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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 62.1911-1912

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Lory, Karl: Die Bayerische Gewerbeschau München 1912, [3]: Möbel (einschließlich Musikinstrumente)
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https://doi.org/10.11588/diglit.6844#0330

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681. Eingang zum Südpark; Torbogen mit Läden. Architekt Fritz Landauer.

(Vre (Kaxerische Gewerßeschau
München 1912?)

(Fortsetzung.)

Q)on Dr. ftavf jTorp.

III. MöKek (einschkieszkich MustKrustrumente).

in Hauptzweck der Gewerbeschau
wäre die Gewinnung gediegener,
aber nicht zu kostspieliger,
d. h. auch für weitere Kreise er-
schwinglicher Gebrauchsmöbel
gewesen, sog. Typenmöbel; die
Ausstellung ganzer Zimmereinrichtungen war im
Zusammenhang dainit verpönt. Es ist Lchuld der
Teilnehmer, daß diese Absichten nicht ganz verwirk-
licht wurden, freilich sind sehr nette Lachen auch in
dieser Hinsicht zur Ausstellung gekommen und es muß
ja auch die Einrichtung der Muster-Einfamilien-
reiheuhäuser des Bayerischen Landesvereins zur För-
derung des Wohnungswesens und der holzhaus-
Baugesellschaft (im Lndpark) zur Ergänzung mit

') Zunächst sind einige Jrrtümer richtig zu stellen, die sich
im vorigen Hefte eingeschlichen haben:

Auf Seite 282 muß es statt A. Bauer nämlich Vtto Baur
heißen, wenn von dem verdienten künstlerischen Beirat der Ge-
werbeschau die Rede ist.

herangezogen werden; die Möbelausstattung dieser
niedlichen Häuschen wurde von der Gewerbehalle
des Allgemeinen Gewerbevereins München besorgt
(Abb. 682 u. 683).

Allein zum großen, ja zum allergrößten
Teile arbeitetdasMöbelgewerbe, das große
wie das kleine, sozusagen „n urfürherrscha f ten";
es macht den gleichen Fehler, der dem Baugewerbe
solange verhängnisvoll wurde. Dabei verkennt es,
daß die Erweckung des Verständnisses für anständigen
Hausrat gerade in den Reihen der „kleinen Leute"
eine Kulturtat ersten Ranges wäre, daß damit vor
allem auch ein „Geschäft" gemacht werden könnte.
Die tiefste Ursache für dieses m. E. höchst bedauer-
liche Mißverstehen der naturgenräßen Aufgabe liegt
vielleicht in dem mangelnden Kunstverständnis unserer
Zeit beschlossen. Zwischen Möbelkünstler, Möbel-
schreiner und Möbelfabrikanten ist eben doch ein himmel-
weiter Unterschied. An Arbeiten, für die etwa Mün-
chens Möbelkünstler von Weltruf, ein Berndl, Bertsch,
Niemeyer, Riemerschmid usw., in Frage kommen,
sollte sich die nächstbeste Fabrik, wäre ihre Leistungs-

Der Name des „Rembrandt-Deutschen" ist natürlich
Langbehn (S. 286, rechts unten).

Bei den Unterschriften der Abb. 655 u. 656 im letzten
Hefte (S. 502 u. 505) stimmt die Angabe der Autorschaft nicht;
die Anordnung der Gruppe der „Deutschen Werkstätten" rührt
nämlich nicht von Rich. Berndl, sondern von Adelbert Nie-
meyer her.


Kunst und Handwerk. 62. (Zahrg. Heft U.

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