Schnitt, Ansicht der Einfahrtsseite und das Gemalde
von Bernardo Bellotto gen. Canaletto im National-
museum in Warschau Zeugnis.
Das ErdgeschoB umfaBte einen Eingangsraum, in
dessen hinterer Halfte eine Treppe zum ObergeschoB
fiihrte, wo auch ein gróBerer Festsaal vorgesehen
wurde. Das AuBere des Baues wurde in seinen beiden
Stockwerken in sich gegliedert. Die auBeren Achsen
waren durch Lisenenumrahmung ais Risalite gdkenn-
zeichnet. Der die drei Achsen umfassende und mit
einem Dreieckgiebel bekrbnte Mittelrisalit war beson-
ders betont durch die Balkons uber die Eingangen.
Das Dach, dessen blauer Anstrich dem Palais den
Namen gab, war ais Mansardendach ausgebildet. An
das Corps de Logis setzten seitlich in der Flucht der
Vorderseite verlaufend, zwei niedrige Trakte, die von
Carl Friedrich Pbppelmann genannten „Kolonnaden”
an. An die Kolonnaden setzten rechtwinklig zwei
Hoffliigel an. Den Hof schloB eine Mauer mit zwei
Einfahrtsóffnungen. Seitlich des siidlichen Hoffliigels
fiihrte ein Tor in den Wirtschaftshof.
Wahrend Corps de Logis, Kolonnaden, Hoffliigel und
Wirtschaftshof entsprechend den Planen ausgefiihrt
wurden, gediehen zwei andere Teild der Palaisanlage,
namlich eine Pfedlerhalle und eine Kapelle, nicht uber
die Entwiirfe hinaus.
Eine sehr geschickte Ausnutzung des zur Verfiigung
stehenden Raumes zeigt uns die Gartenanlage, die aus
drei vonednander unabhangigen Hauptteilen geplant
wurde. Es wurde nur der vordere Garten ausgefiihrt.
worden.
Durch die Briefe von Carl Friedrich Pbppelmann
stehen die Namen der beteiligten Architekten fest.
Der jungę Poppelmann fiihrte den Garten mit Brun-
nenanlagen und „inwendige Ameublissement” aus.
Fur den Garten mit Statuen und fur die Innenraume
mit Stukkaturen zog man Mitarbeiter von Wilanów
an, wahrscheinlich den Jan Jerzy Plersch und die
Stukkateure Fumo und Comparetti. Der AuBenteil des
Palais mit Fliigeln und „den Offizen” ist ein gemein-
sames Werk von Jauch und Deybel. Ihre Stilmerk-
male, die wir aus anderen Werken in Polen kennen,
verwischen sich hier derart, dali nur eine Gemein-
schaftsarbeit angenommen werden kann. Vielleicht
ist diese in der Weise vor sich gegangen, daB beide
Architekten zunachst ihre Entwiirfe unabhangig
voneinander ausarbeiteten, worauf dann der Kónig
eine Auswahl kombinierender Art getroffen hat. Der
Entwurf der Kapelle ist auf Jauch zuriickzufiihren,
fiir ihre geplante Inneneinrichtung ist wahrscheinlich
Carl Friedrich Pbppelmann verantwortlich. Die Di-
rektion der Arbeiten lag in den Handen' Jauchs.
Das Blaue Palais hat einen ausgesprochenen baroc-
ken Charakter, der es zu einer relativ vereinzelten
Erscheinung unter den Bauten und Entwiirfen der
sachsischen Architekten in Polen macht. Dies mag sich
zum Teil daraus erklaren, daB vom Altbestand des
ehemaligen Bischofspalais die Trennung der beiden
Geschosse durch ein Gurtgesims iibernommen wurde,
wodurch die Baumeister veranlaBt wurden, die Verti-
kalgliederung geschoBweise anzuwenden, was sonst
bel den sachsischen Bauten in Polen vermieden wor-
den ist.
Ais im Jahre 1730 die Grafin Orzelska, der Verhei-
ratung wegen nach Dresden umzog, tauschte der Kónig
des Blaue Palais gegen Wilanów ein, wodurch es
in den Besitz des Fiirsten Czartoryski uberging. Unter
dessen Sohn Adam erfolgte 1766 bis 1768 ein erster
Umbau durch Jakub Fontana, dem 1812—15 ein zweiter
Umbau durch F. A. Lessel folgte, der das Palais vóllig
im klassizistischen Sinne veranderte. Im zweiten Welt-
krieg wurde es schwer beschadigt, aber in der Form
seines letzten Zustands wiederhergestellt.
TADEUSZ S. JAROSZEWSKI
PAŁAC BŁĘKITNY W LATACH 1730- 1811*
Aktem darowizny datowanym 16.XI.1730 r. król
August II przekazał pałac Błękitny Marii Zofii z Sie-
* Komunikat niniejszy oparty jest w większej części na
wypisach archiwalnych z Archiwum Czartoryskich w Kra-
kowie użyczonych autorowi uprzejmie przez p. prof. dr
Stanisława Lorentza i mgr Irenę Malinowską.
Wypisy te autor uzupełnił własnymi poszukiwaniami w
Archiwum Potockich z Łańcuta (AGAD). Problem przebu-
dowy pałacu Błękitnego w latach 60-tych i 70-tych XVIII w.
poruszył pierwszy S. Lorentz w referacie „Architekt
Efraim Szreger” wygłoszonym na zebraniu Komitetu Nauk
niawskich Denhoffowej w zamian za dożywocie uprag-
nionego Wilanowa b Nowa dziedziczka poślubiła w
o Sztuce PAN w dn. 11.IV.1958. Komunikat niniejszy nie
wykorzystuje natomiast materiałów archiwalnych dotyczą-
cych pałacu Błękitnego sygnalizowanych ostatnio przez
P. Bohdziewicza (Korespondencja artystyczna Elżbiety
Sieniawskiej z lat 1700—1729, Lublin 1964, s. 265 przypis 32),
ponieważ na skutek błędnie podanej sygnatury nie udało
mi się ich odnaleźć.
i Arch. Czartoryskich w Krakowie, Ew. 494 „Summariusz
papierów do posesji warszawskich z archiwum generalnego
265
von Bernardo Bellotto gen. Canaletto im National-
museum in Warschau Zeugnis.
Das ErdgeschoB umfaBte einen Eingangsraum, in
dessen hinterer Halfte eine Treppe zum ObergeschoB
fiihrte, wo auch ein gróBerer Festsaal vorgesehen
wurde. Das AuBere des Baues wurde in seinen beiden
Stockwerken in sich gegliedert. Die auBeren Achsen
waren durch Lisenenumrahmung ais Risalite gdkenn-
zeichnet. Der die drei Achsen umfassende und mit
einem Dreieckgiebel bekrbnte Mittelrisalit war beson-
ders betont durch die Balkons uber die Eingangen.
Das Dach, dessen blauer Anstrich dem Palais den
Namen gab, war ais Mansardendach ausgebildet. An
das Corps de Logis setzten seitlich in der Flucht der
Vorderseite verlaufend, zwei niedrige Trakte, die von
Carl Friedrich Pbppelmann genannten „Kolonnaden”
an. An die Kolonnaden setzten rechtwinklig zwei
Hoffliigel an. Den Hof schloB eine Mauer mit zwei
Einfahrtsóffnungen. Seitlich des siidlichen Hoffliigels
fiihrte ein Tor in den Wirtschaftshof.
Wahrend Corps de Logis, Kolonnaden, Hoffliigel und
Wirtschaftshof entsprechend den Planen ausgefiihrt
wurden, gediehen zwei andere Teild der Palaisanlage,
namlich eine Pfedlerhalle und eine Kapelle, nicht uber
die Entwiirfe hinaus.
Eine sehr geschickte Ausnutzung des zur Verfiigung
stehenden Raumes zeigt uns die Gartenanlage, die aus
drei vonednander unabhangigen Hauptteilen geplant
wurde. Es wurde nur der vordere Garten ausgefiihrt.
worden.
Durch die Briefe von Carl Friedrich Pbppelmann
stehen die Namen der beteiligten Architekten fest.
Der jungę Poppelmann fiihrte den Garten mit Brun-
nenanlagen und „inwendige Ameublissement” aus.
Fur den Garten mit Statuen und fur die Innenraume
mit Stukkaturen zog man Mitarbeiter von Wilanów
an, wahrscheinlich den Jan Jerzy Plersch und die
Stukkateure Fumo und Comparetti. Der AuBenteil des
Palais mit Fliigeln und „den Offizen” ist ein gemein-
sames Werk von Jauch und Deybel. Ihre Stilmerk-
male, die wir aus anderen Werken in Polen kennen,
verwischen sich hier derart, dali nur eine Gemein-
schaftsarbeit angenommen werden kann. Vielleicht
ist diese in der Weise vor sich gegangen, daB beide
Architekten zunachst ihre Entwiirfe unabhangig
voneinander ausarbeiteten, worauf dann der Kónig
eine Auswahl kombinierender Art getroffen hat. Der
Entwurf der Kapelle ist auf Jauch zuriickzufiihren,
fiir ihre geplante Inneneinrichtung ist wahrscheinlich
Carl Friedrich Pbppelmann verantwortlich. Die Di-
rektion der Arbeiten lag in den Handen' Jauchs.
Das Blaue Palais hat einen ausgesprochenen baroc-
ken Charakter, der es zu einer relativ vereinzelten
Erscheinung unter den Bauten und Entwiirfen der
sachsischen Architekten in Polen macht. Dies mag sich
zum Teil daraus erklaren, daB vom Altbestand des
ehemaligen Bischofspalais die Trennung der beiden
Geschosse durch ein Gurtgesims iibernommen wurde,
wodurch die Baumeister veranlaBt wurden, die Verti-
kalgliederung geschoBweise anzuwenden, was sonst
bel den sachsischen Bauten in Polen vermieden wor-
den ist.
Ais im Jahre 1730 die Grafin Orzelska, der Verhei-
ratung wegen nach Dresden umzog, tauschte der Kónig
des Blaue Palais gegen Wilanów ein, wodurch es
in den Besitz des Fiirsten Czartoryski uberging. Unter
dessen Sohn Adam erfolgte 1766 bis 1768 ein erster
Umbau durch Jakub Fontana, dem 1812—15 ein zweiter
Umbau durch F. A. Lessel folgte, der das Palais vóllig
im klassizistischen Sinne veranderte. Im zweiten Welt-
krieg wurde es schwer beschadigt, aber in der Form
seines letzten Zustands wiederhergestellt.
TADEUSZ S. JAROSZEWSKI
PAŁAC BŁĘKITNY W LATACH 1730- 1811*
Aktem darowizny datowanym 16.XI.1730 r. król
August II przekazał pałac Błękitny Marii Zofii z Sie-
* Komunikat niniejszy oparty jest w większej części na
wypisach archiwalnych z Archiwum Czartoryskich w Kra-
kowie użyczonych autorowi uprzejmie przez p. prof. dr
Stanisława Lorentza i mgr Irenę Malinowską.
Wypisy te autor uzupełnił własnymi poszukiwaniami w
Archiwum Potockich z Łańcuta (AGAD). Problem przebu-
dowy pałacu Błękitnego w latach 60-tych i 70-tych XVIII w.
poruszył pierwszy S. Lorentz w referacie „Architekt
Efraim Szreger” wygłoszonym na zebraniu Komitetu Nauk
niawskich Denhoffowej w zamian za dożywocie uprag-
nionego Wilanowa b Nowa dziedziczka poślubiła w
o Sztuce PAN w dn. 11.IV.1958. Komunikat niniejszy nie
wykorzystuje natomiast materiałów archiwalnych dotyczą-
cych pałacu Błękitnego sygnalizowanych ostatnio przez
P. Bohdziewicza (Korespondencja artystyczna Elżbiety
Sieniawskiej z lat 1700—1729, Lublin 1964, s. 265 przypis 32),
ponieważ na skutek błędnie podanej sygnatury nie udało
mi się ich odnaleźć.
i Arch. Czartoryskich w Krakowie, Ew. 494 „Summariusz
papierów do posesji warszawskich z archiwum generalnego
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