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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 23.1967

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Nierhaus, Rolf: Römische Straßenverbindungen durch den Schwarzwald
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https://doi.org/10.11588/diglit.44899#0139

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Römische Straßenverbindungen durch den Schwarzwald

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a, b und d genannten Funde, darunter schwere Inschriftensteine, im Kinzigbett oder
gleich daneben angetroffen wurden, beweist die starke Minderung des ursprünglichen
Bestandes an römischen Resten aller Art im Weichbild Offenburgs durch die erodie-
rende Gewalt des Flusses. Auch die römische Kinzigtalstraße dürfte vom Fluß an
einigen Stellen weggerissen worden sein, wenigstens wenn man die Auffindung des
Meilensteins im Flußbett dahingehend deuten darf, daß er von seinem ursprünglichen
Standort an der Straße in den Fluß gestürzt ist.
4. Reichenbach (Ldkrs. Offenburg)
An der Landstraße nach Gengenbach an der Gemarkungsgrenze römische Reste, fest-
gestellt um 1900 von K. Miller und K. Schumacher.
Lit.: Wagner 1 (1908) 250.
5. Gengenbach (Ldkrs. Offenburg)
a) Schuppensäule einer Juppiter-Giganten-Säule mit Resten der Weihinschrift eines
Baebius und seiner Söhne an luppiter Optimus Maximus. Gefunden auf dem
Kastelberg bei Gengenbach.
Lit.: Wagner 1 (1908) 244 f. mit Abb. 160; CIL XIII 6285.
b) Einzelne Münzen von Nero bis Antoninus Pius (54—161 n. Chr.).
Lit.: Christ 1960, II, Karten XI; XIV; XV, Nr. 2183. [Siehe jetzt Anhang, Nr. 2.]
6. Haslach im Kinzigtal (Ldkrs.Wolfach)
a) Steinrelief, ein Götter (?)-Paar darstellend.
Lit.: E. Wagner, in: Römisch-Germanisches Korrespondenzblatt 8, 1915, 70 f. mit Abb. 32;
Esperandieu 1931, 240, Nr. 374.
b) Scherbenfunde von drei verschiedenen Stellen in und unmittelbar bei Haslach. Die
Scherben des größten Komplexes waren fast durchweg stark gerollt und stammten
aus sekundärer Lagerung. Mitte bis zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr.
Lit.: Bad. Fundber. 20, 1956, 228, Fundschau unter „Haslach“ mit Taf. 53, E.
7. Mühlenbach (Ldkrs. Wolfach)
Altarstein mit Inschrift, gesetzt für Diana Abnoba von zwei Brüdern im Jahre 193
n. Chr. Freigespült 1778 bei einem Hochwasser im Dorfbach beim Pfarrhaus von
Mühlenbach südlich Haslach.
Lit.: Wagner 1 (1908) 251 f. mit Abb. 166; CIL XIII 6283; Dessau 3915.
8. Wolfach
Einige Gold- und Silbermünzen Vespasians.
Lit.: Christ 1960, II, Karte XI, Nr. 2332.
9. Schenkenzell (Ldkrs. Wolfach)
Römische Säulenbasis, gefunden etwa 500 m westlich (unterhalb) der Paßhöhe beim
Hofe Brandsteig, unweit der Römerstraße. Die Basis war offenbar für das größte der
römischen Gebäude auf der Paßhöhe bestimmt; siehe nächste Nummer.
Lit.: Bad. Fundber. 17, 1941—1947, 333, Fundschau unter „Schenkenzell“ mit Taf. 87, 4.
10. Paßhöhe beim Hofe Brandsteig, Gemeinde Rötenberg (Ldkrs. Rottweil)
Mansio (Umspann- und Raststation) am höchsten Punkte der Straße (693 m ü. d. M.).
Größere ummauerte Anlage, nach Art eines römischen Gutshofes, mit mehreren Ge-
bäuden. Beim größten wurden im 18. Jahrhundert einige Säulen (einer Porticus?)
gefunden. Danach dürfte auch die unter Nr. 9 genannte Basis für dieses Gebäude
bestimmt gewesen sein. — Aus dem Bereich der mansio stammen u. a. ein Altarstein

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