DOI Heft:
Nro 21
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26084#0085
Mainz dm isten Brümär im roten Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Proklamazionen bei Besiznehmung der Stadt Pesaro durch die päbstlichen Truppen. Livorno. Florenz; Ports-
Ferraso. Helvezischer Verfassungsentwurf über Zehnten und Grundzinse. Der frank. Bottschafter in Wien. Färber - und Druk-
kerschule in Berlin. Theurung in Wien. Vereinigung der Lutheraner un -Resormirren in Böhmen. Konferenzen zrvWen dem
Lstreichischen Gesandten und preussischen Ministerium wegen der Entschädigungs-Angelegenheiten. Freude in KvnstanrinvvÄMek
die Räumung Egyptens von den frank. Truppen. Manifest bei der Krönun" des Kaisers Alexander. Ein Therl der in türkisch^
Gefangenschaft gewesenen Franken ist in Toulon angekommen. Vortheile der Thermvlampen. Verbvth der Kapereien re. Ein-
richtungen zu Amiens auf den Kongreß.
Man abonnlrt in dem Bureau der BuchdrukkereL der Mairie im Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stnk um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedks
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 8Z Cent. (2 si. 38 kr.)
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Italien.
Bei Besiznehmung der Stadt Pesaro und ihres Be-
zirks durch die päbstlichen Truppen, welche am 22ten
Sept, nach Abzug dec fränkischen und zisalpinischen
Truppen daselbst eingerükt sind, wurden folgende Pro-
klamazionen erlassen;
August Lamberti, Lieutenant Sr. Eminenz
des Herrn Cacciapealli:
„Pesarv'S Bewohner! Ihr habt nach der Regierung
Sr. päbstltchen Heiligkeit geseufzt, und Cure Wünsche
sind erhört worden. Die Wünsche Sr. Heiligkeit sind
gleichfalls erfüllt, weil Sie von ihren Kindern nichts
fordert, als Liebe, Verehrung für ihre Person und
blmden Gehorsam gegen die Gesezze. Ihr erstes Ver-
langen ist, daß Friede und Einigkeit unter Euch herr-
schen soll, und daß Ihr allen Haß und Partheigeist
beseitigen und nur ein Herz haben möget. Unter sol-
chen Umständen werdet Ihr unfehlbar glüklich und zu-
frieden werden."
Joseph Feni, von Gottes Gnaden Bischoff zu
Barpentras, an sein geliebtes Volk.
„Endlich sind Eure heissesten Wünsche erfüllt, indem
Ihr so eben unter die Herrschaft des h. Stuhls wieder
gesezt worden seydt, worüber Ihr dem Allmächtigen
Preis und Dank zu bringen habt. "
Bei der allgemeinen Freude sottt Jhr das Vergan-
gene vergessen! Alles muß bei Euch erneuert werden,
Herz, Stimme und Handlungen."
Aus dem alten Fort von Livorno ist die Fahne des
Königs voii Hetrurien samt der fränkischen aufgepfianzt
worden. Tue Forts zu Florenz sind von den Franken
geräumt, und durch die Bürgerwache besezt worden.
— Porto Ferrajo will kapituliren.
Das Papiergeld im Kirchenstaat und imNeapolita-
Nischen rst gänzlich verschwunden, und äusser Umlauf
gesezt worden.
H e l v e z i e n.
Folgendes sind die Bestimmungen des neuen Der-
fassungsentwurfs über Zehnten und Grundzinse: „Die
Zehnten, welche sämtlich loskauflich erklärt sind, sollet?
unter nachfolgenden Bedingungen durch die Kantons-
behörden unverzüglich liquidste werden: i) Der Zehn,
ten soll um den Werth des iZfachen reinen mittleren
Jahresertrags losgekaufr werden. 2) Die Partikular
ren, Gemeinheiten, geistlichen und wohlthätigen Stif-
tungen oder Äorporazionen, welche Zehnten desizzen,
sollen mit dem qofachen Werthe des reinen mittleren
Iahresertrags entschädigt werden. Z) Der Staat er-
laßt zu diesem Ende seine Ansprache auf die Loskauf-
summe der ihm unmittelbar zustehenden Zehnten, zu
Gunsten der Gesammtheit der zebentpsiichtigen Güter-
besizzer. 4) Jeder Kanton soll nach Beendigung seiner
Liquidazion die Rechnung darüber der gemeinsamen Re-
gierung einsenden. Zugleich müssen diejenigen Kanto-
ne, die wegen der erlassenen Staatsansprachen, nach
Befriedigung der in ihrem Kanton zu entschädigenden
Zehentgläubiger, einen Uiberschuß haben werden, die-
sen Urberschuß der gemeinsamen Regierung abliefern,
welche damit die Entschädigung der Zehentgläubiger
derjenigen Kantons ergänzen wird, deren Loskaukung
wegen Mangels an unmittelbaren Staatszehnten nicht
hinreicht. 5) Wenn nach dieser Ergänzung ein Rest
überbleiben sollte, so wird die gemeinsame Regierung
Inhalt. Proklamazionen bei Besiznehmung der Stadt Pesaro durch die päbstlichen Truppen. Livorno. Florenz; Ports-
Ferraso. Helvezischer Verfassungsentwurf über Zehnten und Grundzinse. Der frank. Bottschafter in Wien. Färber - und Druk-
kerschule in Berlin. Theurung in Wien. Vereinigung der Lutheraner un -Resormirren in Böhmen. Konferenzen zrvWen dem
Lstreichischen Gesandten und preussischen Ministerium wegen der Entschädigungs-Angelegenheiten. Freude in KvnstanrinvvÄMek
die Räumung Egyptens von den frank. Truppen. Manifest bei der Krönun" des Kaisers Alexander. Ein Therl der in türkisch^
Gefangenschaft gewesenen Franken ist in Toulon angekommen. Vortheile der Thermvlampen. Verbvth der Kapereien re. Ein-
richtungen zu Amiens auf den Kongreß.
Man abonnlrt in dem Bureau der BuchdrukkereL der Mairie im Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stnk um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedks
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 8Z Cent. (2 si. 38 kr.)
> .. UM. .IW««««« > AM»«»,'»',«'««».1
Italien.
Bei Besiznehmung der Stadt Pesaro und ihres Be-
zirks durch die päbstlichen Truppen, welche am 22ten
Sept, nach Abzug dec fränkischen und zisalpinischen
Truppen daselbst eingerükt sind, wurden folgende Pro-
klamazionen erlassen;
August Lamberti, Lieutenant Sr. Eminenz
des Herrn Cacciapealli:
„Pesarv'S Bewohner! Ihr habt nach der Regierung
Sr. päbstltchen Heiligkeit geseufzt, und Cure Wünsche
sind erhört worden. Die Wünsche Sr. Heiligkeit sind
gleichfalls erfüllt, weil Sie von ihren Kindern nichts
fordert, als Liebe, Verehrung für ihre Person und
blmden Gehorsam gegen die Gesezze. Ihr erstes Ver-
langen ist, daß Friede und Einigkeit unter Euch herr-
schen soll, und daß Ihr allen Haß und Partheigeist
beseitigen und nur ein Herz haben möget. Unter sol-
chen Umständen werdet Ihr unfehlbar glüklich und zu-
frieden werden."
Joseph Feni, von Gottes Gnaden Bischoff zu
Barpentras, an sein geliebtes Volk.
„Endlich sind Eure heissesten Wünsche erfüllt, indem
Ihr so eben unter die Herrschaft des h. Stuhls wieder
gesezt worden seydt, worüber Ihr dem Allmächtigen
Preis und Dank zu bringen habt. "
Bei der allgemeinen Freude sottt Jhr das Vergan-
gene vergessen! Alles muß bei Euch erneuert werden,
Herz, Stimme und Handlungen."
Aus dem alten Fort von Livorno ist die Fahne des
Königs voii Hetrurien samt der fränkischen aufgepfianzt
worden. Tue Forts zu Florenz sind von den Franken
geräumt, und durch die Bürgerwache besezt worden.
— Porto Ferrajo will kapituliren.
Das Papiergeld im Kirchenstaat und imNeapolita-
Nischen rst gänzlich verschwunden, und äusser Umlauf
gesezt worden.
H e l v e z i e n.
Folgendes sind die Bestimmungen des neuen Der-
fassungsentwurfs über Zehnten und Grundzinse: „Die
Zehnten, welche sämtlich loskauflich erklärt sind, sollet?
unter nachfolgenden Bedingungen durch die Kantons-
behörden unverzüglich liquidste werden: i) Der Zehn,
ten soll um den Werth des iZfachen reinen mittleren
Jahresertrags losgekaufr werden. 2) Die Partikular
ren, Gemeinheiten, geistlichen und wohlthätigen Stif-
tungen oder Äorporazionen, welche Zehnten desizzen,
sollen mit dem qofachen Werthe des reinen mittleren
Iahresertrags entschädigt werden. Z) Der Staat er-
laßt zu diesem Ende seine Ansprache auf die Loskauf-
summe der ihm unmittelbar zustehenden Zehnten, zu
Gunsten der Gesammtheit der zebentpsiichtigen Güter-
besizzer. 4) Jeder Kanton soll nach Beendigung seiner
Liquidazion die Rechnung darüber der gemeinsamen Re-
gierung einsenden. Zugleich müssen diejenigen Kanto-
ne, die wegen der erlassenen Staatsansprachen, nach
Befriedigung der in ihrem Kanton zu entschädigenden
Zehentgläubiger, einen Uiberschuß haben werden, die-
sen Urberschuß der gemeinsamen Regierung abliefern,
welche damit die Entschädigung der Zehentgläubiger
derjenigen Kantons ergänzen wird, deren Loskaukung
wegen Mangels an unmittelbaren Staatszehnten nicht
hinreicht. 5) Wenn nach dieser Ergänzung ein Rest
überbleiben sollte, so wird die gemeinsame Regierung