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Der Beobachter vom Dovnersberg.

Nro 2Z.
Mainz den ikten Brümar im roten Jahre der stankischen Repukttk.
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Inhalt. Unglüksfall in London. Seltener Diebstahl. Kapitulazion von Alexandrien. Kuriere. Nelson. TnslifchesHaes
lament. Kornwallis. Pitt. Bergsträsser. Münster und Kölln. Päbstli^es Breve. Pfalzdaiern nimmt Geld auf. B>Eacher»
Hannover. Kalitschew. Nachrichten aus Italien. Türkische Berichte. Kaiser Alexander. Kandidaten für den Gefezsebunäts
körper, und das Tribunal. Nazionalinstitut. General Leclerc. Seeminister Leeres. Bonaparte. Allgemein faßliches Rechen
huch, Feierlichkeiten, welche am »8. Brümär in Mainz Statt Haden sollen.

Man abonm'rt in dem Bureau der Buchdrukkerei der Mairie im Burgechofpitale, Ews MK
einzelne Blätter, das Stuk um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oöewosteev-d?«
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Preis viertestährig 4 Fr. 50 Cent, (r fl. 4 kr.> Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fl. Z8 kr.^

England.
Äm 18. Oktober ereignete sich in London ein sehr trau-
riger Vorfall. In einer Pfarrkirche wurde wahrend
des Gottesdienstes das (grundlose) Gerücht verbreitet,
daß die Kirche einzustürzen drohe. Im Gedränge der
Fliehenden wurden 29 Personen erdrükt oder zertretlen.
In der Paulskirche m London ist ein seltener Dieb-
stahl begangen worden. Eine Bande von etwa 20 jun-
gen Räubern, worunter der älteste kaum 20 Jahre alt
ist, und wovon die meisten Lehrlinge der Seezimmer-
kunst sind, hat Löcher in die Erde gemacht, dre groß
genug waren, bannt sich ein Mann durch dieselben un-
ter dem Gewölbe hindurch m die Todtengruft begeben
konnte. Sie brach in 8 Familienbegräbnisse ein, nahm
alles Blei, Eisen und was Brauchbares da war, von
i8 Todtensärgen weg, wovon einer seit 1698 m dem
Gewölbe stand , zerstreute die Reste der Leichname aus
der Erde herum, und verkaufte den Raub an einen
Hehler, der ihr für den Zentner Blei 24 Fr bezahlte.
Die Sache wurde entdekt, da man einen dieser Diebe
mit zusammengerolltem Blei von der Paulskirche Her-
kommen sah. Der Abscheu des Volks gegen em solches
Verbrechen war so groß, daß man es kaum zurükhal*
ten konnte, als man die Thatrr vor den Richter führte.
Der Herzog von York hat seine Besizzungen zuOat-
lands mit einer großen Strekke öden Landes vermehrt.
Er will daselbst Mustermeiereien anlegen.
London vom 24. Oktober. Der Bericht des Ge-
nerals Hutchinson ist aus dem Lager vor Alexandrien
vom 7. Sept, datirt, und im Wesentlichen folgenden
Znha-tts: "Die Stadt und die Forts von Alexandrien

haben sich an die Truppen Ew» Majestät ergeben, Ms
che am 2. d. von dem verschanzten Lager, den Bnhöhm
der Pompejussäule, den Redouten von Bank und von
dem dreiekkigten Fort Besiz genommen haben. Die
Oyerazionen gegen die feindlichen Werke haben am 17.
August angefangen. Generalmajor Coots schifte sich
in der Nacht vorher auf der Uiberschwemmung ein,
landete westlich von Alexandrien, und derennte das
feste Schloß von Marabou. Auf Ser Ostseite wurden
zwei Angriffe gemacht, um sich einiger Anhöhen gegm
dre Fronte Der verschanzten feindlichen Stellung zu des
meistern. Auf dem rechten Flügel kommandirte Gene-
ralmajor Cradok, und auf dem linken Generalmajor
Moore. Das Gefecht war von keiner großen Bedeu-
tung, und das zote Regiment unter Oberst Spencer
nahm von einer Anhöhe gegen den rechten Flügel dec
feindlichen Fronte Besiz. General Menou, der persön-
lich dem weggenommenen Posten gegenüber war, ließ,
um uns zu delogiren, einen Ausfall mit 622 Mann
machen, die aber von dem nur 200 Mann starken Zs.
Regiment mit Verlust zurükgeschlagen wurden. In
der Nacht auf den 19. ließ Generalmajor Csote seine
Batterien gegen das Fort Marabou spielen, das zu
gleicher Zeit auf der Seeseite Durch einige türkischeKor-
verten, und durch die Barken uud Kähne der Flotte
unter Kapitän Cochrare angegriffen wurde. Am 2k.
kapituliere dieses Fort, dessen Besitzung aus lgoMamr
unter einem Brigadechef bestand. Am 22. marfchirtd
Generalmajor Coote von Marabou gegen ein bedeuten-
des feindliches Korps, daS die Annäherung von Ale-
xandrien vertheidigte; der Feind wurde geworfen, und
zog sichln 4tnordnüvg, mit ZurüLLgssuyg seiner Ver-
 
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