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Nro 44.


Mainz den »Sten Frimär im ivten Jahre der fränkischen Republik.
---.-—
Inhalt. Marquis ?ucchefink. Prinz von Salm-Kyrburz. Herr von Hardenberg. Reichstag. Prinz von Oranien. Aünf^
trge Orqanisazion der Reichskreise. Entschädigungsplan. Berichte aus England, Portugal! und Rußland Verfälschte Schrie -
ten. Emigrantengüter. Taschenkalender, das verdekte Körbchen. Amerikanische Schiffe. B. Stapfer^helvezischer Gesandter
in Paris. Reisende, welche in den Krater deS BergS Vesuv gestiegen sind. Der Kongreß in. AmienS hat sitaew Anfang glom-
men. Pensivnöansialt.

Man abonnirt in dem Bnreau der Buchdrukkerei der Mairie im Burgerhospitake, allwo auch
einzelne Blätter, das Stük um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberposte-eped^e
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. 38 kr.)

Deutschland.
Den neusten Nachrichten zu Folge wird der preussische
Gesandte in Paris, Marquis Lucchesini, von da zu-
rükkehren, und als Botschafter nach Petersburg versezt
werden. Als sein Nachfolger wird Graf Tauenzien
genannt.
Das Reichskammergericht zu Wezlar hat dem in
Altona verhafteten Prinzen Moriz von Salm-Kyrburg
das Mandat wider die holsteinische Regierung, um daS
er angesncht hatte, wegen Inkompetenz, verweigert,
und denselben mit seiner Klage an den Reichshofrath
verwiesen.
Noch herrscht auf dem deutschen Reichstage fort-
dauernde Stille. Man erwartet mit Ungeduld ein
weiteres kaiserl. Kommissionsdekret m Ansehung der
Zusammenkunft der ReichSdeputazion. Dieses Kom-
missionsdekret hängt aber von der Wendung ab, wel-
che die Unterhandlungen zwischen den Höfen von Wien
und Berlin nehmen werden, die über die Art und Wei-
se der Entschädigungen nichts weniger als einig sind.
Der preussische Staatsminister von Hardenberg
wird weder nach Amiens noch nach Paris abgehen, wie
eS anfänglich im Plane des preussischen Kabinets war,
sondern die Unterhandlungen werden direkte mit dem

Wiener Hofe fortgesezt. Zu dem Ende sind die Beam-
ten in der Kanzlei des Staatsministers von Haugwiz
beinahe ausschließlich mit Entwerfung von Entschädi-
gungsproiekten beschäftigt, die dem König nach Pots-
dam überschikt, und dann sogleich dem kaiserl.Gesand-
ten mitgetheilt werden. — Graf Görz wird deswegm
auch ohne ganz bestimmte Znstrukzionen nach RegenS-
burg zurükkehren.
Aus Wien erfahrt man, daß der böhmische Gesand-
te auf dem Reichstag, Graf Kolloredo, nicht mehr nach
Regensburg geht, sondern zum östreichischen Gesand-
ten in Kopenhagen bestimmt ist. Auch heißt es jezt,
daß gar kein östreichischer Gesandter dem Kongreß vor?
Amiens beiwohnen wird, weil der Kaiser über daK
Entschädigungsgeschäft Deutschlands und des Groß,
ff Herzogs von Toskana mit Frankreich völlig übereinge-
kommen ist.
Der Prinz von Oranien wird sich von Braunschweig
nach Berlin begeben. Die Negoziazionen über die ihm
zukommenden Entschädigungen mit der batavischen Re-
gierung sind schon weit gediehen, greifen aber in daß
allgemeine Entschädigungswerk zu sehr ein, alS daß sie
vor Berichtigung dieser Gegenstände auf dem Kongreß
r von Amiens beendigt werden könnten. Sie sollen Heß
 
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