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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 6.1904-1905

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Nr. 9
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Ebel, Friedrich: Burg Greifenstein im Westerwald, [1]
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31828#0093

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86

Den Beschluß der inireclalrerlichen Baureste bildec die Racharineirkapelle. Ab-
bildung 8 zeigr den Grundriß, der ziemlich genau inir dein Lhor nach Msten gerichtec
ist und einfachste Gestalcung aufweist. Der rechteckige Lhor, von dem Gchiff durch
einen Gpitzbogen gerrennc, zeigc östlich ein einceiliges, verstüininelces, südlich ein zwei-
ceiliges wohlerhalcenes Maßwerkfenster. Das nördliche Lenster ist verinauerc. Eine
Nische in der Nordwand ist ceilweise durch Mauerwerk geschlossen und soli früher
einen Eingang zu dein anstoßenden Gefangnisgebaude gehabc haben. Das Schiff, wie
der Lhor auch früher inic einer Balkendecke versehen, weist in der Güdwand cin
gleiches ^enster wie die Vstwand des Lhores auf; seine Nordwand ist nach innen vor
einigen Iahren durch einc Vorinauerung verstarkc worden, wodurch dcr eheinalige
Zugang, der vor Anlage des Schüccengewölbes bestand, verdeckt worden ist. WxMck>
ist dem Gchiff ein Turm vorgelegc, deffen uncerstes Geschoß ein jeizr vermauertes
spitzbogiges Gewölbe aufnimmc und darüber eine Empore zeigc, die nach den Resten
in der V7ordwand zu schließen, früher einen eigenen Eingang von außen harre und
mir dem Gchiff wohl mircels einer hölzernen Treppe in Verbindung stand. Auch hier
befinder sich ein spitzbogiges Lenster. Die Fenster, ebenso wie die Schauöffnung von der Empore nach
der Rirche zeigen Gpurrn frccherer Vergiccerung. wie diese bei den Fenstcrn auf Wehrfahigkeic be-
rechnec war, so finden sich uncer dem Putz auch hier und da Schießscharcen, besondcrs an der wcst-
wand des Schiffes, soweir nichc der Turm vorgelagert ist.

Die Änderungen, welche die Rapelle uncer wilhelm I. erfcchr, kommen heuce nichc mehr zur
Gelrung, abgesehen von denen, welche die Anlage der Schücce mic sich brachte. Der Ausbau zur
Schloßkirche soll in einem wciceren Aufsatzc über die nachmiccelalcerlichen Baucen auf Greifenstein
erwahnc werden.

Abb. I».
Greifenstein,
UnteresTor.

GG Burgenschau. M

Gefährdet.

Neuenburg (lvestxr.).

Das alte Oedensschloß zu Neuenburg, seit der Zeit
der wiedervereinigung mit Preußen als evangelische
Lirche benuyt, solltc abgerissen werden. Im leyren
Augenblicke ist der Abbruch durch den Regierungspräsi-
denten inhibiert worden. Hoffentlich gelingt es, das alte
Denkmal ;u erhalten.

WiederherstellunIen.

2trenberg (Lifel).

Die Ruinen der Burg Arenberg, Stammsiy dee
Grafen, jeyt Herzöge vsn Arenbeeg, sollen, wie ver-
laurer, auf Veranlassung des Besiyers, des Herzogs von
Arenberg, wiederhergestellt werden.

Nerustein.

Um die Burg Bernstein, welche unter allen elfässischen
Burgen eine der umfangreichsten und besterhalrensten ist,
vor weirerem Schaden zu schüyen, werden gegenwärtig
an den oberen Teilen der Umfassungsmauern wichtige
Ausbesserungen vorgenommen, har doch der Zahn der Zeit
an denselben tcilweise stark gehaust. Vtach Ausbesserung
der schadhaften Srellen kommt auf die Mauern eine
Decklage, welche sie, ohne dcn Anblick zu becinträchtigen,
vsr Regen und Schnee schüyen wird. So wird die

Burg, welche seir zwei Iahren Staarseigentum ist, vor
Verfall geküret. Für die dringendsten Arbeiren stehr
eine Summe von ISöö Mk. zur Derfügung.
ßerreuriminern.

wie in den beiden vorhergehenden Jahren wird auch
in diesem Sommer der Altertumsverein Rottweil Siche-
rungsarbeiren an der Ruine Herrenzimmern vornehmen
lassen.
rkideggen.

Bei dem bereits wesentlich geförderten Ausbau der
Burg vcideggen, welcher bekanntlich unter Leitung des
Dombaumeisters Ludwig 2lrntz erfolgt, ist man jeyr zue
wiederherstellung des Bergfrieds vorgeschritten.
Sonnenborg.

In dem Städtchen Sonnenberg bei wiesbaden kam
das sogenannte Hofgarrenteerain zur paezellierung.
Durch die vcrcinren Bemühungen des Bürgermeisters und
der Rönigl. Regieeung ist es nach längerem widerstande
der Gemeinde durchgefeyt, daß die Bebauung nur mit
Rücksicht auf die den Ort übeeragende Burgruine er-
folgen darf. Ein Beispiel, das Nachahmung verdient.

Ausgrabungen und Lundc.

Rotenburg.

Bei Ausgrabungen zur Fundamcntierung des ge<
planten Bismarckturmes auf der Rotenburg bei Relbra
 
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