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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1840

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Die ehemalige Herrschaft Triberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.22584#0228

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durch den lokern Granit — welche stets erneute Masse von Nahrungs- und
Gesundheitsftoffen" G).
Diese einsamen und wilden Thäler gehörten ursprünglich zu dem großen
Gaue der Bertholdsbaar, welche sich eben hier von dem Breisgau trennte.
In der Nachbarschaft hausten die alten Barone von Hornberg, Falken-
stein und Schwarzenberg, deren Herrschaft sich tief in die Elz - undGutach-
thäler hinein erstrekt haben mag. Das Herz der nachmaligen Herrschaft
Triberg jedenfalls gehörte denen von Hornberg. Sie hatten ihr
Stammschloß im Gutachthal, unterhalb Triberg, wo rechterhand auf der
Höhe noch einige Trümmer davon find. Denn hier stund Alth ornb erg,
während die gleichnamige Stadt und Veste später erst aufkamen. Es
würde vergeblich sepn, diese Herren in das Alterthum hinauf verfolgen zu
wollen; es ist Alles dunkel und ungewiß. Ein schwäbischer Geschicht-
schreibers?) behauptet, sie hätten im vierzehnten Jahrhundert ihren Dpna-
stenstand abgelegt und sich zu Lehenleuten der Grafen von Wirtemberg
gemacht. Wahrscheinlicher aber waren jene alten Freiherren von Horn-
berg frühe ausgeftorben und diese jüngern nur die Dienstleute derselben
gewesen, welche mit der hornbergischen Verlassenschaft an die Grafen von
Hohenberg, und von diesen erst an Wirtemberg und an Oestreich über-
giengen.
Wenn wir dieses annehmen, so ist Alles klar. Die neue Familie theilte
sich um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts in zwei Linien, wovon
die eine zu Neu-Hornberg, die andere zu Triberg saß; jene nann-
ten sich Ministerialen der Grafen von Wirtemberg, diese aber „Dienstleute
des römischen Reichs". Ihr Wappen blieb das nämliche — zwei nach
unten gegen einander gekehrte Hörner, nur mit dem Unterschied, daß die
Triberger in den untern Schildwinkel noch drei Berge sezten <?). Ein
ähnliches frühes Erlöschen übrigens des alten Dpnastengeschlechts, das
Aufkommen der dasselbe überlebenden gleichnamigen Dienstmannsfamilie,
und die Bildung einiger Trümmer der alten Dynastie zu einer Lehenherr-
schaft unter einem benachbarten Fürstenhaus war in Schwaben sehr häu-
fig der Fall, daher auch später die häufige Verwechsluug der dienstmänni-
schen mit den freiherrlichen Familien.

fl) So der Artikel „Triberg" bei Kolb III, 295.
(2) Sattler, histor. Beschreibung des Herzogth. Wirtemberg II, 92.
(3) Einen deutlichen Beweis, daß beide Familien eines und desselben Stammes
waren, liefert eine Urkunde von 1317, worin sich der Aussteller Burkhard von
Triberg nennt, und welche er mit „seinem Jnsiezel" besiegelt, dessen Umschrift
heißt: 8. Lvrc-trkii militis cte
n 26
 
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