DOI Heft:
Nro 35
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26084#0144
Grdrukt m der Buchdkukkepei der Mairie im Bürgerhospitale.
Bon eben dem Tage: Die Gemeinden solle« in den
Genuß der Polizeigeldstrafen wieder eingesezt werden,
welcher ihnen durch das Gesez vom 6. Oktober 1791 ge-
geben worden war, um die Bezahlung ihrer Gemeinde-
ausgaben, des Lohns der Bannwarten u.a. zu bestreiten.
An demselben Tage wurde festgesezt, daß denjeni-
gen f welche eine Pension auf den Staat zu bestzzen
behaupten, keine provisorische Hilfssumme mehr gege-
ben werden solle. Keine Pension kann ausbezahlt wer-
den , sie seye denn liqurdirt.
Der Minister des öffentlichen Schazzes hat den
Vorgesezten der Generalzahler, im Arsne-Departe-
ment, B. Duliege, abgesezt, weil er ohne Erlaubniß
abwesend war.
Am 2. Frimac ist dem Gesezgebungßkorps ein weit-
läufiger Bericht über den Zustand der Republik in Nük-
sicht der innern und der äusser» Angelegenheiten über-
geben worden. Am Z. werden die Staatsräthe Porta-
Lis , Boulay nnd Verlier, das erste Gesez des Zivilge-
sezbuchs präsentiren; der B. Portalis hat den Auftrag
die Rede zu halten, worin die Adtheilung der Gesezze,
und die Einrichtung des ganzen Gesezbuchs vorgetra-
gen wird. Am 4. wird der B- Regnaud (von Saint-
Jean-d'Angely) zehn Gesezvorschläge, welche Güter-
tausche zwischen Spitälern und Gemeinden betreffen,
sorlegen. Am Z. wird der V. Röderer, Staatsrath,
die verschiedenen Ursachen bekannt machen, welche
Frankreich mit den vereinigten Staaten entzweit Ha-
den, und die Konvenzion präsentiren, welche diese
zwei Republiken wieder ausgesöhnt hat, um als ein
Gesez der Republik publizrrt zu werden. Am 6. wird
der B- Brüne, Staatsrath, die Politik der Regierung
gegen den König von Neapel auseinander sezzen, und
Len Vorschlag thun, daß der Friedensschluß zwischen
Frankreich und Neapel in ein Gesez verwandelt werde.
Am 7. wird der B- Boulay die Politik der jezzjgen Ver-
hältnisse zwischen Frankreich und Baiern vortragen, und
Len Vorschlag thun, den Frieden der Republik mit die-
ser Macht zu einem Gesezze der Republik zu erheben. Am
8-. wird der B. Fleurieu die jezzige Lage der Verhält-
nisse zwischen Frankreich und Rußland auseinandersez-
zen , und den Vorschlag thun, dm Frieden mit dieser
Macht in ein Gesez zu verwandeln. Am y. soll B.
Deftrmont dasselbe in Ansehung des Friedens mit
Portugal! thun. Am rrten werden die BB. Em-
mery, Boulay und Real das zweite Geftzprojekt
des Zivilgesezbuchs vorlegen. Die neun Gesezvor-
schläge, welche das erste Buch des Zivilgesezbuchs
ausmachen, das den Titel führt: von den Personen,
werden nach und nach präsentirt werden. Der Gesez-
vocschlag, welcher den öffentlichen Unterricht betrifft,
wird unmittelbar nachfolgen. Die vier Monate der
Session des Gesezgebungskorps— so schließt das Amts-
blatt diesen Artikel — werden kaum hinreichen, die große
Zahl der Gesezze zu drskutiren , welche vorbereitet sind.
Der Obergeneral Leclerc ist in Brest angekommen.
Er sollte sich den ZQ. Brümär einschiffen. Man erfährt
durch den Telegraphen, daß der Admiral Villaret-
Joyeuse am r. Frimär den Befehl geben sollte, nicht
mehr mit dem Land zu kommuniziren, und sich zum
Absegeln bereit zu halten. Amtsblatt.
Der fränk. Minister am dänischen Hofe, B. Mac-
donald, ist, mit Erlaubniß der Regierung, in Paris
angekommen, um seine Gesundheit herzustellen, welche
das rauhe Klima in Dänemark nicht vertragen kann.
karis le 3c> Lrum-iire äe I'nn 10 cle la kepu-
blicpre kraneaiss une et inclivisible.
Oes (Konsuls cle la liepubli^rio sur le rsp^ort clrr
Vlinistre cle la Police Zenerale urretent:
^rt. i. O'Ltat cle Fle^e cle la Ville äe Vla^encs
est levs.
2. Oes Ministres cle la 6nerre et lle la Poli-
ce Aenörale sont claarAss, claacun en ce 911! les ooncer-
ne cle l'exeeution cln present ^.rrete.
Oe Premier Oonsul siAns,
l?ar le Premier Lonsul le Leeretaire ci'Otat
siAne, L.
?our Oopie eonkorrne
Oe lVlinistre cle la Ouerre si^ne, LLRiuiLir.
kour Oopie conlorrne
Oe Oonseiller cl'Otat Oornrnissaire general
clans les ^uatre Vepartemens reunis cls
la rive Aauclae clu Kliin
I o 1. r. i v x -r.
Auszug aus dem Register der Berathschlagun«
gen der Bonsuln der Republik.
Paris den zo. Brümär ro.
Die Konsuln der Republik, auf Berichterstattung
des General-Polizeiministers beschließen:
Art. r. Der Belagerungsstand der Stadt Mainz
ist aufgehoben.
Art. 2. Der Kriegs - und der General-Polizei-
minister sind mit der Vollziehung dieses Beschlusses,
Jeder, so weit Derselbe für sein Fach gehört, beauf-
tragt.
Unter;. der Erste Konsul, Bonaparte.
H. B- Maret, Staatssekretär.
Für die Gleichförmigkeit der Abschrift, der Gene,
ral-Regierungs-Kommissär in den vier verei-
nigten Departementen des linken Rheinufers,
Jotlivet.
-_H—r.
Im Namen deS GesezzeS.'
Wir Lothar Franz Drey, Friedensrichter des zweiten Bezirks
von Mainz, und beauftragt durch das Aiviltribunal deS Depar-
tements vom Dvnnersberg, laden hiennt alle jene, welche an
die Verlassenschast der ohnlängst dahier verstorbenen Wirtwe An-
na Maria Theuerkauf eine Forderung zu machen haben, vor,
innerhalb einem viertel Jahre » ägro, also längstens bis den
fünf und zwanzigsten des Monats Pluvivs, dahier in unserer
gewöhnlichen Audienz zu erscheinen, dieselbe anzugeben, und
ihre Titres zu produzlren, ansonsten ohnrükstchtlich das weitere
Rechtliche verfügt werden solle. So gegeben zu Mainz dcn vier
und zwanzigsten Brümär zehenten Jahrs d.r Frankenrepubltk.
Drey, Friedensrichter.
Bon eben dem Tage: Die Gemeinden solle« in den
Genuß der Polizeigeldstrafen wieder eingesezt werden,
welcher ihnen durch das Gesez vom 6. Oktober 1791 ge-
geben worden war, um die Bezahlung ihrer Gemeinde-
ausgaben, des Lohns der Bannwarten u.a. zu bestreiten.
An demselben Tage wurde festgesezt, daß denjeni-
gen f welche eine Pension auf den Staat zu bestzzen
behaupten, keine provisorische Hilfssumme mehr gege-
ben werden solle. Keine Pension kann ausbezahlt wer-
den , sie seye denn liqurdirt.
Der Minister des öffentlichen Schazzes hat den
Vorgesezten der Generalzahler, im Arsne-Departe-
ment, B. Duliege, abgesezt, weil er ohne Erlaubniß
abwesend war.
Am 2. Frimac ist dem Gesezgebungßkorps ein weit-
läufiger Bericht über den Zustand der Republik in Nük-
sicht der innern und der äusser» Angelegenheiten über-
geben worden. Am Z. werden die Staatsräthe Porta-
Lis , Boulay nnd Verlier, das erste Gesez des Zivilge-
sezbuchs präsentiren; der B. Portalis hat den Auftrag
die Rede zu halten, worin die Adtheilung der Gesezze,
und die Einrichtung des ganzen Gesezbuchs vorgetra-
gen wird. Am 4. wird der B- Regnaud (von Saint-
Jean-d'Angely) zehn Gesezvorschläge, welche Güter-
tausche zwischen Spitälern und Gemeinden betreffen,
sorlegen. Am Z. wird der V. Röderer, Staatsrath,
die verschiedenen Ursachen bekannt machen, welche
Frankreich mit den vereinigten Staaten entzweit Ha-
den, und die Konvenzion präsentiren, welche diese
zwei Republiken wieder ausgesöhnt hat, um als ein
Gesez der Republik publizrrt zu werden. Am 6. wird
der B- Brüne, Staatsrath, die Politik der Regierung
gegen den König von Neapel auseinander sezzen, und
Len Vorschlag thun, daß der Friedensschluß zwischen
Frankreich und Neapel in ein Gesez verwandelt werde.
Am 7. wird der B- Boulay die Politik der jezzjgen Ver-
hältnisse zwischen Frankreich und Baiern vortragen, und
Len Vorschlag thun, den Frieden der Republik mit die-
ser Macht zu einem Gesezze der Republik zu erheben. Am
8-. wird der B. Fleurieu die jezzige Lage der Verhält-
nisse zwischen Frankreich und Rußland auseinandersez-
zen , und den Vorschlag thun, dm Frieden mit dieser
Macht in ein Gesez zu verwandeln. Am y. soll B.
Deftrmont dasselbe in Ansehung des Friedens mit
Portugal! thun. Am rrten werden die BB. Em-
mery, Boulay und Real das zweite Geftzprojekt
des Zivilgesezbuchs vorlegen. Die neun Gesezvor-
schläge, welche das erste Buch des Zivilgesezbuchs
ausmachen, das den Titel führt: von den Personen,
werden nach und nach präsentirt werden. Der Gesez-
vocschlag, welcher den öffentlichen Unterricht betrifft,
wird unmittelbar nachfolgen. Die vier Monate der
Session des Gesezgebungskorps— so schließt das Amts-
blatt diesen Artikel — werden kaum hinreichen, die große
Zahl der Gesezze zu drskutiren , welche vorbereitet sind.
Der Obergeneral Leclerc ist in Brest angekommen.
Er sollte sich den ZQ. Brümär einschiffen. Man erfährt
durch den Telegraphen, daß der Admiral Villaret-
Joyeuse am r. Frimär den Befehl geben sollte, nicht
mehr mit dem Land zu kommuniziren, und sich zum
Absegeln bereit zu halten. Amtsblatt.
Der fränk. Minister am dänischen Hofe, B. Mac-
donald, ist, mit Erlaubniß der Regierung, in Paris
angekommen, um seine Gesundheit herzustellen, welche
das rauhe Klima in Dänemark nicht vertragen kann.
karis le 3c> Lrum-iire äe I'nn 10 cle la kepu-
blicpre kraneaiss une et inclivisible.
Oes (Konsuls cle la liepubli^rio sur le rsp^ort clrr
Vlinistre cle la Police Zenerale urretent:
^rt. i. O'Ltat cle Fle^e cle la Ville äe Vla^encs
est levs.
2. Oes Ministres cle la 6nerre et lle la Poli-
ce Aenörale sont claarAss, claacun en ce 911! les ooncer-
ne cle l'exeeution cln present ^.rrete.
Oe Premier Oonsul siAns,
l?ar le Premier Lonsul le Leeretaire ci'Otat
siAne, L.
?our Oopie eonkorrne
Oe lVlinistre cle la Ouerre si^ne, LLRiuiLir.
kour Oopie conlorrne
Oe Oonseiller cl'Otat Oornrnissaire general
clans les ^uatre Vepartemens reunis cls
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I o 1. r. i v x -r.
Auszug aus dem Register der Berathschlagun«
gen der Bonsuln der Republik.
Paris den zo. Brümär ro.
Die Konsuln der Republik, auf Berichterstattung
des General-Polizeiministers beschließen:
Art. r. Der Belagerungsstand der Stadt Mainz
ist aufgehoben.
Art. 2. Der Kriegs - und der General-Polizei-
minister sind mit der Vollziehung dieses Beschlusses,
Jeder, so weit Derselbe für sein Fach gehört, beauf-
tragt.
Unter;. der Erste Konsul, Bonaparte.
H. B- Maret, Staatssekretär.
Für die Gleichförmigkeit der Abschrift, der Gene,
ral-Regierungs-Kommissär in den vier verei-
nigten Departementen des linken Rheinufers,
Jotlivet.
-_H—r.
Im Namen deS GesezzeS.'
Wir Lothar Franz Drey, Friedensrichter des zweiten Bezirks
von Mainz, und beauftragt durch das Aiviltribunal deS Depar-
tements vom Dvnnersberg, laden hiennt alle jene, welche an
die Verlassenschast der ohnlängst dahier verstorbenen Wirtwe An-
na Maria Theuerkauf eine Forderung zu machen haben, vor,
innerhalb einem viertel Jahre » ägro, also längstens bis den
fünf und zwanzigsten des Monats Pluvivs, dahier in unserer
gewöhnlichen Audienz zu erscheinen, dieselbe anzugeben, und
ihre Titres zu produzlren, ansonsten ohnrükstchtlich das weitere
Rechtliche verfügt werden solle. So gegeben zu Mainz dcn vier
und zwanzigsten Brümär zehenten Jahrs d.r Frankenrepubltk.
Drey, Friedensrichter.