben am Bogen Schild und Jahreszahl 1595)
und reich verzierter Eingangsthür dicht am Hause in der Hofmauer. Ein hübscher
Fachwerk-Erker kragt an der Ecke darüber vor; auf dessen Sandsteinschräge unten zwei
Fratzen mit derber Fruchtguirlande. Den zweigeschossigen, massiven Unterbau umrahmen
Eckquader, das Fachwerk oben ist verputzt.

Auch in der Umgebung der Kirche eine Anzahl älterer Häuser; das älteste
von 1595 mit dem bischöflichen Wappen, ein anderes von 1739 Tt^i hübschem Barock-
Portal. Hier D Hl 165 der ehemalige würzburgische Amthof, 1540 bis 1544 neu
gebaut.

Das stattliche, malerische Eckhaus in der Bachgasse (Dr II 96), das Geburts-
haus des würzburgischen Weihbischofs Mayer (1669 bis 1747), ist von diesem seiner
Vaterstadt als Spital oder Armenhaus testamentarisch überwiesen worden. Offener
Laufgang nach der Bachgasse zu mit verzierten Ständern und gedrehten Balustresäulchen.
Hübsches Nischenportal um die Ecke (s. Fig. 33). (Das Spital besitzt seit 1894
ein neues Gebäude ausserhalb der Stadt.) Der alte Zobelhof D HI 147 bietet nichts
Bemerkenswerthes mehr.

Hübscher Wasserspeier an einem Hause zunächst dem oberen Thore.
 
Annotationen