Der Beobachter vom Donnersberg (10.1801) [VD18 9037035X]

Nro 22.

n

Mainz den r4ten Brümär im roten Jahre der fränkischen Republik.
---—---——-
Inhalt. Kaiser Alexander. Duroc. Beschenkung der öaadischen Herrschaften. Dänemark erhält seiue Desszztmaeri v«O
England zurük. Nachrichten aus England. Die botanische Republik läßt in Deutschland stark rekrutiren. AusgsMe Prüfet ,
Batavische Konstituzivn. Baron von Forstmeister. Graf von Hohenthal. Erzherzog Palatin. Jubiläum deS KardiaM Misazri? ^
Erzherzog Anron. Merkrvürdlges kaiserliches Reskript gegen dre kSnigl. preussische Protestazion wider die geistlichen WMerr zs
Münster und Kölln. Die Pr-uffen räumen Hannover. Wichttge Auftritte ,n Helvezien. Vorbereitungen in Paris aufoMrs.
Brümär. Patriotische Gemeinden im Wasgau-Departement. Preise, erhalten in Paris von gebohrnen Deutschen. UntersuchüE^
«ad Reichthum der Gebirge in Frankreich. Lord Cornwallis.


Matt abormitt itt dem Bureau der Buchdrukkerei der Mairie im Bürgechospitale, allws auch
einzelne Blatter, das Stük um 4 kr. verkauft werden, und für Deutschland bei dem Oöerpostexpedü
tions-Amt in Frankfurt am Main.
Preiö vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. § kr.) Postfrei Z Fr. 8Z Centt (2 fl. Z8 kr.)

Rußland.
DerMoskauiftde Ade! hatte eine bestimmte Summe
aufgebracht, um damit Ehrenpforten beider kais. Krö-
nung zu errichten. Als dl?» Se. Mas. der Kaiserhörten,
erließen Allerhöchstste deshalb ein Schreiben an den Gou-
verneur von Moskau, worin eS unter andern heißt:
„In jedem Falle, wo man es sich vornehmen sollte,
mit gemeimchaftlichen Kräften irgend eine gemeinnüz-
zige Stiftung? begründen zu wollen, als etwa eine Schu-
le, ein Armen- oder Krankenhaus, würde ich froh seyn,
mit dem Adel die Ehre einer solchen Unternehmung thei-
len zu können; Gebäude aber, die bloß für eine gewisse
Zeit errichtet werden, und mit ihrer Veranlassung wie-
der vergehen, können nicht an und für sich selbst ein
Gegenstand qemeinschaftlicherAufopferungen seyn,denn
diese werden immer mit möglich größerem Dortheile auf
Anlagen verwendet werden, die dem Staate nüzlich
seyn können. Ich bin versichert, daß Ihr, da Ihr
nun meine Meinung über dieß Vorhaben wißt, nicht
unterlassen werdet, es bei dem Adel dahin zu ordnen,
und ihn so zu leiten, daß seine Liede und Ergebenheit
gegen Mich eine Babe darbringe, welche Meinem Her.
zen die angenehmste und Meiner Krönung eine wahr-
hafte Zierde seyn wird.
Petersburg vom y. Oktober. Die heutigeHof-
zeitung enthält nebst dem bereits mitgetheilten, am
Krönigstage erschienen kaiserl. Manifest, eine Ukase,
wodurch der geheime Rath und Reichsschazmeister Ba-
ron Alex. Wassiljew, der General der Infanterie Nik.
Tatischtschew , die Wirtwe des verstorbenen wirklichen
geheimen Raths Alex. Protassow nebst dessen nachgeblie-

benen Kindern, leztere für die von ihrem Gatten br-
zerare eifervolle Mühe bei der Erziehung des Kaisers,
dann das Kammerfräulein Anna Protassow zur gräfli-
chen Würde des russischen Reichs erhoben werden.
Unter den Personen , die noch weiter bei Gelegen-
heit der Krönung von dem Kaiser befördert, belohnL
oder beschenkt worden sind, bemerkt man den Grafen
Alexander Woronzow, der zum wirklichen geheimen
Rath erster Klasse, den Etatsrath Pallas, der zum
wirklichen Etatsrath, und den GencrallieutenantRimss
koi-Korsakow, der zum General der Kavallerie ernannt
worden ist; den General der Artillerie, Korsakow,
den geheimen Rath Budberg und den KontreadmiraL
Tschrtschagow, die den Alexanderorden, den Grafm
Semen Romanowitsch Woronzow (russischen Gesand-
ten in London) der die Zeichen des Andreasordens miL
Brillanten, den General der Infanterie Rrmskm-Kor-
sakow, der eineArrhende in Kurland, den Baron Krü-
dener (Gesandten in Berlin) der 15,000 Rubel, de«
Grafen Nik. Irenowitsch Soltukow, ehmaligen Gou-
verneur des Kaisers, der das Portrait des Monarchie
erhalten hat rc.
Es war am 20. vorigen Monats, wo der feierliche
Einzug Ihrer kaiserl. Majestäten in Moskau statt ge-
habt hat; am 25. begab sich der Hof in den Kremlin,
die alte Residenz der Beherrscher von Rußland, von w»
er am Zo. wieder nach Pawlowsk bei Moskau zurük-
kehrte. Nach der Krönung war Z Abende hinter einan-
der die Stadt beleuchtet, und vom r. bis zum q. d. gab
, es täglich öffentliche Gastmähler, unentgeldliche Schau»
j spiele, Maskeraden u. s. w. Die Krönung wurde i*

r


- L

i !
/t