Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0014

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AMT TAUBERBISCHOFSHEIM. — BOBSTADT. BOXBERG.

BOBSTADT

Schreibweisen: Baxstatt 1252, Bogesstatt 1381, Bostadt 1509, Babstatt, Ballstatt
im XVI. Jh.

Litteratur: C. W. F. L. Stock er, Chronik von Boxberg, Wölchingen, Schweigern,
Bobstadt, Epplingen, Heidelberg 1867.

Wohl zuerst im Besitze der Herren von Krautheim. Mit Boxberg kam Bob-
stadt von den verschuldeten Johannitern von Wölchingen i. J. 1381 an die Herren
von Rosenberg, die den Besitz in der Folge mit Kurpfalz theilten und ihre Hälfte
i. J. 1578 als kurpfälzisches Lehen annehmen mussten. Kurze Zeit (1632) darauffiel
das Lehen an Kurpfalz zurück, das bis 1803 Hoheitsrechte ausübte. Von 1803 bis
1806 leiningisch. (E.).

Evangel. Kirche, wiederholt umgebaut; i. J. 1572 war sie bereits »so alt, eng und Kirche
baufällig, wie nicht leicht eine in der Pfalz«; (Pfarrei schon 1381). Im Jahre 1658
stürzte das Chorgewölbe ein; die Kirche 1755 durch einen Neubau ersetzt. Der
Thurm mag noch aus älterer Zeit stammen. Nüchterner Barockbau ohne künstlerische
Bedeutung. Die Jahreszahl der Einweihung: 1756 über der Hauptthür.

Von den Glocken ist nur die eine alt mit der Umschrift: Glocken

SUnno • tmi • m cor Irim • fu£a • eft • §ec • campana • per • mag$trum •
eunranum • te ■ gerßtpofi in • EObomitia • pcotitna • ante • fe^tmn • penteco^te •
Itaca^ • tnarcu£ • ingane^ • mattfjeug.*

BOXBERG

Schreibweisen: Bockesberg 1166, Bocchesberg n72, Bokkeberc 1221, Bocs-
berg 1301, Poxberg 1489, Poxburg 1528.

Litteratur: Ottmar F. H. Schönhuth, Bocksberg und der Schüpfergrund bis
Königshofen, Mergentheim 1856. — C.W.F.L. Stocker, Chronik von Boxberg... (s.o.).

Das Herrengeschlecht vom badischen Boxberg tritt zuerst mit Konrad von Box-
berg in der 2. Hälfte des XII. Jhs. auf. Die im Komburger Schenkungsbuche genannte
Frau Guota von Bocchesberg scheint die Gattin dieses Konrad gewesen zu sein. Um
.1212 war ein Konrad von Boxberg Lehensträger der Herren von Schweinberg,
während Heinrich von Boxberg i. J. 1213 Schloss und Dorf Boxberg dem Stifte
Würzburg übergab und wieder als Lehen empfing. Seine Erben waren die Söhne
seiner Schwester Adelheid: Konrad und Krafto von Krautheim, von denen
der letztere unter Verzicht auf Krautheim in den Besitz der meisten Güter in Boxberg
gelangte und fortan den Namen davon führte. Mit dessen Sohne Konrad starb das
Geschlecht i. J. 1313 aus. Erben wurden die Grafen von Wertheim, neben denen die
Johanniter von Wölchingen, die hier eine Kommende gegründet hatten, den Haupt-
besitz von Boxberg in Händen hatten. Ihnen traten denn auch bald darauf die Wertheimer
Grafen ihre dortige Erbschaft ab, aber bereits am 25. Mai 1381 verkaufte der verschuldete
Orden Burg und Stadt Boxberg um 18000 Goldgulden an die Ritter Konrad undEber-
hard von Rosenberg und die Edelknechte Konrad und Arnold von Rosenberg,
welche die Neuerwerbung sofort an Kurpfalz übertrugen, um sie von diesem als Lehen
zurückzuerhalten. Als Stammschloss dieses 1276 zum ersten Male urkundlich genannten
 
Annotationen