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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1840

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Zäringen, die Stammburg unseres Fürstenhauses
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https://doi.org/10.11588/diglit.22584#0068

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grafen Heinrich von Hachberg, welcher damals die Landgrafschaft des
Breisgaues verwaltete.
Nachdem die Burg Zar in gen mit dem Gelde der Freiburger wieder
aus ihrem Schutte erhoben worden, kam sie als Neichslehen an die freibur-
gischen Grafen, hernach an die reiche Familie der Schnewlin und an die
Ritter von Wefseuberg. Glücklich eutgieng sie dem Sturme des Bauern-
krieges, während des dreißigjährigen aber sanken ihre Mauern abermals
in traurige Trümmer, aus denen sie nicht wieder erstanden sind. Wenn
der kundige Wanderer an den meisten Burgruinen mit Abscheu vorüber-
geht, so begrüßt er den Thurm von Zäringen mit heiterem Blike und
dankbarem Herzen; denn an jenen klebet oft genug der Schweiß und das
Blut schuldloser Uuterthanen, an diesem aber haftet die Erinnerung tapferer
Vertheidiger der Kirche und Reichsfreiheit, redlicher Handhaber des Ge-
sezes und Friedens, edler Beschirmer und Wohlthäter des Landes, und hoch-
verdienter Gründer blühender Städte und Gemeinwesen.
Immer gerne, an schönen Tagen-, wallfahrten die Freiburger nach der
Ruine Zärin gen. Sie besteht noch aus dem runden Burgthurme und
der innern Ringmauer mit dem Graben. Der Tburm ist auf den Besuch
unseres Großherzogs im Jahre ein und dreißig ausgebessert und mit
einer Treppe versehen worden, welche zu den Zinnen hinauf führt. Im
untern Raume ist ein kleiner Keller, worin der Eigenthümer des nächstge-
legenen Hofes zur Sommerzeit Bier und Wein für den dürstenden Wandrer
aufbewahrt. Man läßt sich auf dem erhöheten, freundlichen, von Hagbu-
chen umkränzten, mit Bänken und Tischen versehenen Rasenplaze des innern
Burghofes nieder, um sich zu erfrischen, besteigt alsdann den Thurm, erlabt
sein Auge an der herrlichen Aussicht, welche er darbiethet, besucht hierauf
die nächste Umgebung des Burghügets, und begibt sich endlich, voll Erin-
nerungen der Vorzeit, auf den Heimweg.
 
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