Nco H.
Mainz den isten Vendemiäv im roten Jahre der fränkischen Republik»
Inhalt. Konkordat. Brigittenau. Englische Werbung im deutschen Reiche. Verboth der PassionStragSdien OBaieri^^
Preussische Truppen sollet das Münsterlsche besezzen. Philippsburg. Prinz Salm. Hessen-Darmstädtische AbstimMMg auf ve« ir '
Reichstage. Batavisches Kongiruzionsprojekt. Nachrichten auS Helvezien. Der Hosspodar der Moldau. HieronMuS
parre. Fünfzehen Kanvnierschiffe sind glüklich van Dünkirchen nach KalaiS gekommen. Ein von Paris nach London besiellttk
Schreibtisch. Wiederherstellung der Schifffahrt nach Ostende. Denkmah! für den General Marceav. DvMingo. StggtSrathe
für de.S erste Trimester ro. Vekjichtleistung mehrerer Erzdischöffe und Bifchöffe.
_
Man abonnirt in dem Büreau der Buchdmkkerei der Mairie Lm Burgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Srük nm 4 kr. verkauft werdenj, und für Deutschland bei dem Oberposte-epedlr
tionö rAmt in Frankfurt am Main.
Preis vierlellährig 4 Fr- 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Ernt. (2 fl. ZZ kr.)
Deutschland.
Auf den Inhalt deS von dem ersten Konsul mit dem
heiligen Vater abgeschlossenen Konkordats kann man
wohl in Frankreich nicht mehr begierig seyn, alS man
rS in Deutschland ist.
Die abgeschmaktesten Gerüchte durchkreuzen sich.
Nun liest man gar in mehreren deutschen Blättern eine
angeblich von Bonaparte herrührende Epistel, welche
folgende Hauptsäzze aufstellt: r) Don 30 Millionen
Franken wünschen 24 Millionen die Wiederherstellung
der katholischen Religion. 2) Die katholische Religion
jst allein geeignet, die Religion der Franzosen zu seyn (?)
Z) Die katholische Religion hat solche Aufopferungen (?)
gemacht, daß sie verdient, als Staatsrellgion erklärt
zu werden, und als solche soll sie auch in dieser und
?n den oben angeführten Aufsichten erklärt, und ihre
Religionsdiener sollen auS der Staatskasse besoldet, die
anderen Religionen aber geduldet werden.
VernünftigeLeute sind überzeugt, daß der erste Kon-
sul keiner Jnsinuazion durch dergleichen Episteln nöthia
hat- und daß er weder seiner eigenen, noch der Republik
Würde bei Adschließung dieses Konkordatsetwas verge-
den haben wird.^Alle bisher in Zeitungen bekannt gemach-
te, hierauf sich beziehende Notizen sind daher für un-
Lcht anzusehen.
Der große Wiesenvlaz, bekannt unter dem Namen
Briaittenau soll auf Vorschlag des Erzherzogs Karl zu
einem Küchengarten für die Wiener Garnison «mgelegt
werden, dieselbe den 6 angestellten Gärtnern Handlan-
gersdienste leisten, und dafür vhnentgeldlich die nöthi-
KM Gemüße daher beziehe».
Aus Anlaß der von Frankreich gegen englische Wer-
bungen im deutschen Reiche, besonders im Löwenster-
nischen, geführten Beschwerden, hat die hannöverische
Gesandtschaft in einer der lezten Sizzungen am Reichs-
tage folgende Erklärung abgegeben: „Der kurdraun.
schweigische Gesandte har bei der am 28. August in cir«
culo bei der Reichsversammlung genommenen Beschlief-
sung wegen einer angeblich im Löwenstein - Wertheimi-
schen vorhandenen englischen Werbung, durch gesche-
hene Aeusserung diejenigen Rechte auf den Fäll verwah-
ren zu müssen geglaubt, welche an sich, zu Folge dee
kaiserl. Wahlkapitulazion, Art. 4. §. 14. Sr. königk»
brittischen Majestät nicht bezweifelt werden können. I«
sofern jedoch der Vorgang dermalen in dem Derhält-
niß betrachtet wird, worm das gestimmte deutsche
Reich nunmehr durch d^r Lüneviller Frieden sich befin-
det , in welchem Se. königl. Majestät in Ihrer abson-
derlichen Eigenschaft als Kurfürst von Braunschwei-
und Lüneburg ebenmäßig mitbegriffen find, und dec
von Allerhöchstdenftlben auch hier am Reichstage na-
mentlich mit ratifizier worden ist, so nimmt der kur-
braunschweigische Komizialgestmdte, zur Verhütun-
aller etwaigen Mißdeutung, keinen Umgang, gleicher-
gestaltzu deklariren, daß die bei der Reichsversammlun-
in der Sache gehegte Meinung den Gesinnungen seines
Hofes so wenig entgegen ist, daß sie vielmehr nur ebe«t
das enthält, waS Se. königl. Majestät als Kurfürst zu
Braunschweig und Lüneburg seit 1796 bereits in Ihren
zum deutschen Reiche gehörigen Landen durch öffentlich
ergangene Verordnungen vorgeschrieben, und beständig
genau haben beobachten lassen."
Da -er bestehenden Verbote ohngeachtet noch hie
Mainz den isten Vendemiäv im roten Jahre der fränkischen Republik»
Inhalt. Konkordat. Brigittenau. Englische Werbung im deutschen Reiche. Verboth der PassionStragSdien OBaieri^^
Preussische Truppen sollet das Münsterlsche besezzen. Philippsburg. Prinz Salm. Hessen-Darmstädtische AbstimMMg auf ve« ir '
Reichstage. Batavisches Kongiruzionsprojekt. Nachrichten auS Helvezien. Der Hosspodar der Moldau. HieronMuS
parre. Fünfzehen Kanvnierschiffe sind glüklich van Dünkirchen nach KalaiS gekommen. Ein von Paris nach London besiellttk
Schreibtisch. Wiederherstellung der Schifffahrt nach Ostende. Denkmah! für den General Marceav. DvMingo. StggtSrathe
für de.S erste Trimester ro. Vekjichtleistung mehrerer Erzdischöffe und Bifchöffe.
_
Man abonnirt in dem Büreau der Buchdmkkerei der Mairie Lm Burgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Srük nm 4 kr. verkauft werdenj, und für Deutschland bei dem Oberposte-epedlr
tionö rAmt in Frankfurt am Main.
Preis vierlellährig 4 Fr- 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Ernt. (2 fl. ZZ kr.)
Deutschland.
Auf den Inhalt deS von dem ersten Konsul mit dem
heiligen Vater abgeschlossenen Konkordats kann man
wohl in Frankreich nicht mehr begierig seyn, alS man
rS in Deutschland ist.
Die abgeschmaktesten Gerüchte durchkreuzen sich.
Nun liest man gar in mehreren deutschen Blättern eine
angeblich von Bonaparte herrührende Epistel, welche
folgende Hauptsäzze aufstellt: r) Don 30 Millionen
Franken wünschen 24 Millionen die Wiederherstellung
der katholischen Religion. 2) Die katholische Religion
jst allein geeignet, die Religion der Franzosen zu seyn (?)
Z) Die katholische Religion hat solche Aufopferungen (?)
gemacht, daß sie verdient, als Staatsrellgion erklärt
zu werden, und als solche soll sie auch in dieser und
?n den oben angeführten Aufsichten erklärt, und ihre
Religionsdiener sollen auS der Staatskasse besoldet, die
anderen Religionen aber geduldet werden.
VernünftigeLeute sind überzeugt, daß der erste Kon-
sul keiner Jnsinuazion durch dergleichen Episteln nöthia
hat- und daß er weder seiner eigenen, noch der Republik
Würde bei Adschließung dieses Konkordatsetwas verge-
den haben wird.^Alle bisher in Zeitungen bekannt gemach-
te, hierauf sich beziehende Notizen sind daher für un-
Lcht anzusehen.
Der große Wiesenvlaz, bekannt unter dem Namen
Briaittenau soll auf Vorschlag des Erzherzogs Karl zu
einem Küchengarten für die Wiener Garnison «mgelegt
werden, dieselbe den 6 angestellten Gärtnern Handlan-
gersdienste leisten, und dafür vhnentgeldlich die nöthi-
KM Gemüße daher beziehe».
Aus Anlaß der von Frankreich gegen englische Wer-
bungen im deutschen Reiche, besonders im Löwenster-
nischen, geführten Beschwerden, hat die hannöverische
Gesandtschaft in einer der lezten Sizzungen am Reichs-
tage folgende Erklärung abgegeben: „Der kurdraun.
schweigische Gesandte har bei der am 28. August in cir«
culo bei der Reichsversammlung genommenen Beschlief-
sung wegen einer angeblich im Löwenstein - Wertheimi-
schen vorhandenen englischen Werbung, durch gesche-
hene Aeusserung diejenigen Rechte auf den Fäll verwah-
ren zu müssen geglaubt, welche an sich, zu Folge dee
kaiserl. Wahlkapitulazion, Art. 4. §. 14. Sr. königk»
brittischen Majestät nicht bezweifelt werden können. I«
sofern jedoch der Vorgang dermalen in dem Derhält-
niß betrachtet wird, worm das gestimmte deutsche
Reich nunmehr durch d^r Lüneviller Frieden sich befin-
det , in welchem Se. königl. Majestät in Ihrer abson-
derlichen Eigenschaft als Kurfürst von Braunschwei-
und Lüneburg ebenmäßig mitbegriffen find, und dec
von Allerhöchstdenftlben auch hier am Reichstage na-
mentlich mit ratifizier worden ist, so nimmt der kur-
braunschweigische Komizialgestmdte, zur Verhütun-
aller etwaigen Mißdeutung, keinen Umgang, gleicher-
gestaltzu deklariren, daß die bei der Reichsversammlun-
in der Sache gehegte Meinung den Gesinnungen seines
Hofes so wenig entgegen ist, daß sie vielmehr nur ebe«t
das enthält, waS Se. königl. Majestät als Kurfürst zu
Braunschweig und Lüneburg seit 1796 bereits in Ihren
zum deutschen Reiche gehörigen Landen durch öffentlich
ergangene Verordnungen vorgeschrieben, und beständig
genau haben beobachten lassen."
Da -er bestehenden Verbote ohngeachtet noch hie