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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 19.1894

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Heft 2
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Wide, Sam: Inschrift der Iobakchen
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https://doi.org/10.11588/diglit.38032#0282

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INSCHRIFT DUR IOBAKCHEN

Die hier veröffentlichte Inschrift wurde Mitte Februar die-
ses Jahres hei den Ausgrabungen des deutschen arch. Insti-
tuts zwischen der Pnyx und dem Areopag gefunden. Über den
Fundort und die Fundumstände ist auf den von Dörpfeld oben
S. 147 ff. erstatteten Bericht zu verweisen.
Die Inschrift, die sehr gut erhalten ist, steht auf einer Säu-
lentrommel, welche zu dem grossen Versammlungssaal der
Iobakchen gehörte; sie ist in zwei Kolumnen geteilt und
oben mit einem Giebel in flachem Relief bekrönt. Das Ganze
hatte also etwa das Aussehen einer auf der Säule angebrachten
Stele1. In dem Giebelfeld ist in der Mitte ein Krater und
darüber ein Bukranion dargestellt; an jeder Seite befindet sich
ein Panther und darüber eine Weinrebe mit Trauben.
Was die äussere Erscheinung anlangt, möchte ich noch
hinzufügen, dass diakritische Punkte über dem Iota2 in fol-
genden Fällen (wenn auch nicht in konsequenter Durchfüh-
rung) Vorkommen : in Formen von ίερεύς und ΐόβχκχο:, in ίερα-
σάρ.ενος (Z. 115), ΐερονείκου (Z. 133) und ίσηλύσιον. Ferner ist
das zweimal am Rande beigeschriebene Z hervorzuheben,
dessen Bedeutung nicht ganz klar ist. Schliesslich sei er-
wähnt, dass an mehreren Stellen die verschiedenen Paragra-
phen durch einen leeren Raum von einander getrennt sind.
Die Zeit der Inschrift lässt sich nicht mit Bestimmtheit er-
mitteln, da das Jahr des im Anfang erwähnten Archonten

1 Vgl. Z. 15 εν στήλη τά δόγματα. Z. 22 καί έν στήλη άναγραφήναι. Ζ. 27 f.
εσται ή στήλη έπΐ τοΰ κείονος. Diese Art und Weise Inschriften in Stelenform
auf Säulen einzutragen kommt besonders im dritten Jahrhundert nach Ohr.
nicht selten vor, vgl. G. I. A. ilI 1159. 1186. 1193. 119 7. 1202,
2 in Z- 78 stehen diese Punkte auch bei Y.
 
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