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nachbatten Bergen wieder gesammelt hatten, mit Un- r
gcstümm unter sie stürzten, und sie in größter Unord- '
nuiig nach ihren Schiffen zurüktrieben. Unier den be-
ivaffneken Einwohnern von Porto-Ferrajo, die meist
besoffen waren, machten die Franken ein fürchterliches
Gemezze-l.
England.
Lord Nelson ist am 27. September durch widrige
Winde genöthlgt worden, nach den Dünen zurükzukeh-
ren; er befindet sich aber noch an Bord der Amazon'e,
und wird mir dem ersten günstigen Winde wieder aus-
laufen. Von der Kanalflotte sind gleichfalls 4 Schiffe
"nach Plymouth zurükgekehrt.
Depeschen, die ama6. Sept.vonSirWarren ange-
kommen sind, meiden, dast derselbe seine Stazion vor
Portoferraio verlassen habe. Man glaubt, daß er nun
Toulon bloknen werde.
Eine Fregatte von Z2 Kanonen und sechs Schiffe
von der ostindischen Kauffartheiflotte.find auf den Kü-
sten einer der Inseln des Königreichs Bahama geschei-
tert. Die Mannschaft ist dui ch tne Fregatte Akaste ge-
rettet, und leztere mit dem Reste des Konvoi am
12. Sept., nach den Dünen segelnd, signalisirt worden.
Der russische Kaiser hat dem Minister Addmgton
eine kostbare Dose mit seinem Bildniß, deren Wehrt
auf rowGuineen geschäzt wu d, zum Geschenke gemacht.
London vom 28. September. In der Zeitung,
the Morning-Post, ließt man folgendes: „Wirerfah-
ren von dem Grafen von Malmoven, welcher kürzlich
'aus Hannover hier angekommen ist, die Regierung ha-
be die offizielle Versicherung erhalten, daß der König
von Preussen den Vorstellungen des russischen Hofes
nachqegeben habe, und daß er ernwillige, seine Truppen
aus dem Kurfürstenlhume zurükzuziehen. Man erwar-
tet also, daß die Räumung nächstens werde Statt ha-
ben. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt zur Wiederher-
stellung der Ruhe in dem nördlichen Europa. Geschieht
diese Räumung durch eine besondere mit uns gemachte
Uibereinkunft? Geschieht sie wegen unserer Einstim-
mung, sich einiger anderer Staaten zu bemeisisrn?
Kurz, welches sind die Bedingungen Virses Opfers?
Dieß können wir nicht genau angeberi; allein es ist
leucht zu denken, daß Preussen nichi dahin eingewilligt
habe, ohne Versicherung einer Vergütung. Ulbri-
gens muß Hannover, durch oen natürlichen Gang der
Begebenheiten, einst in die Hände des Königs von
Preussen fallen, und es scheint dazu, bestimmt, durch
die Folgezeit seine Staaten zu vergrößern. Man glaubt,
daß der Baron von Jakobi nach London zurükkommen,
und daß das gute Einversiändmß zwischen den beiden
Höfen, wenigstens-der Aussenseite nach, werde wieder
hergestellk werden."
Franken republik.
Von Paris wird gemeldet:
im Amtsblatts vom 1.2. Vendemiär.
1) Daß die Friedenspräliminarien zwischen Frank-
reich und England am y. Vendemiär in London durch
Bi rger Otto und Lord HakeSdury unterzeichnet
werden seyen.
Den 2i. dieses, Nachmittags um halb z Uhr werden auf
dem vormaligen Stadtgerichrshause folgende Weine, als
2 Stük 1783er Geisenheimer,
2 — 1788er Hartenheimer,
2 — 1791er Erbacher,
2 — 1794er Eltviller,
1 — 1798er Laubenheimer,
z — 1798er Erbacher,
2 — 1798er Laubenheimer an der Nahe,
r — 1798er Hahnheimer, und
1 — rgooer Laubenheimer,
öffentlich versteigert durch
K. Westhofen, öffentl. NotLr.
r) Daß der Prinz Dolgorukky dem fr. Gen. Klarke
wegen der von ihm, in Angelegenheit der nach Rußland
zurükgesandten Gefangenen, bewiesenen Sorgfalt einen
reich mit Diamanten besezten, auf 52,020 Fr. geschäz-
ten, Säbel als Geschenk von dem Kaiser Alexander
überbracht habe.
3) Daß der Kontreadmiral Decres durch einen
Konsularbeschluß vom n. Vend an die Stelle des B.
Forfart, welcher seine Dimission gegeben und zu ände-
i ren Verrichtungen berufen worden, als Minister der
z Marine und der Kolonien ernannt worden seye.
Im Amtsblatts vom iz. Vendemiär.
1) Daß in Paris am n. Vend. 7 Uhr Abends die
Unterzeichnung der Friedenspräliminarien unter Kano-
nendonner von Polizeikommissarien feierlich verkündet,
und daß in den Theatern, in welchen sie aus einer No-
te des Ministers deS Innern vorgelesen wurde, so wie
in allen Straßen, nur der Allruf gehört worden seye:
ES lebe die Republik! Es lebe Bonaparte!
2) Daß am ! 2. Vendemiär alle die verschiedenen
Kollegien, Erhaltungssenat, Tribunat, Gesezgebung
rc. rc. dem ersten Konsul, wegen dieser so erfreulichen,
ihm zu verdankenden Begebenheit Freude und Dank
persönlich bezeugt haben.
Z) Daß Seid-Amet-Effendi, Sekretär des türki-
schen Gesandten, ferner Haris Bey, Intendant dessel-
ben, und Iset, ein Domestik des Haris Bey, Pässe er-
halten haben, um in ihr Vaterland zurükzukehren.
4) Daß, zu Folge eines Konsuiarbeschlusses vom
l2. Vend., wegen Unterzeichnung der Friedenspräli-
minarien zwischen Frankreich und England ein Fest am
18. nächstkommenden Brümär im ganzen Umkreise der
Republik gefeiert werden solle.
(Der Inhalt der Friedenspräliminarien ist noch
nicht brkannt gemacht worden.)
Mainz-vom 17. Vend. Der Strasburger Welt-
bote erzählt in seinem Blatte vom 12. Vend. „Aus
Mainz erfährt man, daß sich unter den arretirten Per-
sonen befinden — Mosdorf, der sich nach Aschaffen-
burg geflüchtet hat, ist von dem RegierungSkommissär
reklamirt worden."
Was erfährt man nicht immer auswärts von Main;
und über Mainz? Hier in Mainz befindet sich nur ein
einziger Bürger mit dem Namen Mosdorf, und die-
serMoSdorfversieht, schon seit mehrerenMonaten—un-
unterbrochen—bis auf dieseStunde noch,dieAmksver-
richrungen eines Präfekts par- imerim.
H—r.
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nachbatten Bergen wieder gesammelt hatten, mit Un- r
gcstümm unter sie stürzten, und sie in größter Unord- '
nuiig nach ihren Schiffen zurüktrieben. Unier den be-
ivaffneken Einwohnern von Porto-Ferrajo, die meist
besoffen waren, machten die Franken ein fürchterliches
Gemezze-l.
England.
Lord Nelson ist am 27. September durch widrige
Winde genöthlgt worden, nach den Dünen zurükzukeh-
ren; er befindet sich aber noch an Bord der Amazon'e,
und wird mir dem ersten günstigen Winde wieder aus-
laufen. Von der Kanalflotte sind gleichfalls 4 Schiffe
"nach Plymouth zurükgekehrt.
Depeschen, die ama6. Sept.vonSirWarren ange-
kommen sind, meiden, dast derselbe seine Stazion vor
Portoferraio verlassen habe. Man glaubt, daß er nun
Toulon bloknen werde.
Eine Fregatte von Z2 Kanonen und sechs Schiffe
von der ostindischen Kauffartheiflotte.find auf den Kü-
sten einer der Inseln des Königreichs Bahama geschei-
tert. Die Mannschaft ist dui ch tne Fregatte Akaste ge-
rettet, und leztere mit dem Reste des Konvoi am
12. Sept., nach den Dünen segelnd, signalisirt worden.
Der russische Kaiser hat dem Minister Addmgton
eine kostbare Dose mit seinem Bildniß, deren Wehrt
auf rowGuineen geschäzt wu d, zum Geschenke gemacht.
London vom 28. September. In der Zeitung,
the Morning-Post, ließt man folgendes: „Wirerfah-
ren von dem Grafen von Malmoven, welcher kürzlich
'aus Hannover hier angekommen ist, die Regierung ha-
be die offizielle Versicherung erhalten, daß der König
von Preussen den Vorstellungen des russischen Hofes
nachqegeben habe, und daß er ernwillige, seine Truppen
aus dem Kurfürstenlhume zurükzuziehen. Man erwar-
tet also, daß die Räumung nächstens werde Statt ha-
ben. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt zur Wiederher-
stellung der Ruhe in dem nördlichen Europa. Geschieht
diese Räumung durch eine besondere mit uns gemachte
Uibereinkunft? Geschieht sie wegen unserer Einstim-
mung, sich einiger anderer Staaten zu bemeisisrn?
Kurz, welches sind die Bedingungen Virses Opfers?
Dieß können wir nicht genau angeberi; allein es ist
leucht zu denken, daß Preussen nichi dahin eingewilligt
habe, ohne Versicherung einer Vergütung. Ulbri-
gens muß Hannover, durch oen natürlichen Gang der
Begebenheiten, einst in die Hände des Königs von
Preussen fallen, und es scheint dazu, bestimmt, durch
die Folgezeit seine Staaten zu vergrößern. Man glaubt,
daß der Baron von Jakobi nach London zurükkommen,
und daß das gute Einversiändmß zwischen den beiden
Höfen, wenigstens-der Aussenseite nach, werde wieder
hergestellk werden."
Franken republik.
Von Paris wird gemeldet:
im Amtsblatts vom 1.2. Vendemiär.
1) Daß die Friedenspräliminarien zwischen Frank-
reich und England am y. Vendemiär in London durch
Bi rger Otto und Lord HakeSdury unterzeichnet
werden seyen.
Den 2i. dieses, Nachmittags um halb z Uhr werden auf
dem vormaligen Stadtgerichrshause folgende Weine, als
2 Stük 1783er Geisenheimer,
2 — 1788er Hartenheimer,
2 — 1791er Erbacher,
2 — 1794er Eltviller,
1 — 1798er Laubenheimer,
z — 1798er Erbacher,
2 — 1798er Laubenheimer an der Nahe,
r — 1798er Hahnheimer, und
1 — rgooer Laubenheimer,
öffentlich versteigert durch
K. Westhofen, öffentl. NotLr.
r) Daß der Prinz Dolgorukky dem fr. Gen. Klarke
wegen der von ihm, in Angelegenheit der nach Rußland
zurükgesandten Gefangenen, bewiesenen Sorgfalt einen
reich mit Diamanten besezten, auf 52,020 Fr. geschäz-
ten, Säbel als Geschenk von dem Kaiser Alexander
überbracht habe.
3) Daß der Kontreadmiral Decres durch einen
Konsularbeschluß vom n. Vend an die Stelle des B.
Forfart, welcher seine Dimission gegeben und zu ände-
i ren Verrichtungen berufen worden, als Minister der
z Marine und der Kolonien ernannt worden seye.
Im Amtsblatts vom iz. Vendemiär.
1) Daß in Paris am n. Vend. 7 Uhr Abends die
Unterzeichnung der Friedenspräliminarien unter Kano-
nendonner von Polizeikommissarien feierlich verkündet,
und daß in den Theatern, in welchen sie aus einer No-
te des Ministers deS Innern vorgelesen wurde, so wie
in allen Straßen, nur der Allruf gehört worden seye:
ES lebe die Republik! Es lebe Bonaparte!
2) Daß am ! 2. Vendemiär alle die verschiedenen
Kollegien, Erhaltungssenat, Tribunat, Gesezgebung
rc. rc. dem ersten Konsul, wegen dieser so erfreulichen,
ihm zu verdankenden Begebenheit Freude und Dank
persönlich bezeugt haben.
Z) Daß Seid-Amet-Effendi, Sekretär des türki-
schen Gesandten, ferner Haris Bey, Intendant dessel-
ben, und Iset, ein Domestik des Haris Bey, Pässe er-
halten haben, um in ihr Vaterland zurükzukehren.
4) Daß, zu Folge eines Konsuiarbeschlusses vom
l2. Vend., wegen Unterzeichnung der Friedenspräli-
minarien zwischen Frankreich und England ein Fest am
18. nächstkommenden Brümär im ganzen Umkreise der
Republik gefeiert werden solle.
(Der Inhalt der Friedenspräliminarien ist noch
nicht brkannt gemacht worden.)
Mainz-vom 17. Vend. Der Strasburger Welt-
bote erzählt in seinem Blatte vom 12. Vend. „Aus
Mainz erfährt man, daß sich unter den arretirten Per-
sonen befinden — Mosdorf, der sich nach Aschaffen-
burg geflüchtet hat, ist von dem RegierungSkommissär
reklamirt worden."
Was erfährt man nicht immer auswärts von Main;
und über Mainz? Hier in Mainz befindet sich nur ein
einziger Bürger mit dem Namen Mosdorf, und die-
serMoSdorfversieht, schon seit mehrerenMonaten—un-
unterbrochen—bis auf dieseStunde noch,dieAmksver-
richrungen eines Präfekts par- imerim.
H—r.