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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 6.1904-1905

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Nr. 7
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Burkhard, Franz: Burgruine Eppstein im Taunus, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31828#0061

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VI. Iahlgang

Nr. 7

l,n April 1905.

Der Burgwart erscheinl monatlich einmal. — Be?ugspreis: S.5S Mark iährlich.

Vurgruine Eppstein im Taunus.

Von Fran; Burkhard, Architekr, Franksurr a.Main.

ast iin schönsten Teile unseres Taunusgebirges, wo der felsbekrönce „Rosiert" und der
waldumrauschte „Staufen" il>re »Zöhen ;u den Wolken erheben, liegt in dein ciefeinschnei-
denden Rnorenpunkte dreier dort sich vereinigenden Taler der Rrufrel, des Lischbaches
und Goldbaches das Stadcchen Eppstein mit seiner malerischen Rnine gleichen Vlameus,
ehemals der Herrensiiz des machrigen Dynastengeschlechces der „Eppcnsteiner".

Auf steilem Tonschicfer- und Guarzicfelsen, Z0—m über der Talsohle, erhebr sich die Burg,
durch einen künstlich ausgebrochenen Halsgraben von dem zungenförmig vorgeschobenen Höhenzuge getrennr.

Diese schwer angreifbare Lage konnce für den Fall einer Belagerung noch bedeutend schwieriger
gestalret werden, da man dic llmgebung der Burg, sowie die Mauern des Gcadccheiis, welche mic der-
selben in öusammeiihang standen, durch leichr ;u bewasiernde Seen noch besonders schützen konnce,
sodaß die Annaherung ;u'den Toren und Mauern kaum möglich wurde.

Heuce noch beweisen die Benennungen der Taleinschnicce nördlich der Burg „woog", sowie
östlich „kleiner und großer Gee", auch „Geeacker" benannr, das einstige Vorhandensein dieser reils
durch die Vlarur geschaffenen Verteidigungsmittel. Der kleine Gee, in dessen Vlahe die verschwundene
alre Anroniuskapelle sich befand, wurde schon 1580 rrocken gelegr. Die Wichtigkeir und Bedeurung
der Lage der Burg Eppstein fällr ins Auge, wenn man bedenkc, daß sich hier drei der alresten
Landstraßen krettzten, und dem Burgherrn von seinem Bergfriedc aus der weiteste Ausblick nach allen
Himmelsrichcungen ;u starren kam, da aller vcrkehr durch die genannren drei Taler unmirrelbar an
seinem Gchlosse vorüber mußce.

Die Gage be;eichner als den Erbauer der Burg einen Rirrer mir Vlamen „Eppo", der auf
dem Lelsen einen Riesen erschlagen haben soll, um die schöne Berrha von Bremrhal aus dessen
Gefangenschafr ;u befreien; hierauf soll sich auch der Vlame „Eppstein" als Ableitung von Eppo
— Eberhard be;iehen. Nrkundlich wird die Burg um das Iahr 1120 ;uerst erwahnr, jedoch muß man
nach ihrer Bauweise annehmen, daß sie im großen und gan;en einer etwas spaceren Zeic angehörc
und größrenreils erst um das Iahr 1Z0ö encstanden ist, wenn auch ein;elne Teile derselben sibon
 
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