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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

DOI issue:
Heft 2 (August 1933)
DOI article:
Deecke, Wilhelm: Jahresbericht 1932
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0095

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O. Skslettfunde ohne sichere Datierung.

Oberrotweil, Flur Lairen (ein Lößberg südlich vom Mitteldorf; am
Südhang) (Karte 1:25 000 Blatt Breisach, etwas östlich öes „o" des Flur-
namens Roggenberg). Ein Knecht des Landwirts Anton Vögtle stieß bsim
Rebenverjüngen auf einen menschlichen Schädel; Obe-rprimaner Ernst Galli
barg Teile der Armknochen kleinwüchsiger Erwachsener.

Jhringen. Engelwirt Ltnverzagt stieß beim Rebengraben in Flur
„Kirchhofen", Parzelle 615 auf geostete Skelette ohne, Deigaben, darunter an-
geblich auch ein Kinderskelett.

Oberbergen (Amt Freiburg). Dürgermeister Schneider fand in
Flur „Dreite Gaß" (gegen Dogtsburg zu) menschliche Knochen.

Durkheim (Kaiserstuhl). Jn den Steinbrüchen gegen die Svoneck
längs des Rheines fanden sich im jüngeren Löß zwel Skelette ohne Deigaben,
aber in Hockerstellung, was auf Reolithiker deuten würöe. Die Knochen
wurden geborgen und nach Freiburg gebracht.

ki. Einbäumr.

Durmersheim (Amt Rastatt). Herr Prof. G u t m a n n - Rastatt
fand in Federbach mehrere E i n b ä u m e. Er schreibt darüber: „Leider war
nichts zu sinden, das bestimmten Nusschluß über das Nlter der Kähne
geben könnte. 2ch Habe einsn Suchgraben gegen das Rhe.inhochgestade ins
Llfer hineintreiben lassen und habe dabei mindestens feststellen können, daß Lie
Kähne unter eine Schicht hinabreichten, die mittelalterliche, Scherben führte.
Die Einbäume sind ca. 7 m lang, 1,20 m breit; öer Boden ist 35 und 2J cm
dick. Zwei wurden in das Rastattor Museum gebracht. Auch bsim Absuchen
des vom Dagger Herausgebrachten Erdreiches, konnte ich nur d-iese, Scherben
nebst einer auffallend großen Anzahl von Eisenschlacken aufheben. Die, Kähne
selbst staken der Hauptsache nach im groben Rheinkies. Auf Ihrem Doden
aber lag eine Schlickschicht.

Rezenswnen.

Erich I. R. Schmidt: Kirchliche Bauten öes frühen Mittelalters in
Südwestdeutschland. Kataloge öes Römifch-Termanischen Zentralmuseums
zu Mainz, Rr. 11. Mainz 1932.

2n diesem Duch herrscht von vornherein eine auffallende und verwir-
rende Planlosigkeit. Rach dem Titel erwartet man eine Dehandlung srüh-
mittelalterlicher Kirchen in Südwestdeutschland. Dagegen sagt der ersts Satz
des Vorwortes: „Der vorliegende Katalog macht es sich zur Aufgabe, eine
Zusammenfassung der karolingischen kirchlichen Dautätigkeit in Westdeutsch-
land, von der Rordgrenze des Rheinlandes bis zum Bodensee im Süden,
zu bieten." Jm dritten Absatz des Dorwortes erfahren wir, daß es sich
nicht nur um die karolingische Zeit handelt, sonöern auch um die ottonische
Periode, die mit dem 10. Jahrhundert gleichgssetzt wird. Tatsächlich werden
aber auch viele Bauten des 11. Hahrhunderts in die Betrachtung einbe-
zogen. Außerdem wird Seite 1 des Textes betont, daß die Abgrenzung der
behandelten Gebiete „willkürlich nach dsn politischen Grenzen erfolgt ist",

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