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Köstliche Weihung zu erhalten, da dieses doch in einem
Monat nach der Wahl, hätte geschehen sollen.
Noch immer erhält man neue Details über die vie-
ren Unglüksfälle, welche dec große Sturm am 2. und
Z. Nov° in der Ostsee und Nordsee verursacht hat. Bei
Saltholm sind n, und bei Dragoe 4 Schiffe unterge-
gangen. Im baltischen Meere sind 5 englische Schrffe
rind auf der Rhede von Kopenhagen 2 Schiffe gesunken.
— Zu Königsberg hat der Sturm großen Schaden ge-
Ihan; das Wasser drang mit Heftigkeit in die Stadt.
Vieles Vieh und ein Getraideschiff gieng zu Grunde;
<s kamen auch Menschen um. Viele andere Schiffe
sind gestrandet; die Mannschaft ist zum Thei! gerettet
roorden.
Zu Berlin sind in den ersten Tagen des Novembers
81 Zentner englische Goldstangen in die Münze gelie-
fert worden, um neue Frftdrichsd'or daraus zu prä-
gen. Das Gold ist daher im Preise vom Kurant um
L Groschen auf den Fciedrichsd'or gefallen.
Wien vom ir. November. (Hofzeitung.) Durch
Lin Hofdekret vom 24. v- M. wird das durch Zirkulare
vom Zi. März v. I. bekannt gemachte Verbot, Kupfer
in das Ausland zu führen, auch auf das alte, im Lande
gesammelte, ausgedehnt.
Nach einer andern Verordnung hören die dem frem-
den Tabak, welcher während derAnwesenheit der fränk.
Truppen nach Oestreich gebracht wurde, bewilligten
Begünstigungen mit Anfang Dezembers auf, und aller
fremde Tabak, der alsdann noch im Lande angetroffen
Wird, soll als Schleichwaare angesehen, und nach den
allgemeinen Vorschriften, dis in Beziehung auf frem-
den Tabak bestehen, behandelt werden.
Türkei.
Konstantinopel vom zo. Oktober. Der Kapi-
tän-Pascha wird hier nächstens mit seiner Flotte aus
Egypten zurük erwartet. Bei seiner Ankunft wird hier-
ein großes Feuerwerk abgebrannt.
Lord Elgin hat, in Folge der glüklichm Wendung
Der Sachen in Egypten, bei dem Großhsrrn selbst Au-
dienz gehabt, und äusser dem neuen HaldmonDorden
«in prächtig eauipirtes Pferd und einen reich mit Bril-
lanten bssszten Ring zum Geschenke erhalten.
Mylady Elgin hak von der Sultanin Mutter, der
Je dieser Tage einen Besuch abstattete, eine Aegrette,
xeich mit Diamanten besezt, bekommen.
Dec Halbmondorden ist auch dem Admiral Keith
rmd dem General Hutchinson ertheilt worden. Dieser
neue Orden wird an einem dunkelrothen Bande getra-
gen. Die Medaille, welche der Bruder deS Generals
Hutchinson erhalten hat, ist der zweite Grad desHalb-
MOnvordens. Diesen Orden werden auch Admiral
Blanquet und der Sohn des Generals Abercromby er-
halten.
Admiral Keith laßt bei Egypten einige Fregatten
und em Schiff von 64 Kanonen zurük, welche der Ad-
mira! Bickertsn kommandirt. Ein Theil der englischen
Truppen geht gns Egypten vorerst nach Malta av.

England.
London vom n. November. Es laufen fort,
dauernd klägliche Berichte von dem lezten Sturm vom
2. und z. November ein; eine Menge Menschen und
Schiffe sind verunglükt.
Es warten beiläufig 150 englische Kauffahrteischiffe
ans spanische Passe, um nach Westindien abzufahren.
Ulber die zu Abschließung eines Handlungsrraktatß
nach Amiens abgehende, aus Hrn. Thomas Jakson,
und Hrn. Webbe bestehende Gesandtschaft liest man in
öffentlichen Blattern folgende Personalien. Thomas
Jakson, Sohn des Hrn. Jaksons, Doktors der Theo-
logie , ist Minister m Turin gewesen. Hr. Webbe ist
wenig als Dlplomatjker, aber desto mehr als em aus-
gezeichneter Litterator bekannt, den der verstorbene
Herzog von Leedg, während er Staatssekretär war,
im Vertrauen oft um Rath fragte. Beide haben sich
in der vergangenen Nacht zu Dovres einschiffen sollen.
Gestern geschähe die Jnstallazion des neuen Lord-
Maire der Stadt London mit großer Pracht. Bei der
Mahlzeit waren mehrere Minister und Gesandten, un-
ter andern auch Hr. und Mad- Otto, gegenwärtig.
Die Regierung hat die offizielle Nachricht von der
Einnahme der dänis. Besizzring Tranquebar erhalten.
Sie ergab sich ohne Widerstand an den Obrist Champ-
bcll. Der ObristÜeutenant Junes hat sich von Poly-
ger-Veerapatchy und Zugehörden Meister gemacht, und
der Obriftlieutenant Agnew hat Panjalameourchy mit
Sturm eingenommen. Diese Besizzungen werden nun-
mehr alle an Dänemark zurükgegeden.
Fortsetzung der im Parlamente gehaltenenRe-
den.
„Dieser Unterschied ist in meinen Augen eine Kem-
ptnsazion für die Vergrößerung Frankreichs auf dem
festen Lande. Das Mißserhältmß der Seemacht bei-
der Reiche muß auch gerechnet werden; wir hatten icxr
Linienschiffe und iZZ Fregatten; wir haben nun 202
Linienschiffe und 227 Fregatten. Frankreich hatte 80
Linienschiffe und 64 Fregatten; es hat nun Zy Linien-
schiffe und Z5 Fregatten. Frankreich wird allerdings
seine Aufmerksamkeit auf ferne Seemacht und seinen
Handel richten, und vielleicht in einigen Jahren den
Kampf erneuern; wir werden ihm dann gewachsen
seyn, und ausgeruht haben."
Herr Windham (in der Sizzung des Unterhauses
am gten): „Was ick gestern gehört bade, bestättigt
meine Ahndungen. Man mißkennt die Gefahr nickt;
allein man hofft, daß der Löwe uns nicht verschlingen
wird, weil er keinen Hunger hat. Man verläßt sich
auf eine Pyramide von Gold, als ob es nicht bekannt
wäre, Laß diejenigen, Lis daß Eisen besizzen, bald Mei-
ster des Goldes sind. Man findet sich mit der Ehre
ab, und die Nazionalehre ist gleich der Weiderehre;
einmal angetastet, und sie ist für immer verlohren.
Es sind weniger die Abtretungen selbst, die ich be-
klage ; es sind die Wirkungen, die sie auf den Nazional-
kgpakter haben werden. Der Frieds stellt die Verbin-
 
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