bringt); die Karten werden anders zu geben sein (Dodenarten durch Oleat?):
die zahlreichen Flüchtigkeiten des Drucks gehen offenbar zu Lasten der
Druckerei.
Durch Einbeziehung anderer Gebiete wird sich diese Forschungsrichtung
noch wesentlich erweitern. Im Rheintal z. B. ist schon der Doden anders
(reiner Löß weiter verbreitet): infolge des stärkeren Reliefs sind die äleber-
schüttungen von Siedlungen am Hang oder Bergfuß durch äleberschwemmung
oder Llbrutschung (Löß!) stärker, vor allem aber ist die Oberfläche im Ganzen
nicht so ruhig wie anscheinend im Oberen Gäu; bei Schlatt finden sich schars-
kantige neolithische Scherben und Feuersteine in einem verschwemmten Löß-
lehm, bei Herbolzheim gerollte, römische Scherben über scharfkantigen Latene-
scherben, bei Dreisach—Hochstetten führt ein dunkler Lehm neolithische Scher-
ben (und darüber liegt die Spät-Latene-Siedlung); es ist daher aussichtslos,
an Stellen, deren Oberfläche noch in vorgeschichtlicher Zeit solche Wandlungen
erfahren hat, Spuren neolithischer Siedlungen, vorrömischer Wege usw. an
der Oberfläche zu erwarten. Eine Dearbeitung des Gebiets wird also Stellen
mit unveränderter Oberfläche von solchen mit bewegter trennen und wird
dadurch nebenbei einen wesentlichen Deitrag zur jüngsten Geschichte öer Ober-
fläche des Rheintals liefern (wobei die Frage nach tektonischer Verursachung
hier nur gestreift sein soll)^. Eine andere Frage ist öas Fehlen von Siedlungs-
funden aus geradezu dazu prädestinierten Stellen wie z. D. öem Dimberg
bei Freiburg oder im Hegau, und die Frage wäre noch zu prüfen, ob nicht
gewisse schwere Lehmböden einerseits, ganz leichte Kiesböden andererseits (die
Siedlung Breisach-Hochstetten verrät sich oberflächlich überhaupt nicht!) die
Scherben „verzehren", d. h. verwittern lassen^. Die Böden sind also zu klassi-
fizieren im Dlick auf den vorgeschichtlichen Denutzer wie auf den heutigen
Forscher; dabei sind die Arbeiten von F. Walther heranzuziehen. In allen
diesen Richtungen ist die Methode der siedlungsgeschichtlichen Forschung noch
auszubauen. G. Kraft, Freiburg i. Br.
Paul Revellio, älnsere Heimat. Heimatkunde des Kreises Villingen.
Hüfingen 1933. 48 S., 9 Abb., 5 Taf. Es werden besprochen Bodengestalt,
Dewässerung, Klima, Desiedlungsgeschichte und Siedlungsformen, politische
Geschichte, Landwirtschaft, Industrie, Siedlungen und Derkehr, Devölkerung
und Volkstum.
Paul Rebellio, Die Stammburg der Fürsten zu Fürstenberg, Schriften d.
Verf. s. Gesch. u. Raturgesch. d. Daar. Donaueschingen 19, 1933, S. 362—374,
5 2lbb. bzw. Taf.
Der Fürstenberg war nach einer Schürfung Revellios schon in vorgeschicht-
licher Zeit umwallt. In römischer Zeit stand an der Stelle der späteren Burg
2 Im Gäu kenne ich nur eine Nndeutung in dieser Hinsicht. Südöstlich von
Rottenburg liegt aus dem rechten Reckarufer am „Hohen Rain" eine von O. E.
Meher-Aachen entdeckte, von Stoll leider nicht näher bearbeitete Stelle (Stoll,
S. 95 unten; S. 115 unten; Kärtchen S. 51, Abb. 27), wo hoch über dem Fluß,
meines Wissens in rund 1 m Tiefe, Hallstatt-, in O,5 m römische Scherben
liegen; doch könnten diese auch durch Wasser aus dem Rammert so hoch über-
schüttet worden sein; immerhin ergibt sich aber auch hieraus für eine ganze
Kategorie von siedlungsfreundlichen Stellen im Reckartal die .Nnmöglichkeit,
durch Absuchen der Oberfläche zu einem gültigen Ergebnis zu kommen.
3 Vgl. auch E. Wagner, Fundstätten u. Funde I S. 43 Zeile 18 von oben:
„(vergangene) Tonscherben".
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die zahlreichen Flüchtigkeiten des Drucks gehen offenbar zu Lasten der
Druckerei.
Durch Einbeziehung anderer Gebiete wird sich diese Forschungsrichtung
noch wesentlich erweitern. Im Rheintal z. B. ist schon der Doden anders
(reiner Löß weiter verbreitet): infolge des stärkeren Reliefs sind die äleber-
schüttungen von Siedlungen am Hang oder Bergfuß durch äleberschwemmung
oder Llbrutschung (Löß!) stärker, vor allem aber ist die Oberfläche im Ganzen
nicht so ruhig wie anscheinend im Oberen Gäu; bei Schlatt finden sich schars-
kantige neolithische Scherben und Feuersteine in einem verschwemmten Löß-
lehm, bei Herbolzheim gerollte, römische Scherben über scharfkantigen Latene-
scherben, bei Dreisach—Hochstetten führt ein dunkler Lehm neolithische Scher-
ben (und darüber liegt die Spät-Latene-Siedlung); es ist daher aussichtslos,
an Stellen, deren Oberfläche noch in vorgeschichtlicher Zeit solche Wandlungen
erfahren hat, Spuren neolithischer Siedlungen, vorrömischer Wege usw. an
der Oberfläche zu erwarten. Eine Dearbeitung des Gebiets wird also Stellen
mit unveränderter Oberfläche von solchen mit bewegter trennen und wird
dadurch nebenbei einen wesentlichen Deitrag zur jüngsten Geschichte öer Ober-
fläche des Rheintals liefern (wobei die Frage nach tektonischer Verursachung
hier nur gestreift sein soll)^. Eine andere Frage ist öas Fehlen von Siedlungs-
funden aus geradezu dazu prädestinierten Stellen wie z. D. öem Dimberg
bei Freiburg oder im Hegau, und die Frage wäre noch zu prüfen, ob nicht
gewisse schwere Lehmböden einerseits, ganz leichte Kiesböden andererseits (die
Siedlung Breisach-Hochstetten verrät sich oberflächlich überhaupt nicht!) die
Scherben „verzehren", d. h. verwittern lassen^. Die Böden sind also zu klassi-
fizieren im Dlick auf den vorgeschichtlichen Denutzer wie auf den heutigen
Forscher; dabei sind die Arbeiten von F. Walther heranzuziehen. In allen
diesen Richtungen ist die Methode der siedlungsgeschichtlichen Forschung noch
auszubauen. G. Kraft, Freiburg i. Br.
Paul Revellio, älnsere Heimat. Heimatkunde des Kreises Villingen.
Hüfingen 1933. 48 S., 9 Abb., 5 Taf. Es werden besprochen Bodengestalt,
Dewässerung, Klima, Desiedlungsgeschichte und Siedlungsformen, politische
Geschichte, Landwirtschaft, Industrie, Siedlungen und Derkehr, Devölkerung
und Volkstum.
Paul Rebellio, Die Stammburg der Fürsten zu Fürstenberg, Schriften d.
Verf. s. Gesch. u. Raturgesch. d. Daar. Donaueschingen 19, 1933, S. 362—374,
5 2lbb. bzw. Taf.
Der Fürstenberg war nach einer Schürfung Revellios schon in vorgeschicht-
licher Zeit umwallt. In römischer Zeit stand an der Stelle der späteren Burg
2 Im Gäu kenne ich nur eine Nndeutung in dieser Hinsicht. Südöstlich von
Rottenburg liegt aus dem rechten Reckarufer am „Hohen Rain" eine von O. E.
Meher-Aachen entdeckte, von Stoll leider nicht näher bearbeitete Stelle (Stoll,
S. 95 unten; S. 115 unten; Kärtchen S. 51, Abb. 27), wo hoch über dem Fluß,
meines Wissens in rund 1 m Tiefe, Hallstatt-, in O,5 m römische Scherben
liegen; doch könnten diese auch durch Wasser aus dem Rammert so hoch über-
schüttet worden sein; immerhin ergibt sich aber auch hieraus für eine ganze
Kategorie von siedlungsfreundlichen Stellen im Reckartal die .Nnmöglichkeit,
durch Absuchen der Oberfläche zu einem gültigen Ergebnis zu kommen.
3 Vgl. auch E. Wagner, Fundstätten u. Funde I S. 43 Zeile 18 von oben:
„(vergangene) Tonscherben".
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