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Nro 29.

Mainz den -«ten Brümär im -oten Jahre der fränkischen Republik.


Inhalt Forrdaurende Freude in England über dm Frieden mit Frankreich. Pitt. Addington. Grenville. Winbh-m.
Mbitbread.' Konde Admiral Seymour. SrdneyPrinz von Oranien. Batavien. Italien. Dänemark. Lord Korn-
wallis in Paris. Konsularische Ernennungen. Berichte aus Brüssel. Der Bürger Deg nhard, Adjunkt bei dem Archiv, der Prä-
fektur in Mainz, har von der Gesellschaft des Akkerbau'ö, der Wissenschaften und Künste im Seine- und Marne-Departement ein*
gold'ne PreiSmebaille erhalten.

Man abonnirtfti dem Büreau der Buchdrukkerek der Maine lm BürgerhospLtate, allws, auch
einzelne Blatter, das Senk um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedj-
tions^Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 ss. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fl. 38 kr.>


England.
Die Freude überden Frieden mit der fr. Republik,
wre vom Z. Nov. auS London geschrieben wird , erhält
sich daselbst noch immer allgemein und ungeschwacht.
Vergebens sezzen ihr einige Wmdhamiften die Bemer-
kung entgegen, daß ste die Freude eines zur Guillotine
veroammren, aber nun mir ewiger Kettenstrafe begna-
digten — Delinquenten seye.
Es scheint in allem Ernste zwischen der englischen
und fränkischen Nazion die gegenseitige Würdigung
und Achtung eingetretten zu seyn, welche daS Resultat
eines so langwierigen, und von diesen zwei Theilen mit
§0 großem Ruhme geführten Kriegs seyn muß.
England hat nur eine Stimme: Wir zur See, und
die Franken auf dem festen Lande sind die mächtigsten
Nationen. Uns wird und muß auch sichern die uns
gebührenden Vortheile das Band der Eintracht!
Die ersten Sizzungen des Parlaments hatten die
Erwartungen, die man über die verschiedenen Parteien
vorausgesehen hatte, bestätiget. Man sah. den Herrn
Pitt sich an seinen Nachfolger im Ministerio den
sanften Addington anschließcn, so zwar, als wenn in
Herden Körpern nur eine politische Seele wäre- Der
alte Minister Grenville hat im Oberhause seine Em-
pfindlichkeit gegen das neue Ministerium nicht verber-
gen können; er schlug sich zu der Opposizionspartei,
vermutlich weil die vorige Foftsche Opposition ganz
unthätig darnieder liegt. Herr Wrndham hat durch
eine Opposizionsrede gegen den Frieden die Zuhörer
dis zu Thränen gerührt; er nannte den Frieden das
Grab, in welches die Bedeutenheit Englands bald be-

z
L

graben wird. Aber Hr. Windham hat dabei vergessen,
was er während dieses ganzen Kriegs öffentlich, offi-
ziel und laut gesagt hat. Er schilderte immer den glük-
lichen Zustand Englands; bei dem Frieden von Basel,
von Campo-Formio, von Lünevrlle erhob er immet
das Glük seines Vaterlandes. Warum hat er damals
die Gefahren nicht eingesehen; mußte er sie erst bei der
Friedensilluminazion erdlrkken? War er nicht selbst
Minister? — Er sagte damals, alle Mächte sind alle-
zeit um ein Jahr, um eine Armee, um einen guten
Plan gegen uns zurük; wir gehen ihnen allezeit mit
unseren glüklichen Planen um ein Jahr voraus»
Welche glänzende Kombinazion der ministeriellen See-
len in England!
Herr Whitbread fragte den Hrn. Addington, 0-
Spanren und Holland, die eigentlich die abtretende»
und beschädigten Mächte sind, den Beitritt zu de«
Friedenspräliminarien gegeben haben? Der Minister
machte keine Schwierigkeit, diese Frage zu verneinen;
aber er ftzte hinzu, daß diese Abtretungen den Preis
für diejenigen Zessionen ausmacken, die England von
seinen Eroberungen dagegen ausliefert.
Der Prinz von Conde und der Herzog von Bour-
bon, haben unweit Salisbury das Schlos Amesbury
Abbey besehen; sie wollen es zu ihrer künftigen Woh-
nung miethcn.

Das Parlament wird, wie es heißt, im Laufe künf-
tigen Monats Dezember aufgelößt werden.
Vizeadmiral Seymour, Kommandant der britti«
schen Stazion der Inseln unter dem Winde, ist am
Bord der Fregatte Tysiphone, die bei Jamaika krech-
 
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