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Kunstwart und Kulturwart — 38,1.1924-1925

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Heft 6 (Märzheft 1925)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.14441#0300

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Lose Blätter

Barock-Lyrik

eh aus, mein tzerz, und suche Freud
In dieser lieben Sommerzeit
An deines Gottes Gaben;

Schau an der schönen Gärten Zier
And siehe, wie sie mir und dir
Sich ausgeschmücket haben.

Die Bäume stehen voller Laub,

Das Erdreich decket seinen Staub
Mit einem grünen Kleide;
Narcissen und die Lulipan,

Die ziehen sich viel schöner an,
Als Salomonis Seide.

Die Lerche schwingt sich in die Luft,

Das Täublein fleugt aus seiner Kluft
And macht sich in die Wälder;

Die hochbegabte Nachtigall
Grgötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder.

Die unverdroßne Bienenschar
Fleugt hin und her, sucht hie und dar
Ihr edle tzonigspeise.

Des süßen Weinstocks starker Saft
Bringt täglich neue Stärk und Kraft
In seinem schwachen Reise.

Der Weizen wächset mit Gewalt;

Darüber jauchzet jung und alt
And rühmt die große Güte
Des, der so überflüssig labt
And mit so manchem Gut begabt
Das menschliche Gemüte.

Ich selbsten kann und mag nicht ruhn,

Des großen Gottes großes Tun
Erweckt mir alle Sinnen;

Ich singe mit, wenn alles singt,

Rnd lasse, was dem Höchsten klingt,

Aus meinem tzerzen rinnen. (gekürzt)

Paul Gerhardt

Die Seele erquicket sich an Iesu

/^o spielen die lieblichen Buhlen zusammen,

^And mehren im Spielen die himmlischen Flammen,
Das eine vermehret des anderen Lust,

And beiden ist nichts als die Liebe bewußt.

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