Mainz den isten Vendemiar im roten Jahre der fränkischen Republik» -
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Inhalt. Kardinal Kaprara. Herzogthum Urbino. Unruhen in Neapel und Sardinien. Einführung der frank. GefM iS
Piemont Clarke. Champagny. Kurbrandenburg anerkennt keinen neuen Bischoff zu Münster und keinen Kurfürsten von Kolin»
Aufmunterung der Industrie in Rußland. Berichte aus und über Egypren. Merkwürdige und feierliche Ausstellung der fränk.
Jndustriewerke. Die niederrheinische Landwirthsch fts Gesellschaft verdient Nacheiferung. Neue Staatsräths. Minister LeS
Staarsschazzes. Verzichtleistung ehmaliger fränk. Bischöffe auf ihre Stellen. Karl Straks Aufruf an die Mütter, ihre Kindes
selbst zu stillen.
Man abonm'rt in dem Bureau der Buchdrukkerei der Mairie im Burgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stük um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedis
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Prers viectelrährig 4 Fr. Zo Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 ff. Z8 kr.)
eingetheilt ist , begreift, bestimmt seyn soffen. Mit
großen Schritten, sagt ein hiesiges Blatt, nähert sich
so unser Land seiner endlichen Bestimmung.
Die nach Paris abgesantzten Deputaten sind vor ei-
nigen Tagen zurük hier eingetroffen.
Am iz. d. ist der nach Florenz als fränk. Gesandter
bestimmte Gen. Clarke hier durchpassirt.
DieGränz- und Handelsverhältnisse zwischen Pie-
mont und Cisalpmien sind durch eine am 4. d. zu Mai-
land geschlossene besondere Konvenzion regulirt worden.
Deutschland.
Wien vom 2Z. Sept. Der zum Botschafter der
fränk. Republik am hiesigen Hoflager ernannte Staats-
rath Champagny, ist vorgestern mit seinem Gefolge
hier angelangt.
Gestern ist unter dem Vorsizze Sr. kaiserl. Maje-
stät die erste Sizzung der neuen geheimen Staatsksn-
ferenz gehalten worden.
Regensburg vom 27. September. Das Proto-
koll von dem am verflossenen Freitage gehaltenen Reicks-
fürstenrathe ist nun erschienen.
Oestreich: Trägt der lezten Abstimmung zur Ent-
fernung alles Mißverstondes d;e Erklärung nach, daß
unter der angetragenen ausserordentlichen Deputaziorr
eine Reicksdeputazion verstanden werde, wie sich sol-
ches ohnehin nach der Natur der Sache von selbst ver-
siebt.
Magdeburg: cum caereris votls: Diesseitige treu
gehorsamste Gesandtschaft ist wiederholt, susdrüklich
sind bestimmt angewiesen, nachfolgendes zu Protokoll
zu erklären. Seine königl. Majestät von Preussen irr
I
Italien.
Der Kardinal Kaprara ist bereits auf dem Wege nach
Paris, den er dahin, als Gesandter Sr. päbstl. Hei¬
ligkeit, über Florenz, wo er am 8. Sept, ankam, und
sodann über dre Schweiz nimmt.
Das Herzogthum Urbino, welches mit Zisalpinien
vereinigt werden sollte, wird dem Vernehmen nach,
an den Kirchenstaat zurükgegeben.
In Neapel besorgt man neue Unruhen. Viele Fa¬
milien sind daher von dort nach Rom, andere nach
Palermo abgereis't. An der Gränze des römischen Ge¬
biets ist ein Aufstand außgebrochen. Ein gewisser Mum-
mone steht an der Spizze der Insurgenten. Man hat
neapolitanische Truppen gegen sie abgeschikt, die aber
bis jezt immer noch den Kürzere, gezogen haben.
Auch auf der Insel Sardinien sieht es sehr traurig
aus. Ein gewisser Mommia auf dem nördlichen Thei-
le dieser Insel, hat sich an die Spizze eines großen
Nolkshaufens gestellt, rekrutirt, rheilt Ehrenstellen
und Patente aus, schlagt die sardinischen Truppen über¬
all zurük, trozt allen Massregeln der Regierung, und
sezt sogar Preise auf die Köpfe derjenigen, die ihn ver¬
folgen.
Turin vom r6. Sept. Nach und nach werden
die wichtigeren Gesezze der frank. Republik hier verkün¬
digt, um vom i. Vendemiär an in ganz Piemont in
Ausübung gebracht zu werden. Dieser Tage ist auch
ein Konlulardeschluß bekannt gemacht worden, wor-
nack in Dom frank. Prytanaum ioo Pläzze ausschlieft
send für junae Leute aus der 27km Milttardivision, „ ..... .,
welche eben die 6 Departements, in welche Premont z Ihrer mchssiändischm Eigenschaft haben bei der aff-
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Inhalt. Kardinal Kaprara. Herzogthum Urbino. Unruhen in Neapel und Sardinien. Einführung der frank. GefM iS
Piemont Clarke. Champagny. Kurbrandenburg anerkennt keinen neuen Bischoff zu Münster und keinen Kurfürsten von Kolin»
Aufmunterung der Industrie in Rußland. Berichte aus und über Egypren. Merkwürdige und feierliche Ausstellung der fränk.
Jndustriewerke. Die niederrheinische Landwirthsch fts Gesellschaft verdient Nacheiferung. Neue Staatsräths. Minister LeS
Staarsschazzes. Verzichtleistung ehmaliger fränk. Bischöffe auf ihre Stellen. Karl Straks Aufruf an die Mütter, ihre Kindes
selbst zu stillen.
Man abonm'rt in dem Bureau der Buchdrukkerei der Mairie im Burgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stük um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedis
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Prers viectelrährig 4 Fr. Zo Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 ff. Z8 kr.)
eingetheilt ist , begreift, bestimmt seyn soffen. Mit
großen Schritten, sagt ein hiesiges Blatt, nähert sich
so unser Land seiner endlichen Bestimmung.
Die nach Paris abgesantzten Deputaten sind vor ei-
nigen Tagen zurük hier eingetroffen.
Am iz. d. ist der nach Florenz als fränk. Gesandter
bestimmte Gen. Clarke hier durchpassirt.
DieGränz- und Handelsverhältnisse zwischen Pie-
mont und Cisalpmien sind durch eine am 4. d. zu Mai-
land geschlossene besondere Konvenzion regulirt worden.
Deutschland.
Wien vom 2Z. Sept. Der zum Botschafter der
fränk. Republik am hiesigen Hoflager ernannte Staats-
rath Champagny, ist vorgestern mit seinem Gefolge
hier angelangt.
Gestern ist unter dem Vorsizze Sr. kaiserl. Maje-
stät die erste Sizzung der neuen geheimen Staatsksn-
ferenz gehalten worden.
Regensburg vom 27. September. Das Proto-
koll von dem am verflossenen Freitage gehaltenen Reicks-
fürstenrathe ist nun erschienen.
Oestreich: Trägt der lezten Abstimmung zur Ent-
fernung alles Mißverstondes d;e Erklärung nach, daß
unter der angetragenen ausserordentlichen Deputaziorr
eine Reicksdeputazion verstanden werde, wie sich sol-
ches ohnehin nach der Natur der Sache von selbst ver-
siebt.
Magdeburg: cum caereris votls: Diesseitige treu
gehorsamste Gesandtschaft ist wiederholt, susdrüklich
sind bestimmt angewiesen, nachfolgendes zu Protokoll
zu erklären. Seine königl. Majestät von Preussen irr
I
Italien.
Der Kardinal Kaprara ist bereits auf dem Wege nach
Paris, den er dahin, als Gesandter Sr. päbstl. Hei¬
ligkeit, über Florenz, wo er am 8. Sept, ankam, und
sodann über dre Schweiz nimmt.
Das Herzogthum Urbino, welches mit Zisalpinien
vereinigt werden sollte, wird dem Vernehmen nach,
an den Kirchenstaat zurükgegeben.
In Neapel besorgt man neue Unruhen. Viele Fa¬
milien sind daher von dort nach Rom, andere nach
Palermo abgereis't. An der Gränze des römischen Ge¬
biets ist ein Aufstand außgebrochen. Ein gewisser Mum-
mone steht an der Spizze der Insurgenten. Man hat
neapolitanische Truppen gegen sie abgeschikt, die aber
bis jezt immer noch den Kürzere, gezogen haben.
Auch auf der Insel Sardinien sieht es sehr traurig
aus. Ein gewisser Mommia auf dem nördlichen Thei-
le dieser Insel, hat sich an die Spizze eines großen
Nolkshaufens gestellt, rekrutirt, rheilt Ehrenstellen
und Patente aus, schlagt die sardinischen Truppen über¬
all zurük, trozt allen Massregeln der Regierung, und
sezt sogar Preise auf die Köpfe derjenigen, die ihn ver¬
folgen.
Turin vom r6. Sept. Nach und nach werden
die wichtigeren Gesezze der frank. Republik hier verkün¬
digt, um vom i. Vendemiär an in ganz Piemont in
Ausübung gebracht zu werden. Dieser Tage ist auch
ein Konlulardeschluß bekannt gemacht worden, wor-
nack in Dom frank. Prytanaum ioo Pläzze ausschlieft
send für junae Leute aus der 27km Milttardivision, „ ..... .,
welche eben die 6 Departements, in welche Premont z Ihrer mchssiändischm Eigenschaft haben bei der aff-