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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0021

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KREIS MOSBACH.

Besitz ging 1640 an Würzburg über, von dem ihn die Grafen von Hatzfeld zu
Lehen trugen, und 1728 (bis 1806) an die Fürsten Löwenstein-Wertheim. (E.)
Ziehbrunnen Hübscher Renaissance - Ziehbrunnen (r. S.), inschriftlich aus dem Jahre 159°

stammend. Ueber dem kreisrunden Brunnenkranze erheben sich zwei kräftige, verzierte
Pfeiler, welche den am unteren Theile kielbogenartig geschweiften Steinbalken mit der
Rolle stützen. Auf der geradlinigen Oberfläche des Balkens in der Mitte ein halbkreis-
förmiger Muschelaufsatz, zwei Kugeln an den Enden.

BRUNNTHAL

Wohnha

Schreibweisen: Brunnental 1222 und 1352, Bronntal 1380.

Im Jahre 1222 kamen durch Schenkung Güter zu Brunnthal an das Neumünster
zu Würzburg. Die Kirche zu Brunnthal bereits 1333 erwähnt (Filiale von Wenkheim).
Eigener Adel in einer Tauschurkunde vom Jahre 1352. Begütert daselbst Kloster
Bronnbach seit 1380 bis zu seiner Aufhebung, ferner die Hund und um 1537 der
Landgraf zum Leuchtenberg. Die Landeshoheit besass Kurmainz (Oberamt
Bischofsheim) bis 1803, darnach Leiningen bis 1806. (E.)

Der Hochaltar in der 1818—1821 erbauten Kirche (tit. S. Michaelis) stammt
aus der Würzburger Universitätskirche und zeigt in der Mitte über dem sarkophagartigen
Altar aus weissem Stuckmarmor eine gut gemalte Kreuzigung in reicher, goldener
Umrahmung zwischen blassrothen Marmorsäulen.

Auch der nördliche Seitenaltar mit dem Bilde des h. Kilian, der einst das
Seitenstück zum jetzigen Hochaltar bildete, stammt ebendaher, während der minder-
werthige südliche Seitenaltar mit der Statue des Erzengels Michael Jüngern
Ursprungs ist. Die ebenfalls s. Zt. von Würzburg in die Kirche übertragene kunstvolle
Kanzel ist leider zu Grunde gegangen, resp. verkauft worden.

Das ältestdatirte Haus im Ort, das des jetzigen Rathschreibers, von 1682, an-
scheinend mit guten Fachwerk-Schnitzereien unter dem Verputz.

BUCH AM AHORN

Schreibweisen: Bouch 1239, Buch 1491 und 1534, Sanczenbuch 1398 und 1465.
(Nach Leutwein, Schüpfer-Historie, ging Sanzenbuch im dreissigjährigen Kriege ein;
vielleicht Verwechslung mit dem nahen Arnoldesfelden, jetzt Flurnamen Arsfelden).

Die Vogtei zu Buch kam mit der von Brehmen (s. oben) i. J. 1239 von Kraut-
heim an Hohenlohe. 1398 vergab Graf Johann von Wertheim die eine
Hälfte von »Sanczenbuch« an Heinz Knebel (oder Kettel, Rittergeschlecht zu Bretz-
ingen), die andere an Konrad von Hartheim als Mannlehen. Seit 1406 die Rosen-
berg hier begütert und würzburgische Lehensträger, seit 1640 die Grafen von
Hatzfeld, seit 1728 die Grafen von Löwenstein-Wertheim. Eine grosse
Feuersbrunst i. J. 1738 zerstörte fast den ganzen Ort. 1806 fiel Buch an Baden,
 
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