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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

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Lory, Karl: Die Bayerische Gewerbeschau München 1912, [9]: die Schulen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0108

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(77. Spitzenklöxpelschule zu Schönsee und Aorbflechtschule zu Lichteiifels.

(Die Kaxerische (Aewerßeschau
München 1912.

(Von Ov. Kark Lor^.

(Schluß.)

IX. Die Schuten.

enn die Gewerbeschau iin ganzen
und großen ein Bild ruhigen
Strebens, ernsten Woliens und zu-
meist guten Verstehens vom kunst-
gewerblichen schaffen Bayerns in
der Gegenwart bot, so muß das
Verdienst hieran vielleicht zum allergrößten Teile
den kunstgewerblichen Schulen des 'Königreichs zu-
geschrieben werden. Die Gewerbeschau hat somit
— es war das übrigens nicht zum erstenmal —
die Erfahrungstatsache bestätigt, daß die
Unterweisung des produzierenden Nach-
wuchses den Ausschlag gibt für Erfolg oder
Mißerfolg der Produktion des ganzen Staatsgebietes.
Wenn einsichtige Franzosen daher z. B. für den
kunstgewerblichen Fortschritt in ihrem Vaterlande
eintreten, so verlangen sie stets eine Umgestaltung
des einschlägigen Unterrichts. Wir haben zu Be-
ginn dieser Berichte bereits auf den Zusammenhang

zwischen Gewerbeschau und Münchener Kunstgewerbe-
schule hingewiesen und bei der Keramik gezeigt, wie
die Erzeugnisse der betreffenden Fachschulen sozusagen
den Kulminationspunkt in dem jeweiligen Gebiete
darstellten. Man fand in der Schulabteilung aus
allen Linien Kabinettstücke, die aus der Gesamt-
produktion ebenso herausleuchteten wie etwa einzelne
Prachtexemplare von Früchten, die man behutsam
abseits legt, aus der Obsternte eines Jahres.

Schon ein Blick auf unser Bildermaterial läßt dies
wohl unschwer erkennen, obwohl es sich bei ihm nur
um eine bescheidene Auslese handeln kann, sozusagen
um Stichproben. Raummangel ist nicht die einzige
Ursache. Die Aufgabe der Kunstgewerbeschulen liegt
mehr im Vorarbeiten als im Hertigarbeiten; gerade
die Gewerbeschau freilich zeigte uns Kunstgewerbe-
und Fachschulen in regem Zusammenarbeiten in dem
Sinne, daß Entwürfe von ersteren an letzteren aus-
geführt wurden. Auch darf hier wohl auf schon
Erschienenes oder demnächst Erscheinendes hinge-
wiesen werden. 5o ist die Münchener Kunstgewerbe-
schule vor wenigen Jahren in dieser Zeitschrift aus-
führlich behandelt worden; eine detaillierte Vorführung
der Leistungen der Nürnberger Schule steht bevor.
Was endlich die Fachschulen betrifft, so kann auch
auf die wiederholten ausführlichen Darstellungen aus
ihrem Arbeitsgebiete hingewiesen werden, wie solche

to

Kunß und Hnndwerk. f>3. Jalsrg. C>rft 3.

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