Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]: Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 (62.1911-1912)

Bemerkungen zum Problem Kleiuplastik.

338 — 3^1. Medaillen ; von Jan IPyfocfi; Brouzegüsse von Soh Mayr. Ziselierung und Patinierung

vom Künstler selbst.

(Kemerßunzen zum ProKkem
(XkempkasüK.^

f Filter Uleinplastik verstehen wir Werke, die um
^1\ ein Bedeutendes kleiner sind als ihre uatür-
^ lichen Originale; auch Wiedergaben von
Geschöpfen, die von Natur aus schon die Höhe einer
Uleinplastik haben, wird man dazuzählen dürfen,
doch gehören sie im eigentlichen Sinne nicht zu dieser
Gruppe, da hier die Hauptaufgabe für den Uünstler,
das Übertragen der formen und Glieder
in ganz andere Verhältnisse, fortsällt.

Das kleinliche Uopieren nach dein großen Vor-
bild wird immer etwas Unkünstlerisches sein. Der

*) Zum erstell Mal erschienen in Nr. 2 der Zeitschrift
„Die Plastik".

Uleinplastiker muß sich erst ein neues Wesen bilden,
welches unter seinen gänzlich veränderten Verhält-
nissen auch feilte eigenen ästhetischen Bedingungen
zu erfüllen hat. Maschinelle Verkleinerungen nach
Werken, die nicht eigens für die Reduktion gearbeitet
sind, entbehren natürlich dieser übersetzten Umgestal
tung und dürften daher kaum als selbständige
Uunstwerke gelten; sie werden nur mehr den wert
und Charakter einer Reproduktion besitzen. Auch
die Arbeiten, welche keine Maschinenverkleinerungen
sind, aber ihr Vorbild, sei es die Natur oder ein
größeres Bildwerk, in alleir Teilen genau wieder-
geben, werden das Niveau der Reproduktion nicht
viel überragen. Ts wäre ein Unding, in einen
Uörper von f8 cm - Höhe alles das hineinbringen
zu wollen, was ein s80 cm hohes Original uns

5^.

Helios-Medaille;
von

Leonhard Bleeker.

Bronzeguß

von

Heiur. H ei ch liu g er
(6/e d. wirk!. Größe.)

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