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Der Beobachter vom Donnersberg

Nro Zi.
Mainz den -ten Frimär im -oten Jahre der fränkischen Republik.

Deutschland.
N?ehrere öffentliche Blatter wiederholen die Nachricht,
daß die Wirtembergischen Staatsgefangenen (Patrio-
ten) auf ernstliche Verwendung der fr. Republik nach
somonatlicher Gefangenschaft wirklich in Freiheit ge-
sezt worden seyen.
„Ein General und ein Kabinetssekretär begaben sich
auf den Asperg , und legten ihnen , noch ehe sie die
Vestung verlassen durften, ein Versprechen zur Unter-
schrift vor, laut dessen einige von ihnen, während 6
Wochen, andere z Monate, und zwei auf immer ihr
Vaterland meiden sollten. Sie mußten dieses Ver-
sprechen unterzeichnen, worauf 2500 Gulden unter sie
vertheilt, und sie sodann über die Gränzen gebracht
wurden. Am 2Z. Okt. passirten sie durch Pforzheim.—
Buch die beiden ehmaligen Kommandanten von Hohent-
wiel, Wolf und Bilfinger, sollen ihre Freiheit, und,
wie es heißt, der leztertz auch sein konfiszirtes Vermö-
gen wieder erhalten."
Der König von Dänemark hat zu Frankfurt am
Main, bei den Gebrüdern Bethmann, ein Anleihen
von einer Million Gulden zu vier und ein halb Pro-
zent, nach acht Jahren zurükzahlbar, eröffnet.
Deutsche Blatter geben folgende Uibersichs der Ab-
trettungen an die fr. Republik, welche in demLünevtl-
ler Frieden ratifizier worden sind.
r) Oestreich verliert mit Modena nnd Toskana
1062 1/2 Quadrarmeilen, 3,629,455 Einwohner und
9,314,135 Gulden. 2) Die Fürsten auf dem linken
Rheinuser, 31 an der Zahl, verlieren 885 Q'wdrat-
Mtilen, 1,962,575 Einwohner und 14/163,124 fl.Hjm

Man abonm'rt in dem Bureau der Buchdrukkerel der Mairie rm Bürgerhospitale, allwo au-
ernzelue Blatter, das Stük um 4 kr. verkauft werden, und ft'rr Deutschland bei dem Oberpostervedi,
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent, (r fl. ZZ kr.)

. aeseu worden feyn. Der KSnkg von DLneMkkEtted '
Inhalt. Die wirtenberglschen Staatsgefangenen sollen F h ^ne»>ller Frieden ratifizirt worden find. Erd und Pro-
eia Anlehen in Frankfurt. Abwertungen srankreich, weichc .u Rede xorbS Hawkesbury. Der K-rdinak>
Konsuln.

künfte. z) Die Grafen, 45 an der Zahl, verlieren
75 Quadratmeilen, 182,630 Einwohner und 1,391,928
fl. Einkünfte. 4) Die Abteien und Stifter, die ihr
eigenes Gebiet haben, 42 1/2 Quadratmeilen, 109,52s
Einwohner und 1,254,520 fl. Einkünfte. 5) Die
Reichsritterschaft, 20 3/4 Quadratmeilen, 52,oooSin-
wohner und 459,320 fi. Einkünfte. 6) Das Domka-
pitel zu Kölln , 1 Quadratmeile, 2500 Einwohnerund
16,820 fl. Einkünfte. 7) Die Reichsstädte, 5 an dec
Zahl, 3 Quadratmeilen, 99,022 Einwohner u.521,20s
fi. Einkünfte. 8) Die Republik Holland, 80 Quadrat-
meilen , 218,200 Einwohner und 1,300,000 fl. Ein-
künfte. 9) Das Reichskammergericht 21,600 fl. Ein-
künfte. Die Summe des ganzen Verlustes ist daher
2167 3/4 Quadratmeilen, 6,263,660 Einwohner urch
28,433,397 fl. Einkünfte. In diesem VerzeichnM
fehlen die Besizzungen des Fürsten von Taxis, welcher
wenigstens die Hälfte seiner Einkünfte verliert.
H e l v e z i e n.
Bern vom ii. November. In der vorgestrige«
Sizzung haben die Mitglieder des Senats folgendere
Eid feierlich beschworen:
„ES schwören die Mitglieder deS Senats insge-
sammt und jedes insbesondere , das auf Freiheit und
Gerechtigkeit gegründete Wohl deS Vaterlandes, nach
gewissenhafter Uiberzeugung, aus allen Kräften zu be-
fördern und zu befestigen; sie schwören sowohl bei Ver-
besserung der Hauptverfassung, als der Kantonalver-
fassungen, ihr Auge auf das Wohl des gesammten
. Volks zu richten, und daher weder öffentlich noch
z heimlich, die Hände zu Wiederherstellung politisch-per-
 
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