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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 19.1894

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Heft 2
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Nikitskij, Aleksandr V.: Chios in der delphischen Amphiktyonie
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https://doi.org/10.11588/diglit.38032#0236

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202 A. NIKITSKY, GHIOS IN DER DELPHISCHEN AMPHIKTYONIE
sammenhang aufs Neue behandeln, — hier kam es mir nur
darauf an, einen Interpretationsfehler zu berichtigen, der schon
bei Holleaux folgenschwer zu werden anfing. Eine andere
These ist auf diesen Irrtum schon von Bürgel (S. 117 Anm.
18) und nach ihm noch jetzt von Hermann -Thumser (Lehr-
buch S. 100) gegründet worden. In der häufigen Wiederkehr
des jetzt hoffentlich eliminirten Personennamens Chios1 und
in der, freilich nicht häufigen, mancher anderer Namen in den
amphiktyonischen Inschriften verschiedener Jahre haben die
genannten Gelehrten den Beweis zu finden geglaubt, dass die
aitolischen Hieromnemonen erwählt wurden. Jetzt hätte Thum-
ser wenigstens sich zur Stütze dieser Ansicht auf etwas ande-
res berufen können, z. B. auf das wichtige Amphiktyonende-
kret von 178/7 (unter Praxias,Bull.de corr.hell.VII S.427 ff.).
Die Aitoler werden hier dem Namen nach nicht mehr erwähnt
und nach Foucart ist die Amphiktyonenordnung vom J. 346
v. Chr. wiederhergestellt. Aber, wie aus diesem Dekret er-
sichtlich, werden die zu Aitolien gehörenden Stämme nicht
durch eigene Bürger in der Amphiktyonie repräsentirt, son-
dern durch die Aitoler und zwar durch solche, welche auch
sonst entweder als Staatsbeamte oder als politische Führer be-
kannt sind (s. ebenda S. 435).
Odessa, September 1893.
A. NIKITSKY.


i Auf diese Wiederkehr haben schon Curtius (s. oben zu IV) und K. Keil
(a. a. 0.) hingewiesen.
 
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