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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 62.1911-1912

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Chronik des Bayerischen Kunstgewerbevereins
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Ehronik des Bayer. Kunstgewerbevereins.

^ußt die Entwicklung in England auch auf
Grundlagen, die vollständig andere sind als bei uns,
von denen eine der wichtigsten die Eigentumsver-
hältnisse an Grund und Boden ist, so haben wir
aus alledem doch ungemein viel zu lernen. Die
Lehre allein, daß ein großer, idealer Gedanke durch
Tatkraft und Ausdauer trotz aller Widerstände in
die Tat umgesetzt werden kann, ist für uns immer
wieder von großer Bedeutung. Lehr bemerkenswert
hinsichtlich der innerhalb des Interessentenkreises wir-
kenden Widerstände sind die in Anm. 52 enthaltenen
Mitteilungen, beachtenswert die Ausführungen über
Ltraßenbreiten S. 86, sowie hinsichtlich des Verkehrs
5. 68.

In allen diesen Momenten zeigt sich der große
Gegensatz zwischen der Bewegung dort und bei uns.

Dort hat sie sich aus eigener Initiative soziale, wirt-
schaftliche und ideale Ziele gesteckt, in Deutschland
entwickeltste sich mühsam, lediglich durch die Verhältnisse
gedrängt und immer nur durch diese geschoben.

Das Merk stellt sich nicht als eine einseitig
behandelte, von dem Interesse des Tages geleitete
Betrachtung moderner Bauausgaben dar, sondern es
ist eine ungemein gründliche volkswirtschaftliche,
sozialpolitische und künstlerische Ltudie; dadurch, daß
sie die Vorbedingungen der Entwicklung der Frag?
in England klarzulcgen sucht, ist sie von der größten
Bedeutung für jeden, der sich mit den modernen
Aleinwohnungsfragen von irgendeinem Gesichts-
punkte aus zu befassen hat. Diese hervorragende
Arbeit verdient nicht nur gelesen, sondern nach allen
Richtungen gründlich studiert zu werden. Or. I. M. G.

LljMit i>kZ MMM Kmflgmkrökvkrkins.

-Akkgemerne (Vereinsnachrichten.

Die bisherige Buchhalterin der Ausstellungs- und ver-
kaufshalle, Frl. Anna Le Feubure, ist nach mehr als 35 jäh- 1
iger Tätigkeit im Vereine aus Gesundheitsrücksichten
von ihrer Stelle zurückgetreten. Dies geschah nicht ohne eine
besondere Ehrung durch die Vorstandschaft und den Ausschuß,
die sich in corpore in der Ausstellungshalle versammelten und
der verdienten Mitarbeiterin unter Überreichung der ihr von
Sr. Kgl. ksoheit dem Prinzregenten Allergnädigst verliehenen
silbernen Medaille des Verdienstordens vom heiligen Michael
und eines Blumenstraußes noch ausdrücklich den Dank des
Vereins darbrachten. Im Anschluß daran überreichte Konser-
vator Bogenschütz im Auftrag des Personals der in den Ruhe-
stand tretenden Kollegin einen bequemen Korbsessel, mit dem
Wunsche, daß sie sich darin noch lange des Ruhestands erfreuen
möge.

Ordentkiche (Aenerakverfammkung.

(Am neunzehnten Vereins-Abend.)

Dienstag, den 30. April zgzr, Abends $ */s Uhr.

Der u Vorsitzende. Professor Pfeifer, eröffnet die General-
versammlung, indem er die erschienenen Mitglieder begrüßt, und
sodann feststellt, daß die Generalversammlung ordnungsgemäß
einbcrufen ist, daß die Präsenzliste stimmberechtigte Mitglieder
aufweist (deren Zahl sich bis zum Wahlakt auf 56 erhöhte), und
daß die Tagesordnung aus folgenden Punkten besteht:

Berichterstattung und Rechnungsablage pro 19U-

2. Voranschlag pro \y\2.

3. Ergänzungswahl des Ausschußes.

q. Ernennung von Ehrenausschußmitgliedern.

weitere Anträge sind nicht eingelaufen. Zum Beisitzer wurde
Jean Beck ernannt.

Aus dem vom Vorsitzenden erstatteten Jahresbericht, von dem
das meiste schon in der Vereinschronik enthalten ist, sei hervor-

gehoben, daß das abgeschlossene Vereinsjahr ziemlich ruhig verlief
und daß die Vereinsleitung bestrebt war, die Angelegenheiten des
Vereins im Zinne einer guten Finanzverwaltuug zu führen,
was auch von Erfolg war.

Zu Lhrungsakten gab es mehrmals Veranlassung. So
wurde am t8. Juni das zur Erinnerung an die Prinz-
regenten-Feier gestiftete Glasbild enthüllt, — im Juli wurde
dem langjährigen Ressortreferenten, Ministerialrat von Rauck bei
seinem Ausscheiden aus dem Amt der Dank des Vereins in Form
einer Adresse ausgesprochen, — dem Ehrenvorstand des Vereins,
Direktor v. Lange wurden zu seinem 70.,Geburtstag (;5. Nov.)
die Glückwünsche des Vereins überbracht; — Die besten wünsche
des Vereins empfingen auch Prof. Gmelin bei Ablauf seiner
25 jährigen Redaktionstätigkeit, und Prof. v. Thicrsch bei Voll-
endung seines 60. Lebensjahres (30. April ;9;2).

Bezüglich der Prinzregentenstiftung zur vebung des Kunst-
Handwerks ist eine Bekanntmachung ergangen, laut welcher zur
Begutachtung der Gesuche eine Kommission zusammentrcten
wird, zu der unser Verein zwei Vertreter zu stellen hat; es
wurden dafür kfofjuwelier Rothmiiller und Bildhauer Wilhelm
abgeordnet. Als weiteres Förderungsmittel dient das Rast'sche
Gewerbestipendium, für das sich z. Z. sieben dereinst im Verein
prämiierte Lehrlinge gemeldet haben. — Auch bei der Neurege-
lung des Submissionswesens fei der Verein auf dem besten Wege,
Einfluß zu gewinnen.

Die Mitgliederzahl des Vereins belief sich auf H80 ordent-
liche, ;37 außerordentliche Mitglieder und ;c> Studierende und
Gehilfen, zusammen ;627. Durch Tod hat der Verein ;5 Mit-
glieder verloren, deren Andenken durch Erheben von den Sitzen
geehrt wird.

Die laufenden Vereinsgeschäfte haben in 44 Sitzunger
ihre Erledigung gefunden. — Die Vereinsbibliothek bestand am
3t- Dezember ;9t I aus ;280 Werken und umfaßte 255; Bände;
eine Neuschätzung der Bibliothek durch einen Sachverständigen
ergab einen Gesamtwert von rund 20 600 Mark. — Die Be-
nutzung der Bibliothek läßt viel zu wünschen übrig; im
Jahre ;9;; war sie nur von 69 Mitgliedern besucht worden und
in 88 Fällen wurden zusammen t;s Bände entliehen. — An
 
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