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D e

Mo 4Z.

Münz den s6ten Frimär im ic-len Jahre der fränkischen Republik

Inhalt. Belebung des Akkerbaus in Len päbstlichen Staaten. Kläglicher Zustand der Stadt Mantua. Abreise der ziLMuch-
schen"Depurirten nach Lyon. Schöne Handlung des Generals Murat. Ankona.^ Kadix. Die Spanier erwarten roo M Mwm
Piaster aus ihren amerikanischen Besitzungen. Helvezien. Merkwürdige, die Säkularisazionen betreffende Note des kais rmhenV
Gesandten zu Berlin. Kaiserl. Reichshofraths-Reskript an die wirtenberqischen Landstande. Türkischer, nach Wien bestürmter
Botschafter. Kurpfalzbarrrsche Verordnung. Aufruhr unter den Schneidergeftuen in Memmingen. Der Admiral KinssdÄ^u--
lehnt dre Stelle ernes Präsidenten des batavischen Marinekvllegiums ab. Interessante Nachrichten aus England. Berichte DA.
Konstantinopel. Verhandlungen bei dem Gesezgebungskorps und rm Tribunal.

Man abonnirt in dem Büreau der Buchdrukkerei der Maine im Bürgerhospitale, allws auch
einzelne Blätter, das Stük um 4 kr. verkauft werdens, und für Deutschland bei dem Oberposte-epedi/
lionö-Amr in Krankfurr am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Posifrci 5 Fr. 8A Cent- (2 fl. Z8 kr.)

Italien. j
d?ach einem Schreiben aus Rom vom 16. Nov. hat
der heil. Vater ein Edikt erlassen , wodurch er dem Ak-
kerbau Leden und Flor zu geben sucht.
Der König von Hetrurien hat den Herrn Averarvo
Serristori, Komthur des Stephans-Ritterordens, zu
seinem Gesandten bei der fränk. Republik ernannt.
Briefe aus Mantua können den Zustand Vieser Stadt
nicht kläglich genug schildern. Ere war ganz über-
schwemmt; 22 Häuser sind eingestürzt/ 202 andere dro-
hen den Einsturz; die Uiberschwemmungen des Jahrs
F und 55/ im vorigen Jahrhundert, waren bet weitem
nicht so stark wie diese. Man schäzt den Schaden auf
28 Millionen. Die Konsulta hat den Verkauf von Na-
zivnalgükern für 6 Millionen verordnet/ um diejenigen/
welche am meisten gelitten habe»/ zu unterstüzzen.
Mailand vom zo. November. Uiber Z22 Depu-
taten unserer Republik haben bereits die Reise nach
Lyon angetrelten. Unser Erzbischofs befindet sich unter
dieser Zahl. Bei seiner am 27. d. erfolgten Abreise
hatte sich eine Menge Volks vor dem erzbischöfflicben
Pallaste versammelt/ um dem ehrwürdigen Greise eine
glükliche Reise zu wünschen/ und seinen Segen zu em-
pfangen. Er wurde von einem Detaschement fränk.
Kavallerie begleitet, und voraus ritt ein fränk. Kurier.
Unterm 26. d. hatte unser Regierungsausschuß be-
schlossen , dem Obergeneral Murat, zum Zeichen der
Dankbarkeit des zisalpinischen Volks einen Säbel mit
einer dieser Bestimmung angemessenen Inschrift über-
reichen zu lassen; der Obergeneral hat aber unterm 29.
in einem Schreiben an den Regierungsausschuß geant-

wortet, daß, so angenehm ihm auch ein solches Unter-
pfand der dankbaren Gesinnungen des zisalpinischen
Volks seyn würde, seine Pflicht jedoch in dem gegen-
wärtigen bedrängten Frnanzzustande der Republik, und
in einem Augenblik, wo weder der Sold, noch dec
Unterhalt der Armeebezahltwerde, die Annahme des
ihm zuc edachten Geschenks ihm nicht erlaube, und daß
er sich vielmehr gedrungen fühle, aufs neue die Abtra-
gung jener heiligen Schuld der Regierung zu empfehlen.
Nachrichten aus Ankona vom iz. d. melden, daß
der päbstl. Delegat von dem dortigen Hafen, worin
gar leine frank. Schiffe mehr seyen, Besiz genommen,
und den Ritter Fr. Camerala zum Kommandanten des-
selben ernannt habe.
Bei Gelegenheit der feierlichen Besiznahme des PabstK
von dem Kirchenstaate am 22° d. wurden unter die dor-
tigen Armen 52,222 Portionen Brod ausgetheilt.
Spanien.
Kadig- vom i2. November. Kein Handelsplai
hat durch den Krieg mit England verhältnißmäßia mehr
gelitten,Ia's Kadip. Um so erwünschter war hier die
Nachricht von dem Frwden, welche wrr am iz. Okt.
erhielten. Die königl Staatspapiere stiegen hierauf
sogleich ausserordentlich, weil nun bald große Schäzze
, aus Amerika ankommen müssen. Diejenigen königl.
Einkünfte, welche daselbst aus Furcht vor den Englän-
dern seit mehreren Jahren zurükgeblieben sind, werden
auf l22 Millionen Piaster an Gold, Silber rc geschäzt.
Auch unser Handelsstand erwartet große Geldsummen
aus Amerika, die man sich vor den Englänvkrn nicht
einzuschiffen getraute. Da die dortigen Kolonien von
den europäischen Waaren aller Art ganz entblößt sind,
 
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