Der
Be
Nro 26.
s
--rnkalt Rede des Professors und MairieadjunktS, B. Neeb, bei Pflanzung der Meinallse in Main; M r». Hrümfix, DU si
dLnisLe Kronprinz. Verrrauen auf den Frieden in England. Nelson. Englische Maaren. Reduzirung dtt-SstreichMeLDEp^
ven Gras Westphalen. Ungarische Gülerbesizzer. Lin Adjutant des ersten Ko: lls überbringt die FnedenspräliMstgkjW*nE^
«vnstanlmvvel. Nachtrag zu den neusten Begebenheiten m Heloezien. Berichte aus Italren. Unruhen in Spastiry^. UtzAtW«
fall in Lyon. GrafRumford. Dommgo. Obrist Williams. Oestreichische Offiziere m Brussel. Lsrd Kvrvwallisfl^MsgabG
für den Gottesdienst. Widerspänstige BischSffe.
Mainz den 22ken Bcümär im roten Jahre der fränkischen Republik^
Mau^bonnirt in dem Bureau der Buchdrukkerei der Mairie im Burgerdospitale air«.
einzelne Biatter, daö >Ltuk um 4 Er, verkauft werden, und für Deutschland bei dem
tionS-Amt in Frankfurt am Main. ',eipaneLpedls
Preis mcrieliahrig 4 Ar. ;o Cent, (r fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fi. 2g fr.)
«^2
Wirken und Leben in ihr. Sie ist die sinnliche Dar-
stellung der höchsten Vernunft; Daher ihr ewiges Bil-
den und Formen zahlloser Gestalten in schönstem Eb'en-
mase. Sie ist dis Erscheinung einer nur durch Ver-
nunft denkbaren Weisheit; Daher dle ununterbrochene
Ordnung, die stete Gesezmäsigkeit bei ganzen Sonnensy-
stemen, w;e bei dem geringsten Insekt.
Wer die Natur verschönert, macht diese ihre Deutun-
gen sichtbarer, zieht dadurch das Menschenherz mehr
an sie, und in eben dem Maase vom Laster ad. Die
stummen Sunden, Die namenlosen Laster, der Geyer
der Wohllust erhaschen ihre Beute in der Finfterniß
vemr gelben Lampenschein in engen Gemächern. Die
himmlische keusche Liebe führt ihre Tochter und Söhne
m einsame Spaziergänge, wo sich die SeufzerMhrer
Sehnsucht in die Töne der Natur mischen — Katil»*
na har, wie ihm Cicero vorwirft, mit feinem Kom-
plote in verschlossenen Orten über den Untergang der
Republik Plane gesonnen. Willhelm Test hat mit sei-
nen Freunden unter dem offenen Himmel die Freiheit
der Schweiz geschworen.
Das Bild verschönen unschuldigen Natur im Auge
und einen schwarzen Gedanken in der Seele, dieß ist
ein unverträglicher Widerstreit. —
Wer den Muth hat, eine schöne That zu denken;
und die Schwache, vor ihrer Ausführung zu zittern,
der gehe ins Freie. Sein Her; wird sich erweitern,
wie sich sein Blik erweitert, ein großes Ganze zu fassen»
Wessen Herz der Sturm der Leidenschaft durch-
wühlt oder die nagende Sorge zerfleischt, oder Men-
schenfurcht beben macht, der gehe ins Freie, da.findet
er Ruhe, Trost, Labung. Auf seiner Pflicht beharre«.
Einige Worte bei Pflanzung der Rheinallee am H
H Feste des allgemeinen Friedens (ist- Brü- ß
K mar io) von B. Neeb, Professor und Ad- j
E junkt der Mairie in Mainz. l
Freunds des Guten und Schönen! die ihr die Na- ß
tur liebt, nicht blos, weil su an ihrem mütterlichen Bu- Z
sen ihre Kinder alle pfiegr, und mit ihrer Much er- !
nährr, sondern wert sie euer Herz durch ihre Reize be- ß
wegt, und eure Seelen bei der Betrachtung ihrer erha- «
denen Deutung erhebt, zu euch einige Worte bei diesem
heiligen Werke! Ich darf kurz seyn, weil euer sicheres
Gefühl mir dre Auslegung erspart. —
Als ich neulich Euere Wünsche für die Verschöne-
rung unserer Spaziergänge öffentlich aussprach, sagte
ich: die Natur verschönern, heißt an der Schöpfung
TheU nehmen, und an der Freude Gottes, da er sah,
daß alles gut war.
yeute beweise ich noch überdies: daß die Natur
verschönern, so viel ist, als die moralische Beste-
chung der Menschheit befördern. —
Aus einer natürlichen Verwandtschaft des Schön-
heitsinnes, und des moralischen Gefühles erklärt es
sich, daß gute Menschen für Vie freien Naturschönhei-
ten sehr empfänglich sind, und wiederum, daß für die
Naturschönheiten empfängliche Seelen zur moralischen
Güte sehr gestimmt sind.
So wahr es auch ist, was jene alte Inschrift sagt:
daß noch kein Sterblicher ihren Schleier der Natur ge-
Hoden hat, so ist sie doch für unsere menschliche An-
sicht nicht ko rärhstlhafr. Sie ist für uns das ausge-
sprochene Wort der Allmacht; Daher das stete Regen,
Be
Nro 26.
s
--rnkalt Rede des Professors und MairieadjunktS, B. Neeb, bei Pflanzung der Meinallse in Main; M r». Hrümfix, DU si
dLnisLe Kronprinz. Verrrauen auf den Frieden in England. Nelson. Englische Maaren. Reduzirung dtt-SstreichMeLDEp^
ven Gras Westphalen. Ungarische Gülerbesizzer. Lin Adjutant des ersten Ko: lls überbringt die FnedenspräliMstgkjW*nE^
«vnstanlmvvel. Nachtrag zu den neusten Begebenheiten m Heloezien. Berichte aus Italren. Unruhen in Spastiry^. UtzAtW«
fall in Lyon. GrafRumford. Dommgo. Obrist Williams. Oestreichische Offiziere m Brussel. Lsrd Kvrvwallisfl^MsgabG
für den Gottesdienst. Widerspänstige BischSffe.
Mainz den 22ken Bcümär im roten Jahre der fränkischen Republik^
Mau^bonnirt in dem Bureau der Buchdrukkerei der Mairie im Burgerdospitale air«.
einzelne Biatter, daö >Ltuk um 4 Er, verkauft werden, und für Deutschland bei dem
tionS-Amt in Frankfurt am Main. ',eipaneLpedls
Preis mcrieliahrig 4 Ar. ;o Cent, (r fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fi. 2g fr.)
«^2
Wirken und Leben in ihr. Sie ist die sinnliche Dar-
stellung der höchsten Vernunft; Daher ihr ewiges Bil-
den und Formen zahlloser Gestalten in schönstem Eb'en-
mase. Sie ist dis Erscheinung einer nur durch Ver-
nunft denkbaren Weisheit; Daher dle ununterbrochene
Ordnung, die stete Gesezmäsigkeit bei ganzen Sonnensy-
stemen, w;e bei dem geringsten Insekt.
Wer die Natur verschönert, macht diese ihre Deutun-
gen sichtbarer, zieht dadurch das Menschenherz mehr
an sie, und in eben dem Maase vom Laster ad. Die
stummen Sunden, Die namenlosen Laster, der Geyer
der Wohllust erhaschen ihre Beute in der Finfterniß
vemr gelben Lampenschein in engen Gemächern. Die
himmlische keusche Liebe führt ihre Tochter und Söhne
m einsame Spaziergänge, wo sich die SeufzerMhrer
Sehnsucht in die Töne der Natur mischen — Katil»*
na har, wie ihm Cicero vorwirft, mit feinem Kom-
plote in verschlossenen Orten über den Untergang der
Republik Plane gesonnen. Willhelm Test hat mit sei-
nen Freunden unter dem offenen Himmel die Freiheit
der Schweiz geschworen.
Das Bild verschönen unschuldigen Natur im Auge
und einen schwarzen Gedanken in der Seele, dieß ist
ein unverträglicher Widerstreit. —
Wer den Muth hat, eine schöne That zu denken;
und die Schwache, vor ihrer Ausführung zu zittern,
der gehe ins Freie. Sein Her; wird sich erweitern,
wie sich sein Blik erweitert, ein großes Ganze zu fassen»
Wessen Herz der Sturm der Leidenschaft durch-
wühlt oder die nagende Sorge zerfleischt, oder Men-
schenfurcht beben macht, der gehe ins Freie, da.findet
er Ruhe, Trost, Labung. Auf seiner Pflicht beharre«.
Einige Worte bei Pflanzung der Rheinallee am H
H Feste des allgemeinen Friedens (ist- Brü- ß
K mar io) von B. Neeb, Professor und Ad- j
E junkt der Mairie in Mainz. l
Freunds des Guten und Schönen! die ihr die Na- ß
tur liebt, nicht blos, weil su an ihrem mütterlichen Bu- Z
sen ihre Kinder alle pfiegr, und mit ihrer Much er- !
nährr, sondern wert sie euer Herz durch ihre Reize be- ß
wegt, und eure Seelen bei der Betrachtung ihrer erha- «
denen Deutung erhebt, zu euch einige Worte bei diesem
heiligen Werke! Ich darf kurz seyn, weil euer sicheres
Gefühl mir dre Auslegung erspart. —
Als ich neulich Euere Wünsche für die Verschöne-
rung unserer Spaziergänge öffentlich aussprach, sagte
ich: die Natur verschönern, heißt an der Schöpfung
TheU nehmen, und an der Freude Gottes, da er sah,
daß alles gut war.
yeute beweise ich noch überdies: daß die Natur
verschönern, so viel ist, als die moralische Beste-
chung der Menschheit befördern. —
Aus einer natürlichen Verwandtschaft des Schön-
heitsinnes, und des moralischen Gefühles erklärt es
sich, daß gute Menschen für Vie freien Naturschönhei-
ten sehr empfänglich sind, und wiederum, daß für die
Naturschönheiten empfängliche Seelen zur moralischen
Güte sehr gestimmt sind.
So wahr es auch ist, was jene alte Inschrift sagt:
daß noch kein Sterblicher ihren Schleier der Natur ge-
Hoden hat, so ist sie doch für unsere menschliche An-
sicht nicht ko rärhstlhafr. Sie ist für uns das ausge-
sprochene Wort der Allmacht; Daher das stete Regen,