Der Seeminister hat an die Seepräfekten unterm
25. Vendemiär folgendes Umlaufschrerden erlassen:
„Ich eile, ihen anzukündigen, daß, ungeachtet der Be-
schränkungen, die im n. Artikel der Friedensprälimi-
narien zwischen der frank. Republrk und Sr. brittischm
Majestät zu liegen scheinen, die Kauffahrtheifahrt völ-
lig frei ist. Machen sie diese glükliche und wichtige
Nachricht sogleich in allen Häfen ihres Arrondissements
bekannt. Die frank. Schiffe können von diesem Augen-
blikke an mit aller Sicherheit in See gehens eine völli-
ge Einstellung aller Feindseligkeiten ist zwischen beiden
Regierungen festgesezt, und die englische Admiralität
hat am iy.Vendemiär deshalb die nöthigen Befehle an
alle bewaffnete Schiffe abgesandt."
Auf die Anzeige , welche der Regierung von großen
Unterschleifen geschehen ist, die in Piemont mit der
Fourrage getrieben werden, haben die Konsuln den
Iustizminister beauftragt, die Gesezze der Republik
gegen die öffentlichen Beamten, die sich dergleichen Ver-
gehen schuldig gemacht haben, vollziehen zu lassen.
Vom 1. Vendemiär des laufenden republikanischen
Jahrs an werden die Pensionen für die Landarmee nur
viectetiährig bezahlt werden.
Nachtrag zu der Ermordung des Herrn von
Henkel (Eingesandter Artikel.)
In Betreff oer in lezter Frankfurter Messe geschehenen
Ermordu ng des dänischen Hauptmanns,Herrn von Hen-
kel, durch David Jochem aus Prag ist folgendes zu be-
merken: Man hat Ursache zu vermurhen, daß des Mör-
ders Absicht nicht auf den Hauptmann gerichtet war,
sondern auf einen neben dem Hauptmanne wohnenden,
S. May, dessen Bruder, Gumpel May, das nemliche
Schrkial hatte, durch einen Namens Klevenstein ermor-
det zu werden. Dress Race ist ein Auswurf der Mensch-
heit. May, der weder schreiben, noch lesen kann, und
von allen HandiungSkenntmssen entblöst ist, hat sichern
ansehnliches Vermögest, durch Wucher von der ärm-
sten Menschenrasse erworben. Viele sind durch ihn ins
Elend gestürzt worden, worüber man erst kürzlich neue
Beweise erhatten hat. Einen Namens H. Z. hat er so
ausgewuchect, daß derselbe nicht mehr Brod für seine
Frau und Kinder hat; desgleichen einen Namens F.K.
daß derselbe vor Kummer gestorben ist. Er ist auch
bei seiner Obrigkeit dafür bekannt, und bei seiner eige-
nen Nazion so verachtet, daß er von allen Gesellschaf-
ten ausgeschlossen ist.
Zum Beßres des reisenden und kommercirenden Publikums
fß zwischen den Handelsstädten Mainz und Frankfurt dre Em-
kichrung getroffen worden, daß mit dem täglich um rr Uhr
Mittags abgehenden kaiserl. Reichsbriefpost-Aourier fürs künf-
tige „ Personen, Gelder und Paquete nach Frankfurt sowohl
als in alle deutsche Staaten, wie nicht weniger nack Hom arg,
Dänemark, Schweden, Rußland und in vie östreichische Mv'
narchie befördert werden können, die Aufgabe muß längstens in
dem Bureau zu Mainz bis ro i/r Uhr, und in Kasse! bis er r/r
Ühr geschehen. Die Person zahir von Mainz und Kass s bis
Frankfurts fl. ir kr., hundert Gulden kn Gelds ra kr., Baar,
schäften über zoo fl. nur 8 kr. p. hundert, und die Paquete die
gewöhnliche sehr billige Taxe; Personen, so weiter als Frank-
furt reisen, zahlen mit dem k. r. Postwagen 25 kr. auf die Mei.
le, oder kr. für die einfache Post zu 4 Stunden. Das Bu-
reau rn Mainz ist in den z Kronen, und zu Kassel auf dem k.
ReichSpostamte im goldenen Adler.
B orn schlag er,
Expeditor der in das deutsche Reich gehenden
kaiserl. Reichs-Pvstdiligencen.
nnnn L nH
Karl Meyer von Wien in Oestreich gebürtig, 5 Schuhe 4
Zoll groß, 42 Jahre alt, mittlerer Statur, länqlichten Ge-
sichts, schwarzen Haars und dergleichen Augendraunen, offner
brauner Augen, freier erhabner Stirn, lanse, etwas gebogene
Nase, großen Mund, in der untern Zahnreihe eineLükke, übel-
riechenden Arhems, von starkem schwarzen Bart, an den Füßen
hervvrstehende Ballen. Derselbe trug gewöhnlich einen blauen
oder grauen Rok mit einer doppelten Reihe weißer Knöpfe,
graue oder gelbe kurze Beinkleider von Nanquin oder Kasimir
und Stiefel, weißen oder schwarzen Halstuch, einen dreiekkig-
ten Hut mir silbernem Mberfall. Sein Dialekt ist wienerisch,
und spricht nebstdem fertig französisch, schreibt eine schöne geläu-
fige Hand, ist im Rechnungswesen sehr geschikt, braucht sehr
stark Schnupftabak, und ist cem Trunk ergeben.
Der vorstehender Maßen beschriebene Karl Meyer, stand als
Staabsfouner der dem kurfürstlich mainzischen leichten Jäger-
korps, und wnrde Anfangs Augusts dieses Jahrs nach Aschaffen-
burg zu einer Abrechnung kommandirt, von wo sich derselbe oh-
ne eine Anzeige bei seinem Herrn Korpskommandanren zu ma-
chen, oder von einer höhern Behörde Urlaub zu haben, unbe-
kannt wohin, entfernt.
Da nun gedachter Meyer die von seinem Herrn Korpskom-
mandanten erhaltenen Namensunterschriften mißbraucht hat, als
demselben auch ve.schiedne andre Vergehungen zu Last gelegt
werden; so werden alle Militär- als Zivilobrigkeiten in 5ub5i-
üium juriz et iurtitisL dienstfreundschaftlichst ersucht, Eingangs
beschriebenen Karl Meyer auf den Berretungsfall zu arreti-
ren, hievon gefällig dem unterzeichneten Korpsgericht Nachricht
zugeben zu lassen. Man wird nicht entstehen, die desfallsigen
Unkosten zu vergüten, so wie man sich zur Vornahme des reci-
xrovi bei vorkvmmenden Fällen erbietet
Zugleich wird Eingangs erwähnter Karl Meyer hiemit vor-
geladen , innerhalb vier Wochen vom Tag der Unterzeichnung arr
pro VMM St pei-emptvno rermino sich bei dem unterzogenen Korps-
gericht zu stellen, über dasjenige, was ihm zu Last gelegt wird,
Rede und Antwort zu geben, widrigenfalls er zu gewärtigen,
daß rechtlicher Ordnung nach in eonruw-ssiam gegen ibn vorge-
fahren werden soll. V. R. W. StvadSquartier Höchst am
Main den r6. Oktober r8c>i.
Von kurfürstlich mainzischen löblichen leichten JägerkorpS-
gerichts wegen.
Werren, kurfürstlicher Lieutenant und Auditor.
Das ehemalige GlabischeHaus auf der hintersten Bleiche Lit^
E. Nro 17z, welches im untersten Stock in einem Keller zu 6
Srükken Wein, 2 Zimmern mit Alkoven, und einer Küche,
sodann rm zweiten Stokwerke in 2 Zimmern und <2 Küchen, fer-
ner im dritten Srok in einem Zimmer, r Sommer, einem Gang
auf die Stadtmauer, und einem Speicher besteht, wird oufAn-
stchen des bermaligen Eigsnthümers hiemit zur Versteigerung
ousgesezt, und der Termin hiezu auf den r. Frimär hiemit anbe-
räumt, an welchem Tage die Versteigerung desselben in dem
GlabischenLause selbst, des Nachmittags r Uhr, vor sich gehen
wird. Seyler, Notar.
U- l rn der Buchdrukkerei der Mairie im Türgerhospitülr»
25. Vendemiär folgendes Umlaufschrerden erlassen:
„Ich eile, ihen anzukündigen, daß, ungeachtet der Be-
schränkungen, die im n. Artikel der Friedensprälimi-
narien zwischen der frank. Republrk und Sr. brittischm
Majestät zu liegen scheinen, die Kauffahrtheifahrt völ-
lig frei ist. Machen sie diese glükliche und wichtige
Nachricht sogleich in allen Häfen ihres Arrondissements
bekannt. Die frank. Schiffe können von diesem Augen-
blikke an mit aller Sicherheit in See gehens eine völli-
ge Einstellung aller Feindseligkeiten ist zwischen beiden
Regierungen festgesezt, und die englische Admiralität
hat am iy.Vendemiär deshalb die nöthigen Befehle an
alle bewaffnete Schiffe abgesandt."
Auf die Anzeige , welche der Regierung von großen
Unterschleifen geschehen ist, die in Piemont mit der
Fourrage getrieben werden, haben die Konsuln den
Iustizminister beauftragt, die Gesezze der Republik
gegen die öffentlichen Beamten, die sich dergleichen Ver-
gehen schuldig gemacht haben, vollziehen zu lassen.
Vom 1. Vendemiär des laufenden republikanischen
Jahrs an werden die Pensionen für die Landarmee nur
viectetiährig bezahlt werden.
Nachtrag zu der Ermordung des Herrn von
Henkel (Eingesandter Artikel.)
In Betreff oer in lezter Frankfurter Messe geschehenen
Ermordu ng des dänischen Hauptmanns,Herrn von Hen-
kel, durch David Jochem aus Prag ist folgendes zu be-
merken: Man hat Ursache zu vermurhen, daß des Mör-
ders Absicht nicht auf den Hauptmann gerichtet war,
sondern auf einen neben dem Hauptmanne wohnenden,
S. May, dessen Bruder, Gumpel May, das nemliche
Schrkial hatte, durch einen Namens Klevenstein ermor-
det zu werden. Dress Race ist ein Auswurf der Mensch-
heit. May, der weder schreiben, noch lesen kann, und
von allen HandiungSkenntmssen entblöst ist, hat sichern
ansehnliches Vermögest, durch Wucher von der ärm-
sten Menschenrasse erworben. Viele sind durch ihn ins
Elend gestürzt worden, worüber man erst kürzlich neue
Beweise erhatten hat. Einen Namens H. Z. hat er so
ausgewuchect, daß derselbe nicht mehr Brod für seine
Frau und Kinder hat; desgleichen einen Namens F.K.
daß derselbe vor Kummer gestorben ist. Er ist auch
bei seiner Obrigkeit dafür bekannt, und bei seiner eige-
nen Nazion so verachtet, daß er von allen Gesellschaf-
ten ausgeschlossen ist.
Zum Beßres des reisenden und kommercirenden Publikums
fß zwischen den Handelsstädten Mainz und Frankfurt dre Em-
kichrung getroffen worden, daß mit dem täglich um rr Uhr
Mittags abgehenden kaiserl. Reichsbriefpost-Aourier fürs künf-
tige „ Personen, Gelder und Paquete nach Frankfurt sowohl
als in alle deutsche Staaten, wie nicht weniger nack Hom arg,
Dänemark, Schweden, Rußland und in vie östreichische Mv'
narchie befördert werden können, die Aufgabe muß längstens in
dem Bureau zu Mainz bis ro i/r Uhr, und in Kasse! bis er r/r
Ühr geschehen. Die Person zahir von Mainz und Kass s bis
Frankfurts fl. ir kr., hundert Gulden kn Gelds ra kr., Baar,
schäften über zoo fl. nur 8 kr. p. hundert, und die Paquete die
gewöhnliche sehr billige Taxe; Personen, so weiter als Frank-
furt reisen, zahlen mit dem k. r. Postwagen 25 kr. auf die Mei.
le, oder kr. für die einfache Post zu 4 Stunden. Das Bu-
reau rn Mainz ist in den z Kronen, und zu Kassel auf dem k.
ReichSpostamte im goldenen Adler.
B orn schlag er,
Expeditor der in das deutsche Reich gehenden
kaiserl. Reichs-Pvstdiligencen.
nnnn L nH
Karl Meyer von Wien in Oestreich gebürtig, 5 Schuhe 4
Zoll groß, 42 Jahre alt, mittlerer Statur, länqlichten Ge-
sichts, schwarzen Haars und dergleichen Augendraunen, offner
brauner Augen, freier erhabner Stirn, lanse, etwas gebogene
Nase, großen Mund, in der untern Zahnreihe eineLükke, übel-
riechenden Arhems, von starkem schwarzen Bart, an den Füßen
hervvrstehende Ballen. Derselbe trug gewöhnlich einen blauen
oder grauen Rok mit einer doppelten Reihe weißer Knöpfe,
graue oder gelbe kurze Beinkleider von Nanquin oder Kasimir
und Stiefel, weißen oder schwarzen Halstuch, einen dreiekkig-
ten Hut mir silbernem Mberfall. Sein Dialekt ist wienerisch,
und spricht nebstdem fertig französisch, schreibt eine schöne geläu-
fige Hand, ist im Rechnungswesen sehr geschikt, braucht sehr
stark Schnupftabak, und ist cem Trunk ergeben.
Der vorstehender Maßen beschriebene Karl Meyer, stand als
Staabsfouner der dem kurfürstlich mainzischen leichten Jäger-
korps, und wnrde Anfangs Augusts dieses Jahrs nach Aschaffen-
burg zu einer Abrechnung kommandirt, von wo sich derselbe oh-
ne eine Anzeige bei seinem Herrn Korpskommandanren zu ma-
chen, oder von einer höhern Behörde Urlaub zu haben, unbe-
kannt wohin, entfernt.
Da nun gedachter Meyer die von seinem Herrn Korpskom-
mandanten erhaltenen Namensunterschriften mißbraucht hat, als
demselben auch ve.schiedne andre Vergehungen zu Last gelegt
werden; so werden alle Militär- als Zivilobrigkeiten in 5ub5i-
üium juriz et iurtitisL dienstfreundschaftlichst ersucht, Eingangs
beschriebenen Karl Meyer auf den Berretungsfall zu arreti-
ren, hievon gefällig dem unterzeichneten Korpsgericht Nachricht
zugeben zu lassen. Man wird nicht entstehen, die desfallsigen
Unkosten zu vergüten, so wie man sich zur Vornahme des reci-
xrovi bei vorkvmmenden Fällen erbietet
Zugleich wird Eingangs erwähnter Karl Meyer hiemit vor-
geladen , innerhalb vier Wochen vom Tag der Unterzeichnung arr
pro VMM St pei-emptvno rermino sich bei dem unterzogenen Korps-
gericht zu stellen, über dasjenige, was ihm zu Last gelegt wird,
Rede und Antwort zu geben, widrigenfalls er zu gewärtigen,
daß rechtlicher Ordnung nach in eonruw-ssiam gegen ibn vorge-
fahren werden soll. V. R. W. StvadSquartier Höchst am
Main den r6. Oktober r8c>i.
Von kurfürstlich mainzischen löblichen leichten JägerkorpS-
gerichts wegen.
Werren, kurfürstlicher Lieutenant und Auditor.
Das ehemalige GlabischeHaus auf der hintersten Bleiche Lit^
E. Nro 17z, welches im untersten Stock in einem Keller zu 6
Srükken Wein, 2 Zimmern mit Alkoven, und einer Küche,
sodann rm zweiten Stokwerke in 2 Zimmern und <2 Küchen, fer-
ner im dritten Srok in einem Zimmer, r Sommer, einem Gang
auf die Stadtmauer, und einem Speicher besteht, wird oufAn-
stchen des bermaligen Eigsnthümers hiemit zur Versteigerung
ousgesezt, und der Termin hiezu auf den r. Frimär hiemit anbe-
räumt, an welchem Tage die Versteigerung desselben in dem
GlabischenLause selbst, des Nachmittags r Uhr, vor sich gehen
wird. Seyler, Notar.
U- l rn der Buchdrukkerei der Mairie im Türgerhospitülr»