DOI Heft:
Nro 41
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.26084#0165
Der Beobachtervom Donneröberg.
Mo 41.
Mainz den asten Frimär im ic.ten Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Einrükkung fränk. Truppen in WalliS. Verninac. Reding. Helvezische Kvnstituzion. TEana und Oranietl.
Der Kurfürst von Trier. Navigationsschule in Danzig. Gänzliche Räumung des Hannövrischen von den preussischen Truppen»
Prinz Adolph. Wiedererffndung der Glasmalerei. Breisgau. Nachrichten aus England. Wiederherstellung der Ruhe in Bel-
grad. Traktat zwischen Frankreich und Amerika. Domingo. B. Beauchamp. Gesezvorschläge. Amiens. Entdekkung der Rui»
nen einer ehmaligen römischen Stadt. Wallis nud Frikthal. General Monrrichard. Ernennung auswärtiger Mitgliedes
deS Nazionalinstitutö. Strasburger Bericht über die Organisazion der Protestanten daselbst. Radiationen.
Man abonm'rt in dem Bureau der Buchdmkkerei der Mairie im Burgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stük um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedü?
tions-Amt hi Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. Z8 kr.)
H e l v e z i e n.
Bern vom 4. Dezember. Der in Wallis ange-
kündigte Einmarsch hat nun wirklich Statt gehabt.
Der Gen. Turreau ist selbst in Sitten eingetroffen;
gleich der ferner Ankunft befahl er der Verwaltungs-
kammer, alle Zahlungen ein^ustellen, und ihm den Zu-
stand der Kaffen und der Ruksiände anzuzeigen, mit
Beziehung der Auflagen aber fortzufahren.
Der Gesandte Verninac hat, wie man sagt, Gesin-
nungen seiner Regierung, welche dem neuen Zustand
der Dinge nicht günstig sind, in einer mündlichen Kon-
ferenz ziemlich stark ausgedrükt, mit dem Beifügen,
es scheine dem ersten Konsul, als ob der provisorische
Senat die Ereignisse des 28. Oktobers nicht als ein
Mittel zu Vereinigung der Gemüther und Zusammen-
schmelzung der Partheien , sondern als den Sieg einer
Fakzion, welchen man aufs äusserste verfolgen müsse,
ansehe. Als hierauf Reding einen Paß nach Paris be-
gehrte, soll er ihm denselben abgeschlagen, und am
Ende nur auf wiederholtes Begehren als einer Privat-
Person bewilligt haben, so daß Reding nicht als Land-
ammann, sondern als Senator qualisizirt ist. Auch
ist ihm ein fränk. Kurier nach Paris vorausgeeilt.
Die Revoluzion vom 28 Oktober sollte die Gemü-
ther vereinigen , und dadurch die Ruhe in unsermLan
de wieder Herstellen. Man fürchtet aber, diese von al-
len wahren Dmerlandsfreunden sehnlichst gewünschte
Vereinigung möchte sobald nicht erfolgen. Man gibt
mehr-uenMitglied-rn der n-uen Regierung Schuld, daß
sie, im enigegenges-zten Sinne der Revoluzion, auf
Wiederherstellung der alten VerfaKungarbeiten- Noch
erst vor einigen Wochen hat der neue Staatssekretär
oder Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Thor-
mann, eine kleine Schrift heraußgegeben, worin er
sich selbst den beharrlichsten aller Aristokraten nennt.
Deutschland.
Nach den neusten Berichten aus Berlin hat der^aif«.
Gesandte, Graf Stadion, dem dortigen Hofe neuer«
dings ein Memoire übergeben, worin er auf die Er-
haltung der Z geistlichen Kurfürstentümer und aufdee
Entschädigung des Großherzogs vonToskana in Deutsch-
land besteht. Er zeigt dabei an , Laß der Kaiser, au-
besonderer Achtung für den preussischen Hof, einwilli-
ge, daß der Prinz von Oranien ebenfalls in Deutsch«
land entschädigt werde; indessen bemerkt er, daß die
Entschädigungen, um hinreichend zu seyn, mit einiger
Sparsamkeit gemacht werden müssen.
Der Kurfürst von Trier, der seit einiger Zeit wie-
der seine Residenz in Augsburg bezogen hatte, läßt alle
seine Habseligkeiten einpakken, um sich nach Dillingerr
und von da nach Ellwangen zu begeben. Da das Biß-
thum Augsburg zunächst an Baiern stößt, so dürfte e-
wobl mit zu den Entschädigungen des Kurfürsten vvk
Baiern gesetssagen werden.
Berlin vom 4. Dezember. Der Behörde ist dee
Vorschlag gemacht, in Danzig eine Navigazionsschule
zu errichten. Dem Anscheine nach dürfte diese für die
Rhederei so vortheilhaste Anstalt wohl zu Stande kom-
i men.
Hannover vom r. Dezember. Die hiesig-'Lande«
sind von den königl. preussischen Truppen nunmehr
gänzlich geräumt, und diese Räumung ist eben so ge-
tz schwind vor sich gegangen, als sie augendliklich entschie-
Mo 41.
Mainz den asten Frimär im ic.ten Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Einrükkung fränk. Truppen in WalliS. Verninac. Reding. Helvezische Kvnstituzion. TEana und Oranietl.
Der Kurfürst von Trier. Navigationsschule in Danzig. Gänzliche Räumung des Hannövrischen von den preussischen Truppen»
Prinz Adolph. Wiedererffndung der Glasmalerei. Breisgau. Nachrichten aus England. Wiederherstellung der Ruhe in Bel-
grad. Traktat zwischen Frankreich und Amerika. Domingo. B. Beauchamp. Gesezvorschläge. Amiens. Entdekkung der Rui»
nen einer ehmaligen römischen Stadt. Wallis nud Frikthal. General Monrrichard. Ernennung auswärtiger Mitgliedes
deS Nazionalinstitutö. Strasburger Bericht über die Organisazion der Protestanten daselbst. Radiationen.
Man abonm'rt in dem Bureau der Buchdmkkerei der Mairie im Burgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stük um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oberpostexpedü?
tions-Amt hi Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. Z8 kr.)
H e l v e z i e n.
Bern vom 4. Dezember. Der in Wallis ange-
kündigte Einmarsch hat nun wirklich Statt gehabt.
Der Gen. Turreau ist selbst in Sitten eingetroffen;
gleich der ferner Ankunft befahl er der Verwaltungs-
kammer, alle Zahlungen ein^ustellen, und ihm den Zu-
stand der Kaffen und der Ruksiände anzuzeigen, mit
Beziehung der Auflagen aber fortzufahren.
Der Gesandte Verninac hat, wie man sagt, Gesin-
nungen seiner Regierung, welche dem neuen Zustand
der Dinge nicht günstig sind, in einer mündlichen Kon-
ferenz ziemlich stark ausgedrükt, mit dem Beifügen,
es scheine dem ersten Konsul, als ob der provisorische
Senat die Ereignisse des 28. Oktobers nicht als ein
Mittel zu Vereinigung der Gemüther und Zusammen-
schmelzung der Partheien , sondern als den Sieg einer
Fakzion, welchen man aufs äusserste verfolgen müsse,
ansehe. Als hierauf Reding einen Paß nach Paris be-
gehrte, soll er ihm denselben abgeschlagen, und am
Ende nur auf wiederholtes Begehren als einer Privat-
Person bewilligt haben, so daß Reding nicht als Land-
ammann, sondern als Senator qualisizirt ist. Auch
ist ihm ein fränk. Kurier nach Paris vorausgeeilt.
Die Revoluzion vom 28 Oktober sollte die Gemü-
ther vereinigen , und dadurch die Ruhe in unsermLan
de wieder Herstellen. Man fürchtet aber, diese von al-
len wahren Dmerlandsfreunden sehnlichst gewünschte
Vereinigung möchte sobald nicht erfolgen. Man gibt
mehr-uenMitglied-rn der n-uen Regierung Schuld, daß
sie, im enigegenges-zten Sinne der Revoluzion, auf
Wiederherstellung der alten VerfaKungarbeiten- Noch
erst vor einigen Wochen hat der neue Staatssekretär
oder Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Thor-
mann, eine kleine Schrift heraußgegeben, worin er
sich selbst den beharrlichsten aller Aristokraten nennt.
Deutschland.
Nach den neusten Berichten aus Berlin hat der^aif«.
Gesandte, Graf Stadion, dem dortigen Hofe neuer«
dings ein Memoire übergeben, worin er auf die Er-
haltung der Z geistlichen Kurfürstentümer und aufdee
Entschädigung des Großherzogs vonToskana in Deutsch-
land besteht. Er zeigt dabei an , Laß der Kaiser, au-
besonderer Achtung für den preussischen Hof, einwilli-
ge, daß der Prinz von Oranien ebenfalls in Deutsch«
land entschädigt werde; indessen bemerkt er, daß die
Entschädigungen, um hinreichend zu seyn, mit einiger
Sparsamkeit gemacht werden müssen.
Der Kurfürst von Trier, der seit einiger Zeit wie-
der seine Residenz in Augsburg bezogen hatte, läßt alle
seine Habseligkeiten einpakken, um sich nach Dillingerr
und von da nach Ellwangen zu begeben. Da das Biß-
thum Augsburg zunächst an Baiern stößt, so dürfte e-
wobl mit zu den Entschädigungen des Kurfürsten vvk
Baiern gesetssagen werden.
Berlin vom 4. Dezember. Der Behörde ist dee
Vorschlag gemacht, in Danzig eine Navigazionsschule
zu errichten. Dem Anscheine nach dürfte diese für die
Rhederei so vortheilhaste Anstalt wohl zu Stande kom-
i men.
Hannover vom r. Dezember. Die hiesig-'Lande«
sind von den königl. preussischen Truppen nunmehr
gänzlich geräumt, und diese Räumung ist eben so ge-
tz schwind vor sich gegangen, als sie augendliklich entschie-