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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

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Lory, Karl: Die Bayerische Gewerbeschau München 1912, [6]: Keramik
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Lory, Karl: Die Bayerische Gewerbeschau München 1912, [7]: Glas
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https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0072

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Die Bayerische Gewerbeschau München (9(2.

((6. Über Glasur gemalte Vase; aus der Agl. Porzellan-
in anufaktnr Nymphenburg. Gemalt von Rud. Steck.
p/4 d. wirkl. Größe.)

Amareller und Arieger für Deubach in Lichte
(Thüringen) modellierten Figürchen mit Unterglasur-
malerei (Abb. (23—(27) noch mehr aber die unbemal-
ten passauer Figürchen besonderen Anklangs (die
von pumbel bemalten merkwürdigerweise weniger).
Anr erfreulichsten waren jedenfalls die prachtvollen
Scharffeuer-Tierplastiken, in denen die Aunst mit der
Farbenpracht der Natur, dem glatten Schimnter des
tierischen Fells oder Gefieders in einen eigenartigen
Wettstreit trat und das geschmeidige Porzellan dazu
dienen mußte die geschmeidige Linienführung des
Tierleibes nachzubilden. In dieser Gattung hatte
die Nymphenburger Porzellan Manufaktur
ganz besondere Prachtstücke geliefert (Abb. ((8—(20;
diesen Stücken reiht sich auch der im letzten fjeft,
auf Tafel ( vorausgeschickte Pfau an.) Sonst neigte
diese Aleinplastik gerne zur Groteske, zum „Geistes-
blitz" und zur Situationskomik; freilich machten die
von Ferdinand Liebermann (der Name Lieber-
mann scheint in der Aunst allmählich die gleiche
Verbreitung finden zu sollen wie der Name Pirsch-

feld in der Literatur) für PH. Rosenthal ent-
worfenen Sachen auf mich (Abb. (28—(30) etwas den
Eindruck des Gezwungenen, nach dem Rezept: Du
sollst und mußt lachen. Die beste und erfreulichste
Porzellanplastik war die von Ailler für die Firma
Thomas entworfene Regentenstatuette, die den an-
erkannten Grundsätzen der dekorativ-monumentalen
Plastik in ausgezeichneter Weife gerecht wurde. (Eine
Abbildung davon hat unsere Zeitschrift schon im
Vorjahr (S. 2(5) gebracht.)

Auch in bezug auf die Porzellanplastik waren
übrigens dis Erzeugnisse der betreffenden Fachschule
(Selb) bzw. die Entwürfe ihres Leiters Fritz Alee
sozusagen die Arone der ganzen Ausstellung?) Eine
ganze Reihe der reizendsten Tierfigürchen, farbig
und weiß (mit etwas Gold), erregten das Entzücken
aller einigermaßen verständigen Besucher und fanden
so reißenden Absatz, daß die Schule alsbald „aus-
verkauft" war. Gebrauchsporzellan fand sich bei
den Schulen etwas weniger, doch waren auch hier
einige ausgezeichnete Stücke der Niemeyer-Alaffe vor-
handen.

* *

*

VII. (Mas.

pinsichtlich der Glassachen können wir uns
wesentlich kürzer fassen, da hier das Illustrations-

i) Mir behalten uns vor, auf die Arbeiten der Selber
Schule wie auf die der Glasmacherschule in Zwiesel zuriickzu-
kommen. Die Schriftleitung.

((?. Porzellanteller, aus der Agl. Porzellanmanufaktur
Nymphenburg; gemalt von Ludwig Frenzel p/«d.wirkl.Größe.)
 
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