den auf bloses Begehren verabfolgt. Die Personen,
welche schon fr. Pässe erhalten Haden, brauchen kerne
zweite Abschrift vom Register ihres Schiffes zu schikken.
Es ist noch kein spanischer Paß angekommen, und kein
einziger fr. mehr übrig; man erwartet deren aber
stündlich aus Frankreich und Spanien.
F r a n k e n r e p u b l i k.
Anrede des Ministers des Innern an das Gesezge-
hungskorps (am i. Frimar).
Bürger Gesezgeber! „Als ihre konstituzionnelle Lauf-
Lahn sich zum erstenmal öffnete, mischte sich das Ge-
schrei der Fakzionen noch zu dem Danke der guten Bür-
ger, welchen der r8. Brümär eine weise und verbes-
stwnde Regierung versprach. Die heilsamen Arbeiten
ihrer zweiten Versammlung wurden oft durch Berichte
von unseren Siegen unterbrochen; wiegroß aber auch
immer lhr Glanz ist, so können doch die Siegeslieder
nie die vom Kriege ausgepreßten Seufzer erstikken.
Jezt tretten Sie in diesen ehrwürdigen Ort unter
dem Zujauchzen der Völker, welche durch Linen glük-
lichen Frieden wieder in Verbindung miteinander ge-
sezt worden sind. WaS für ein merkwürdiger Zeitpunkt,
nm den Tempel der Gesezze wieder zu eröffnen, da die
vereinigten und getröstetenNazionen den Kriegstempel
so eben geschlossen haben ! Nie both die Geschichte eine
glüklichere und glänzendere Epoche dar. Wenn die
Eroberungen den Ruhm und Lis Macht der Völker be-
gründen, so sind weise Gesezze die Quells ihrer Wohl-
fart. Glüklich ist die Nazion, welche in ihren Gesez-
Hebern Männer erblrkt, bei welchen das Vergangene
ein Unterpfand des Zukünftigen ist."
B. Dupuis wurde durch Stimmenmehrheit Äs
Präsident des Gesezgebungskorps ernannt.
Der B. Rampon, Dimsionsgeneral und Senator,
ist zu Marseille angekommen. Er war einer von den
Generalen, welche zu Alexandrien kommcmdirt Haben.
Immer hat er sich auf eine Art betragen, welche Les
Rufs, den er sich erworben , und des Beifalls würdig
war, den er von verschiedenen konstltuirten Korps er-
halten hatte, wodurch er zum Senator befördert wur-
de- Die Garnison von Alexandria hat erst, wie der
äusserste Nothfall eingctretten war, kapitulirt. Amtsbl.
Aeufferst wichtig ist die Darstellung der Lage der
Republik, welche am 2. Frimär dem Gesezgebungs-
korps von der Regierung vorgelegt worden ist. „Die
Regierung, heißt es nach dem Eingänge, hat sogleich
in den ersten Tagen ihrer Einsezzung Die Gewissens-
freiheit proklamirt. Dieser feierliche Akt beruhigte die
Gemüther, welche durch unkluge Strenge erschreckt
worden waren. Sie hat seitdem das Ende der religiö-
sen Uneinigkeiten angckündigt. Es sind Maßregeln
mit Dem Oberhaupts der katholischen Krrche verabredet
worden, um diejenigen, welche sich zu ebendemselben
Glauben bekennen, in dieselben Gesinnungen zu verein-
baren. Zu gleicher Zeit hat sich eine Magistratsperson,
welcher alles, was den Gottesdienst betrifft, übertra-
gen ist,mit denkutherischen und kalvinischenGeistlichen be-
sprochen u. das nötigeLicht gesamm!et,um dieDerordnun-
gen vorzuöereiten, wclche Allen die ihnen zukommende
Freiheit und die Publizität sichern, die das Interesse der
Gesellschaft ihnen zu bewilligen berechtigt. Zur Unter-
haltung aller Gottesdienste werden gleiche Maßregeln
genommen. Nichts wird der wiükührlichen Disposi-
zion der Religionsdiener überlassen, noch der öffentliche
Schaz zu viel dadurch beschwehct werden.
„Wenn einige Bürger durch bloße Gerüchte beunru-
higt worden ; sind diese mögen sich beruhigen! die Regie-
rung hat alles gethan, um die Gemülher einander nä-
her zu bringen; allein sie hat nichts gethan, was die
Grundsäzze und die Unabhängigkeit der Meinungen be-
leidigen könnte."
„Der Friede auf dem festen Lande verscheuchte nach
und nach alles noch Beunruhigende, undfiößte Len Dür-
gc-rn Vertrauen auf die Aonstituzion, Liebe und Dank-
barkeit gegen die Regierung ein. Dies gab der Regie-
rung iene Sicherheit, welche ihre Starke ausmachte.
Sie hat so wenig an der öffentlichen Meinung als an
ihren eigenen Gesinnungen gezweifelt, und sie hat es
gewagt, sie herauszufordern, ohne ihre Antwort zu
fürchten. So, ist ein Prinz, aus dem Blute entspros-
sen, welches über Frankreich regierte, durch unsere
Departements gereist, hat sich in der Hauptstadt auf-
gehalren, von der Regierung die Ehrenbezeugungen er-
halten, welche seiner Krone gebührten, hat von den
Bürgern alle Achtung erhalten, welche ein Volk einem
andern in der Person desjenigen, der es zu regieren
berufen ist, schuldig ist; und kein Argwohn hat die
Ruhe des Kommandos gestört; überall bat man die
Haltung eines freien Volks und die Zuneigungen eines
gastfreien Volks gesehen: die Ausländer, die Feinde
des Vaterlandes haben erkannt, daß die Republik m
- den Herzen der Franken sey, und daß sie darinn schon
.i die ganze Reife von Jahrhunderten habe."
„Die Rükkehr unserer Krieger auf Las Gebiet Frank-
reichs war eine Folge von Festen und Triumphen. Die-
se in den Gefechten so furchtbaren Sieger waren unter
uns Freunde und Brüder; glüklich in dem öffentlichen
Glükke, ohne Uibermuth die verdiente Erkenntlichkeit
genießend, und durch dre strengste Disziplin sich der
! erfochtenen Siege würdig zeigend."
tz „In dem noch übrig gebliebenen Kriege waren die
Begebenheiten mit Erfolgen und Unfällen vermischt.
Eingeschränkt, gegen die englische Seemacht mit un-
gleichen Kräften zu kämpfen, hat sich unsere Marine
auf dem mit feindlichen Flotten bedekten Mittelmeere
mit Muth gezeigt; sie har auf dem Ozcan das Anden-
ken an ihren ehemaligen Glanz erwckt; sie hat durch
einen glorreichen Widerstand das auf seine Ufer geeil-
te England, um Zeuge seiner Niederlage zu seyn, irr
Erstaunen gesezt; und ohne dis Rükkehr des Friedens,
war es ihr" erlaubt zu hoffen, daß sie wegen ihrer
vergangenen Unglüksfalle und wegerchöer Fehler, wel-
che sie hervorbrachten, sich rächen würde."
„In Egypten haben die Soldaten der Orientarmee
nachgegeben; abev sie haben mehr den Umstanden, als
der Macht der Türken und Englands nachgegeben; und
welche schon fr. Pässe erhalten Haden, brauchen kerne
zweite Abschrift vom Register ihres Schiffes zu schikken.
Es ist noch kein spanischer Paß angekommen, und kein
einziger fr. mehr übrig; man erwartet deren aber
stündlich aus Frankreich und Spanien.
F r a n k e n r e p u b l i k.
Anrede des Ministers des Innern an das Gesezge-
hungskorps (am i. Frimar).
Bürger Gesezgeber! „Als ihre konstituzionnelle Lauf-
Lahn sich zum erstenmal öffnete, mischte sich das Ge-
schrei der Fakzionen noch zu dem Danke der guten Bür-
ger, welchen der r8. Brümär eine weise und verbes-
stwnde Regierung versprach. Die heilsamen Arbeiten
ihrer zweiten Versammlung wurden oft durch Berichte
von unseren Siegen unterbrochen; wiegroß aber auch
immer lhr Glanz ist, so können doch die Siegeslieder
nie die vom Kriege ausgepreßten Seufzer erstikken.
Jezt tretten Sie in diesen ehrwürdigen Ort unter
dem Zujauchzen der Völker, welche durch Linen glük-
lichen Frieden wieder in Verbindung miteinander ge-
sezt worden sind. WaS für ein merkwürdiger Zeitpunkt,
nm den Tempel der Gesezze wieder zu eröffnen, da die
vereinigten und getröstetenNazionen den Kriegstempel
so eben geschlossen haben ! Nie both die Geschichte eine
glüklichere und glänzendere Epoche dar. Wenn die
Eroberungen den Ruhm und Lis Macht der Völker be-
gründen, so sind weise Gesezze die Quells ihrer Wohl-
fart. Glüklich ist die Nazion, welche in ihren Gesez-
Hebern Männer erblrkt, bei welchen das Vergangene
ein Unterpfand des Zukünftigen ist."
B. Dupuis wurde durch Stimmenmehrheit Äs
Präsident des Gesezgebungskorps ernannt.
Der B. Rampon, Dimsionsgeneral und Senator,
ist zu Marseille angekommen. Er war einer von den
Generalen, welche zu Alexandrien kommcmdirt Haben.
Immer hat er sich auf eine Art betragen, welche Les
Rufs, den er sich erworben , und des Beifalls würdig
war, den er von verschiedenen konstltuirten Korps er-
halten hatte, wodurch er zum Senator befördert wur-
de- Die Garnison von Alexandria hat erst, wie der
äusserste Nothfall eingctretten war, kapitulirt. Amtsbl.
Aeufferst wichtig ist die Darstellung der Lage der
Republik, welche am 2. Frimär dem Gesezgebungs-
korps von der Regierung vorgelegt worden ist. „Die
Regierung, heißt es nach dem Eingänge, hat sogleich
in den ersten Tagen ihrer Einsezzung Die Gewissens-
freiheit proklamirt. Dieser feierliche Akt beruhigte die
Gemüther, welche durch unkluge Strenge erschreckt
worden waren. Sie hat seitdem das Ende der religiö-
sen Uneinigkeiten angckündigt. Es sind Maßregeln
mit Dem Oberhaupts der katholischen Krrche verabredet
worden, um diejenigen, welche sich zu ebendemselben
Glauben bekennen, in dieselben Gesinnungen zu verein-
baren. Zu gleicher Zeit hat sich eine Magistratsperson,
welcher alles, was den Gottesdienst betrifft, übertra-
gen ist,mit denkutherischen und kalvinischenGeistlichen be-
sprochen u. das nötigeLicht gesamm!et,um dieDerordnun-
gen vorzuöereiten, wclche Allen die ihnen zukommende
Freiheit und die Publizität sichern, die das Interesse der
Gesellschaft ihnen zu bewilligen berechtigt. Zur Unter-
haltung aller Gottesdienste werden gleiche Maßregeln
genommen. Nichts wird der wiükührlichen Disposi-
zion der Religionsdiener überlassen, noch der öffentliche
Schaz zu viel dadurch beschwehct werden.
„Wenn einige Bürger durch bloße Gerüchte beunru-
higt worden ; sind diese mögen sich beruhigen! die Regie-
rung hat alles gethan, um die Gemülher einander nä-
her zu bringen; allein sie hat nichts gethan, was die
Grundsäzze und die Unabhängigkeit der Meinungen be-
leidigen könnte."
„Der Friede auf dem festen Lande verscheuchte nach
und nach alles noch Beunruhigende, undfiößte Len Dür-
gc-rn Vertrauen auf die Aonstituzion, Liebe und Dank-
barkeit gegen die Regierung ein. Dies gab der Regie-
rung iene Sicherheit, welche ihre Starke ausmachte.
Sie hat so wenig an der öffentlichen Meinung als an
ihren eigenen Gesinnungen gezweifelt, und sie hat es
gewagt, sie herauszufordern, ohne ihre Antwort zu
fürchten. So, ist ein Prinz, aus dem Blute entspros-
sen, welches über Frankreich regierte, durch unsere
Departements gereist, hat sich in der Hauptstadt auf-
gehalren, von der Regierung die Ehrenbezeugungen er-
halten, welche seiner Krone gebührten, hat von den
Bürgern alle Achtung erhalten, welche ein Volk einem
andern in der Person desjenigen, der es zu regieren
berufen ist, schuldig ist; und kein Argwohn hat die
Ruhe des Kommandos gestört; überall bat man die
Haltung eines freien Volks und die Zuneigungen eines
gastfreien Volks gesehen: die Ausländer, die Feinde
des Vaterlandes haben erkannt, daß die Republik m
- den Herzen der Franken sey, und daß sie darinn schon
.i die ganze Reife von Jahrhunderten habe."
„Die Rükkehr unserer Krieger auf Las Gebiet Frank-
reichs war eine Folge von Festen und Triumphen. Die-
se in den Gefechten so furchtbaren Sieger waren unter
uns Freunde und Brüder; glüklich in dem öffentlichen
Glükke, ohne Uibermuth die verdiente Erkenntlichkeit
genießend, und durch dre strengste Disziplin sich der
! erfochtenen Siege würdig zeigend."
tz „In dem noch übrig gebliebenen Kriege waren die
Begebenheiten mit Erfolgen und Unfällen vermischt.
Eingeschränkt, gegen die englische Seemacht mit un-
gleichen Kräften zu kämpfen, hat sich unsere Marine
auf dem mit feindlichen Flotten bedekten Mittelmeere
mit Muth gezeigt; sie har auf dem Ozcan das Anden-
ken an ihren ehemaligen Glanz erwckt; sie hat durch
einen glorreichen Widerstand das auf seine Ufer geeil-
te England, um Zeuge seiner Niederlage zu seyn, irr
Erstaunen gesezt; und ohne dis Rükkehr des Friedens,
war es ihr" erlaubt zu hoffen, daß sie wegen ihrer
vergangenen Unglüksfalle und wegerchöer Fehler, wel-
che sie hervorbrachten, sich rächen würde."
„In Egypten haben die Soldaten der Orientarmee
nachgegeben; abev sie haben mehr den Umstanden, als
der Macht der Türken und Englands nachgegeben; und