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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 6.1904-1905

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Nr. 1
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Kortum: Der Hanstein, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31828#0007

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z

anderweir gebrochen und an die Verwcitdungöftcllc gcbracht wordcn, da der Muschelkalk in lagcrhafcen
größeren Stücken nicht leichr ;u beschaffen und schwieriger zu bearbeicen ift. Nach ^Zordoften zweigc
ein gedeckter Graben ab nach einer etwa I2S m enrferncen Guelle, drren Ablauf durch mehrere kleine
künstlich gegrabene Teiche führt. Äeim uncerften Tcich hörr der Graben auf, wo jetzt der Weg von
Rimbach nach dcr Teufelskanzel vorbeiführr.

vorteilhaftcr für die verteidignng Lft dcr jetzige Burgberg, der mir steilen Hangen versehen
ift und nur in südöstlicher Richcung mit dcin 'Rainin des Hoheberges zusaininenhangr. An
dicser Stelle führc ein fteiler Weg in nördlicher Richcung von dem Dorfe Bornhagen herauf. Gben
am Bergkamm, südöftlich von der Burg und im Gchutze und Zusammenhange mic ihr Lst das Dorf
Rimbach bclegen, in welchem die außeren Torbefeftigungen begiimcn. Die freie Lage des Burgberges
gewahrc weire Aussichr über das umlicgende Gelande, namentlich über das breice Tal der Leine, von
wo am eheften Gefahr ;u befürchten war, ein vorzug, welcher der Gtelle nichc eigen ift, an der die

Abb. z. Hanstcin, Gefamransicbr.

alce Wallburg liegc. Dagegen war letztere durch einc nahe belegene Guelle mir Vvaffer versorgt,
wahrend auf dem Burgberg nur durch Brunnenanlagen Wasscr zu beschaffcn ift.

Geographisch rechner man den Hoheberg ;u den Dorbergen des Harzes, welche die bvasser-
scheide zwischcn dem wcscr und dem Elbgebiete bilden. In ihnen findec man zugleich die Grenz-
scheide zwischen der hoch- und niederdeutschen Gprache. In den Grafschaftcn Hohenftein, Gcolberg
und in den Eichsfeldischen Ämcern Worbis, Harburg, Gcharfenstein und Rnsteberg, die von den altesten
Zciten an ;u Thüringen gerechnet wurden, redec man thüringisch oder hochdeursch, wahrend auf dem
jetzigen unceren Eichsfelde niedersachsisch oder plattdeutsch gesprochen wird.

Die Gegend des Hansteins gehörre zum Thüringer Gau Germaramark und bildece dessen nord-
wcstliche Ecke. k?on frankischem und sachsischem Gebiete begrenzr, war die Anlage eines befestigren
punkrcs dorcselbft erforderlich zum Schutz gegen die nachbarlichen kriegerischcn Franken und Gachsen.

Die alteste urkundliche lIachrichc über den Hanstein ist in dem Gücerverzeichnis des Rlosters
Lorvey vorhanden, wonach zwischen 82ö und 85Z ein gewisser Eilhard alles, was er im „Haanftedihus"
bcsaß, dem Rloster ;u Lorvey schenkte.

Teilt man das Wort Haanstedi-Hus, d. h. ein Haus in Haanstedi, oder einen Hof in Haanstedi,
 
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