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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 62.1911-1912

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Groeschel, Julius: Das Bayerische Jagdhaus auf der I. Internationalen Jagdausstellung Wien 1910
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https://doi.org/10.11588/diglit.6844#0170

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295. Bayerisches Jagdhaus auf der I. Internat. Jagdausstellung in Wien.

Nach den Plänen von Jul. Groeschel und Heinrich Treinel*) ansgefuhrt von Otto Steinbeis & Lonf.
in Brannenburg; farbige Behandlung von I. Urbanifch.

sDas kaxerifche ^jagdhaub auf der
I. Hnternakionaken ^azdauestekkung
Men 1910.

ufEinladung der K. K. Österreichisch-
Ungarischen Regierung beteiligte
sich Bayern an der Ersten Inter-
nationalen Iagdausstellung in
Wien im Jahre sstsO. Die Ge-
werbetreibenden nahinen an der
Sammelausstellung in der großen Rotunde regen Anteil,
die bayerische Regierung selbst aber ließ — dem Bor-
bilde des Deutschen Reichs, Englands, Frankreichs,
Italiens und fast aller größeren Staaten folgend —
ein Jagdhaus erbauen. Während die Jagdhäuser der
übrigen Länder sich hauptsächlich die Borführung
der Eigenart der Iagdausübung, der Waffen, Tro-
phäen usw. zur Aufgabe stellten, sollte das bayerische
Jagdhaus den Ausstellungsbesuchern die heimische
Kunst, wie sie sich dem Jagdwesen dienstbar gemacht
hat, vor Augen führen. Zur Durchführung dieses
Teiles der Ausstellung bildete das Staatsministerium

®) Wo bei beit Bildtexten kein Wohnsitz angegeben, ist
stets „München" zu lesen.

des Innern eine besondere Kommission, an deren
Spitze der von Allerhöchster Stelle zum Staats-
kommissär der Ausstellung ernannte lebenslängliche
Reichsrat der Krone Bayern Ernst Graf von Moy
stand. Mit der Ausarbeitung der Skizzen und Pläne
und der technischen Leitung wurde von genanntem
Staatsministerium der Schreiber dieser Zeilen betraut.

Ausgehend von der Überzeugung, daß nur die
Hervorhebung charakteristischer Eigenart Gegensätze
schafft, und jene Abwechslung zu geben vermag,
welche eine Ausstellung interessant und anziehend
macht, sah sich die bayerische Regierung veranlaßt,
eine Iagdhausanlage zu gestalten, wie sie etwa im
bayerischen Hochgebirge errichtet werden könnte.

Als ihr Besitzer ist ein hoher Iagdherr gedacht,
der in engem Rahmen außer den Räumen für den
eigenen Gebrauch auch solche für Gäste, ferner
Wohnung für einen Förster, für Iagdgehilfen und
Quartier für Treiber vorsehen lassen will.

Die Berkäuslichkeit der Objekte mußte ganz be-
sonders berücksichtigt werden. Dies und der Um-
stand, daß zum Zwecke der Finanzierung die Aus-
übung einer Wirtschaft notwendig war, diese aber
sich mit dem herrschaftlichen Charakter des Wohn-
hauses nicht vereinigen ließ, legten die Planung
zweier Gebäude nahe, des Herrenhauses und eines

Kunst und Handwerk. 62. Iahrg. Heft 6.

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