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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0078

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KREIS MOSBACH.

Davor Bildstock (lebensgrosse Statue der Gottesmutter auf Mondsichel) von 1741.
Auf einer der Brücken ein S. Nepomuk von 1715.

Kapelle

Die Kapelle, vor dem unteren Thore am Gewann Haiger gelegen und daher
Haigerkapelle genannt, ist 1747 zu Ehren »des bittern Leidens« erbaut worden
auf Kosten des zu Königheim geborenen Pastors Joh. Mich. Faulhaber (s. oben),
Dekans des Taubergaues In ihr befand sich Ende des vorigen Jahrhunderts ein altes,
grosses Kruzifix.

Zur Gemeinde Königheim (jetzt noch zur Pfarrei) gehörte früher der Hof
Weickerstetten (Wigerstetin 1301, Wikersteden 1410). Seit 1301 Eigenthum des Klosters
Bronnbach, während der Reformationszeit vorübergehend wertheimisch, um 1568 aber-
mals dem Kloster durch richterlichen Entscheid zugesprochen. (E.)

Die Kapelle (tit. S. Antonii et S. Elisabethae) enthält einen Altar aus der alten
Kirche zu Wagenschwend.

KÖNIGSHOFEN

Schreibweisen: Chuningashaoba 823, Chunigeshofa 889, Kunegeshoven 1225,
Kungeshoven 1330, Kungshoven 1345, Tauberkungshoffen 1453.

Litteratur: Ottmar Schönhuth, Bocksberg und der Schüpfergrund, in Zeitschr.
f. wirtemb. Franken, 1856, Band IV, S. 59 ff.

Zu den Besitzungen, welche die Könige Kar Im an und Pipin der Kirche (dem
Bischöfe) zu Würzburg schenkten, gehörte die Kirche (basilica S. Martini) zu Königs-
hofen (in pago Dubragauginse). Diese Vergabung wurde durch Kaiser Karl d. Gr.
und Ludwig (823), sowie König Arnulf (889) bestätigt, zugleich schenkte der letztere
den Zehnten aus den dortigen königlichen Fiskalgütern an Würzburg. Später waren
die Herren von Hohenlohe, welche seit Mitte des XII. Jhs. in Weickersheim (jetzt
Oberamt Mergentheim in Württemberg) sassen, im Besitze von Königshofen, wohl dess-
wegen, weil sich Albert von Hohenlohe, der Kreuzfahrer, mit einer Geborenen
von Luden (Lauda) verheirathet hatte. Margaret von Bruneck (Hohenlohe),
weiland Gräfin von Schwarzberg, verkaufte 1414 ihr Dorf Kungshoven an der
Tauber an Ritter Heinrich von Sickingen, die Wittwe Heinrichs, Agnes
Kreissin, 1418 an Johann, Erzbischof zu Mainz. Von Mainz wurde es 1471 an
Wilhelm von Tottenheim, 1491 an Arnold von Stettenberg, 1692 an
Würzburg verpfändet, von diesem 1730 wieder eingelöst. Landeshoheit Mainz (Ober-
amt Bischofsheim, seit 1773 Sitz eines Amtsvogtes), von 1803 bis 1806 leiningisch.

Eine grössere Anzahl »fremder Herrschaften« hatte von jeher Besitzungen in
Königshofen, anfänglich besonders die Klöster Schönthal (1383) und Bronnbach
(1371), sowie das Johanniterhaus (1284) und der Deutsch-Orden zu Mergent-
heim, später das Predigerkloster zu Mergentheim, das Kloster Gerlachs-
heim und das Stift Würzburg.
 
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