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Instytut Sztuki (Warschau) [Hrsg.]; Państwowy Instytut Sztuki (bis 1959) [Hrsg.]; Stowarzyszenie Historyków Sztuki [Hrsg.]
Biuletyn Historii Sztuki — 70.2008

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Nr. 1-2
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Fritz, Johann Michael: Kirchenschätze im Heiligen Römischen Reich: Untergang und Überleben von liturgischen Geräten =
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https://doi.org/10.11588/diglit.35032#0022

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JOHANN MtCHAEL FRtTZ


9. /Gt.sz/. 77??p/^r.st/27? UMV.* Murth? Cer6ert, Vetus liturgia Alemannica,
57. /J/c?.s?'e/? 7776. D/7 Tfu.sv?/ 6f/?7;<7zt .s?77? ?7? 67. Put?/ /w Lavant/,
Vr'ùzttcn, Pe?7cv/Ac7?zru6Av'

lagen, darunter eines, das Kaiserin Maria Theresia dem Abt Gerbert geschenkt hatte. Was
mit den ausgebrochenen Edelsteinen geschah, zeigen die Kroninsignien des Großherzog-
tums Baden. Diese wurden in großer Eile zusammengesetzt: die Krone ist nur ein Gerüst
aus Draht, das mit Pappe verstärkt und mit requirierten Steinen besetzt wurdet
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Erhalten blieben aus St. Blasien viele Paramente, darunter die einzigartigen romani-
schen wie die Kasel, die bereits 1776 in Gerberts "Vetus liturgia alemannica" abgebildet
ist (Abb. 9). Deshalb sei hier kurz über die Schicksale der Paramente berichtet, die man
meist als "Kirchenplunder" bezeichnete. Wäre den Beamten die romanische Kasel - es ist
die älteste erhaltene mit einem umfangreichen ikonographischen Programm - in die Hän-
de geraten, so hätten sie keinerlei Interesse daran gezeigt, denn sie ist nur mit Seidenfäden
auf Leinen gestickt. Von größtem Interesse waren dagegen alle Textilien, die mit Gold-
fäden gearbeitet waren. Derartige Paramente, darunter Kostbarkeiten aus Byzanz, Bag-
dad, Syrien und Italien wurden in riesigen Mengen zur „Vermünzung" gefahren und
verbrannt, um das Edelmetall auszuschmelzen. Eine andere Methode, um an die goldenen
Fäden zu gelangen, war, diese mit eisernen Kämmen herauszureißen. Zum Verständnis
muß man wissen, daß es sich bei diesen Goldfäden nicht um Fäden aus massivem Metall
handelt, sondern diese bestehen aus textilen Fäden, um die schmale Streifen aus dünner
Gold- oder Silberfolie gewunden werden. Die Ausbeute an Edelmetall kann daher bei den

^ Dazu Johann Michae! FR!TZ, Hansmartin SCHWARZMAIER. "Die Kroninsignien der Großherzoge von Baden
(Krone, Zepter, Schwert)", Z^?Ac/?r?/?D6err/?e?'??^, t25, i977, S. 20F223, außerdem: Johann
Michae) FRtTZ ,,Der Kirchenschatz", [in:] 7)<r/.s /<r???.s'c/?7/2/7?r;'gc 5t. 7/??.s?7??. 297-/77?/i'gc.s* 2 Bände,
Karisruhe )983, Bd. I, Nr. )79-)8) und Bd. H, S. 255.
 
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