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dm sten Vendemiär im ivten Jahre der fränkischen Republik»

Inhalt. GlükseligkeitS-Rezept. Proklamazion deS Königs von Hetrurien. Russen in Neapel. Dtt Rest der neapolitank»
scheu Marine soll den Franken auSgeliefl rt «erben. Installazion deS Maire in Turin. Kardinal Kaprara. Ettauien für PabG
Pius vi. Die kränk. Truppen räumen den Kirchenstaat. B. Bacher. Achen, Köln, Speier, Worms. Oestrelchische und Mag»^
deburgische Abstimmung in Regensburg. Verminderung der baravischen Hilfsrruppen. Nachrichten auS England.- Belgrad»
Erfindung eines gegen Wasser und Lufr undurchdringlichen Tuchs. Polizetanftalt wegen deS r. Vendem. in Paris. Feierlichkeiten
an dem r. Vendemiär in Mainz. Bücherversteigerung.

Man abonnirt in dem Bureau der Buchdrukkerei der Mairie im Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blatter, das Srük um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedh
tionS-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. Zo Cent. (2 fi. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 8Z Cent. (2 fl. Z8 kr.)

Glükseligkeits-Rezept anstatt eines Neujahr-
Wunsches.
Rechtschaffenheit,
Geistesgegenwart bei Regen und Sturm,
Genügsamkeit,
ThäugteU, /
Gewähren allein, /
Gewähren überall und in jeder Lage
Rerne, wahre Glükseligkeit.

Italien.
Der König von Hetrurien hat am 1. Sept, folgen-
de Proklamazion bekannt machen lassen:
„Die Zufriedenheit, mit welcher wir die Regierung
dieses Staats übernommen haben, tst einiger Maßen
durch die Nachricht gestört worden , daß die lezteren
politischen Veränderungen einige Keime von Zwietracht
in den Gemüthern Einiger von unseren lieben Unter-
thanen zurükgelassen hätten. Wir wollen, daß der
Anfang unserer Regierung sich auszeichne durch den of-
fenkundigen Entschluß, ein ewiges Stillschweigen über
jeden Gegenstand gegenseitigen Mißtrauens zu verbrei-
ten. Im Lande, wo gleiches Gesez für ausge-
stellt ist, und die Regierung dieses nemliche Gest,z sich
zum handlungsmaasstabe nimmt, kennt man nia)t,
soll man nicht kennen irgend'eine Parthie.
Anhänglichkeit an die Regierung, Unterwürfigkeit
unter die Gesezz-, Achtung für die Staatsbeamten, ?
sind die wesentlichen Pflichten der Unlerthanen. Wenn z

in der Verwirrung, welche jezt nicht mehr ist, Einige
die Ausübung derselben vernachläßigt haben, so sind
diese Pflichten nichtsdestoweniger den Herzen der Tos-
kaner heilig und theuer. Mögen die Verirrten sich be-
eilen, umzuwendeN auf den Weg der Treue und Recht-
schaffenheit! Eine wachsame Politik, eineunpartheiische
Justiz wird diejenigen bestrafen, welche sich einer Ui-
bertrettung der Gesezze, oder der Verachtung der Re-
gierungsstellen schuldig machen.
Die Staatsbeamten werden darüber wachen, daß
aller Partheigeist verschwinde, daß man die gehässigm
Parthelbenennungen nicht mehr höre. Die Religions-
diener haben ihren mächtigen Einfluß zu diesem heiisa-
men Zwekke zu benuzen.
Wir hoffen, daß diese Maasregeln , welche redlich
gemeint sind, und uns jederzeit in Ausübung unserer
Gewalt leiten werden, diejenige Eintracht und Uider-
einstimmung edler Gesinnungen zu Stande bringen wer-
den, welche immer die Würde und den Wohlstand die-
ser berühmten Nazion begründet hatten."
Ein russisches Linienschiff und Z Fregatten liegen auf
der Rhede von Neapel, um, wie man vermuthet, die
noch im Königreiche befindlichen Truppen dieser NazioK
an Bord zu nehmen.
Zufolge des Friedenstraktats soll den Franken noch
d-w Rest der neapolitanischen Kriegsmarine, bestehend
in 2 Linienschiffen, 2 Fregatten und r Korvette ousge-
ltefert werden. Der Minister Akton kommt, wie etz
heißt, nach Neapel zurük. Man erwartet noch mehre-
re fränk. Truppen; Gen. Soult har eine Bekanntma-
chung ^n die Einwohner erlassen, in der er eine Rech-
nung von Kosten des Unterhalts der Truppen vor-

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