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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

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Beilage zu Heft 3: Ansprache von F. von Thiersch gehalten bei der Gedenkfeier für Weiland Prinzregent Luitpold von Bayern
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https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0104

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Ansprache von v. Tßiersch

gehakten Lei der

(8edenA^eier

für

Meikand Prin^regeni Luitpokd von (Kapern

m Malerischen Aunsigewerkeverein» München
Mittwoch, den S. Januar 1013, ö (Uhr abends.

Hochansehnliche Versammlung!

ie eine Familie um ihr Oberhaupt, so trauert ganz Bayern um
seinen geliebten Prinzregenten Luitpold.

Welch hohes Maß von Liebe und Anhänglichkeit dieser ehr-
würdige Fürst von seinen Landeskindern genossen hat, das kam
uns erst in diesen Tagen der Trauer zu vollen: Bewußtsein. Aonnte
es auch anders sein, wo der Hingang eines Landesherrn von diesen
persönlichen Eigenschaften uns alle mit Schmerz erfüllte, wo wir mit einem Mal
gewahr wurden, wieviel wir in ihm verloren haben? Wir wissen, mit welchen
Empfindungen unser verewigter Regent die Zügel der Regierung ergriffen hat.

Es waren schwere Zeiten in unser Vaterland gekommen und schwer hatte der
Dahingegangene unter Vorurteilen zu leiden, die eng mit jener unverständlichen Mythen-
bildung im Volke verbunden waren. In: Vertrauen aus die Vorsehung, welche
ihn auf diesen hohen Posten gestellt hatte, ertrug er alles ohne zu klagen.

Immer mehr erwarb er sich in treuer Pflichterfüllung die Zuneigung und
Liebe seiner Landeskinder. Allmählich verstummten die häßlichen Stimmen der feind-
seligen Geister, die finsteren Schattenbilder traten zurück und Heller und Heller erstrahlte
das Bild des Königlichen Regenten, des Freundes seines Volkes, des Menschen von
bezaubernder Einfachheit und Liebenswürdigkeit des Wesens.

Die pflege der Kulturgüter wird nicht nur in staatlichen Anstalten, sondern
auch in einer Fülle großer und kleiner Interessengemeinschaften ausgeübt, welche
sich die Wahrung der Interessen und die Hebung des Berufes zum Ziel gesetzt haben.
Wer unsere inneren Verhältnisse kennt, dem ist es klar geworden, welch hohen Wert
die Mitwirkung des Staates und der verständnisvolle Schutz des Staatsoberhauptes
sein muß.

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