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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 19.1894

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Heft 4
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Dörpfeld, Wilhelm: Die Ausgrabungen am Westabhange der Akropolis, 1, Allgemeine Übersicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.38032#0532

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DIE AUSGRABUNGEN AM WESTABHANGE
DER AKROPOLIS. I.
(Hierzu Tafel XIV)
Allgemeine Übersicht.
Das Bild der alten Stadt Athen, welches die Altertumswis-
senschaft in jahrelanger Arbeit entworfen hat. ist noch in sehr
vielen Punkten ein Phantasiegemälde. Zwar sind durch die
Ausgrabungen der letzten 60 Jahre und durch die Studien
vieler Forscher manche Teile des Bildes aufgehellt und end-
gültig festgestellt worden, aber noch immer giebt es nicht
wenige dunkle Stellen, noch immer hat die attische Topo-
graphie eine Anzahl offener Fragen. Selbst über einige Kern-
punkte der Stadtgeschichte und über die Lage mehrerer wich-
tiger Heiligtümer und öffentlicher Gebäude gehen die Ansich-
ten der Fachgelehrten noch sehr weit auseinander.
Wo lag die älteste Agora Athens und wo die spätere Agora
mit der Königshalle und den anderen Stoen, mit den Tem-
peln des Apollon, der Göttermutter und des Ares, mit dem
Buleuterion und der Tholos und mit der alten Orchestra? Wo
ist das Eieusinion mit seinen Tempeln und übrigen Anlagen
anzusetzen? Wo hat man sich die älteste Stadt zu denken,
jene alte Polis, welche Thukydides (II. 15) schildert? Wo la-
gen die uralten Heiligtümer, welche Thukydides dieser älte-
sten Stadt zuteilt, nämlich die älteren Heiligtümer des Zeus,
des Apollon Pythios, der Ge und des Dionysos, und wo lag
die alte und einzige Stadtquelle, die Kallirroe, welche Peisi-
stratos zu der berühmten neunmündigen Enneakrunos umge-
baut hatte und welche jener ältesten Stadt so nahe war, dass
ursprünglich alle Athener ihr Wasser dort holten?
Yon den Fachgelehrten wird man sehr verschiedene Ant-
 
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