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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1840

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Konrad der Heilige, Bischof von Konstanz
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https://doi.org/10.11588/diglit.22584#0141

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ost, gab dem Konvente offene Tafel, trank auf die Gesundheit der Väter
und ihres Vorstehers, kredenzte den Becher und würzte das Mahl durch
ernste Gespräche oder muntere Scherze Endlich stellte Bischof Konrad
die von den Hungarn zerstörte Stiftung seiner Väter auf der Insel Rheinau
wieder her. Daß er bei alle dem auch an den Reichs- und Kirchenverhand-
lungen der damaligen Zeit thätigen Antheil im besten Sinne genommen,
lassen Jahrbücher und Urkunden vielfältig bemerken.
Zwei und vierzig Jahre lang verwaltete Bischof Konrad sein Bisthum
mit dem Ruhme eines ebenso vortrefflichen Vorstehers, als liebenswürdigen
Privatmannes. Der Tod erreichte ihn im Herbste neunhundert und zwei
und siebzig. Als er das müde Auge geschlossen, war nur eine Rede r
„Heil ihm, er trägt die Krone der Gerechten."
Man bestattete die irdischen Ueberreste des Verklärten, nach seinem Wil-
len, auf dem Friedhöfe von Sankt Mauriz. Aber, sollte das Grab eines
Mannes, eines Fürsten der Kirche, dessen Leben als Beispiel der schönsten
Tugenden hervorgeleuchtet, in vergessener Abgelegenheit dem Blike der
Welt entzogen sepn? Hundert Jahre nach dem Tode Bischof Konrads
versezte sein würdiger Nachweser Gebhard der Dritte die heiligen Gebeine
nach der Münsterkirche, und vierzig Jahre später, im November tausend
einhundert drei und zwanzig, veranstaltete Bischof Ulrich jene feierliche
Erhebung und Prozession, die wir geschildert.
So ehrte die Kirche das Andenken ihrer Helden. Bischof Konrad
ward unter die Heiligen erhoben; man wallfahrtete zu seinem Grab; tausend
und tausend Unglükliche fanden Trost in seiner Verehrung, und wie manchem
Jünglinge mochte sein Leben ein Sporn der besten Entschlüsse seyn!
(8) Er war einst mit mehreren Prälaten bei einer Visitation in St. Gallen. Als man
schied „re<tenntit>u8 in elao8trum all 08eula conkratrum inter cae-
tero8: /H'in^uit, vsöes Zscs
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Pv8tea etism Iiilariter lloe teeit, et cjuotie8 ei vacabat, ij)8<? cjoillem allerat,
rwbati re^io moäo proponebat, ine»8S8 obambntabat, 8erio et soco collocjuia
mi8cellat 8ell et rauca 8ua natvrati voce socnnctu8 lectorem aliquanäo
increpitan8: et/nrn ? ait, 8iccjne enm vitro pnrae
potioni8 in meclinm venien8 abbatem primo, tnin caetero8 in 8ancta earitate
rocran8 dibere ip8uin primo^cjue meN8arnm 08eulatn8, oninibii8 sier eo8 O8cula
mi8it. ll"a!i8 erat 8ancti in n«8 carita8/' Llckellarä.
 
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