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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 3.1933/​1935(1936)

DOI Heft:
Heft 6 (Januar 1935)
DOI Artikel:
Kuhn, Friedrich; Schleiermacher, Wilhelm: Römisches Gebäude beim Salzbrünnele Gem. Rheinfelden
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https://doi.org/10.11588/diglit.27454#0238

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Römisches Gebäude beim Lalzbrünnele Gem.Rheinfelden.

Deschrieben von F. Kuhn unö W. Schleiermacher.

Gvabangsbericht

2lls im 2ahre 1930 öie frühmittelalterliche Fliehburg auf öer Aollinger
Höhe, Gemarkung Degerfelöen, ausgegraben wurde^, erinnerte sich Herr Rat-
schreiber a. D. Hermann Steinsgger, öer sich um die Ortsgeschichte seines
jetzt in der Stadtgemeinde Rheinfelden ausgegangenen alten alamannischen
Heimatdorfes Äollingen, das in einer Llrkunde der Abtei St. Gallen vom
Jahre 752 erstmals erwähnt wird^, sehr verdient gemacht hat, daß in den
neunziger Jahren beim „Salzbrünnele" eine Mauer aus dem Doden geragt
habe, die später abgetragen und deren Steine zum 2lusbessern von Wald-
wegen benützt Wurdew. Die Stelle liegt 300 Meter norööstlich von der Flieh-
burg und von dem höchsten Punkt „2luf dem Aeuhaus", 200 Meter südöst'lich
von der Drücke über öen Wolfsgraben und ebenfalls 200 Meter südlich von
der Quelle des Salzbrünnele^. Dei einer Dachschau war dort eine leichte
Döschung zu sehen, an deren Fuß sich ein flacher Graben befanö, in dem einige
Stücke von römischen Ziegeln und reichlich Druchsteine lagen. 2lus dem De-
fund ergab sich, öaß nur ein Teil des Mauerzuges ausgebrochen war unö
daß die deutlich abgegrenzte Dodenerhebung noch weitere Gebäuöereste ver-
barg.

1. Die Grabung.

älm den Grundriß der 2Inlage und ihre Daugeschichte festzustellen, wurde
Ende Dezember 1931 mit Grabungen begonnem, die im März und April
1932 fortgesetzt und Ende 2lugust 1934 abgeschlofsen wurden. Es wurde zu-
nächst nach den Fundamenten der früher noch vorhandenen, dann aber ab-
getragenen Westhälfte der Dordmauer gesucht. Davon fand sich aber fo gut
wie nichts mehr vor. Jn der östlichen Hälfte war die Rordfront noch in
ihrer Grundmauer (80 em) und im Aufgehenöen (50 cm) erhalten. Wo das
aufgehende Mauerwerk wieder ansetzt, besteht das Fundament aus großen
Dlöcken, die sich zum Teil nicht mehr in ihrer alten Lage befinden, d. h. beim
2lbtragen der Mauer herausgerissen wurden. Soweit sich die Fundament-
mauer im gewachsenen Doden (zäher, brauner Lößlehm, Schwemmloh) befand,
bildete sie auhen keine glatte Mauerfläche (Besunö 1932). Es war also beim
Dau des Hauses hier eine Daugrube ausgehoben (80 cm tief) und die Steine
gegen den gewachsenen Boden gesetzt worden. Dei Punkt 21 (2lbb. 92) waren
in der Ecke nur noch ein bis zwei Lagen Handquadern vom aufgehenden
Mauerwerk erhalten. Hier fanöen sich gleich unter öem Walöboöen 2lsche,
Holzkohle, Deste von Gefäßen aller 2lrt, auch Sigillaten, Nägel, ein eisernes
Haumesser, eine Bronze und Ziegelstücke. Dieselben Fünde lagen auch auf der
Mauer und auherhalb derselben nach Dorden.

2n 40 cm Tiefe saß die ganze Einfüllung in öer Ecke auf hellem braunem
Lehm aus, der nur ganz wenig Scherben und Ziegel enthielt, die in 60 cm

^ Mein Heimatland 1931, Heft 3/4. Bad. Fundberichte, Danö 1, Seite
195, Dand 2, Seiten 63. 71.

2 Krieger, Topograph. Wörterbuch von Daden, Seite 477.

^ Dad. Fundberichte, Dand 2, Seite 239.

^ Llnser Plan (2lbb. 92) ist auf eine Linie eingemessen, welche öie Gemar-
kungsgrenze Rheinfelöen-Degerfelden in 18,90 m Entfernung nordöstlich vom
Grenzstein 226 senkrecht trifft.

^ Dad. Fundberichte, Danö 3, Seite 55.

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