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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 6.1904-1905

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Nr. 1
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Kortum: Der Hanstein, [1]
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Schmitz, Jean Pierre: Montabaur
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https://doi.org/10.11588/diglit.31828#0011

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7

der Lanttlien von Hanstein, vc>n
denen zeirweise sieben auf der
Burg gewohnr und in dein eigenr-
lichen Äurgbau schwerlich alle
Unrerkunfr gefunden haben.

DerBurgbau (vgl. Abb. l)
bestehc aus einem unregelinaßigen
vicleck. Es umschließc eincn
engen fünfeckigen Hc>f, der inic
einer Durchfahrr von dein Ein-
fahrrsror V unrnittelbar zugang-
lich ift. Der Hof liegc auf der
Lelskuppe, so daß unrer dein
Erdgeschoß gleiche zuin Teil
zwei Relleranlagen übereinander
angeordner werden konnren,
wo die Lelsböschung dics ge-
starrere. Zuin Tcil sind die
Relleranlagen aus dein Felsen
ausgcbrochcn. Alle Reller sind
gewölbc und zwar als flache

Abb. s. Hanstein,

Eckstein mir wappen und Inschrifr.

Tonnen zwischcn gewölbcen
Pfeilervorlagen.

Die Mauern des Burg-
baues über Gelande sind fast alle
eiicheiclich 1,^0 m stark. Alle
Zwischeninauern waren wahr-
scheinlich in Fachwerk hcrgeftellc.
Lür die Balkenlagen sind Ron-
solstcine zur Aufnahine der
Nncerzüge vorßanden, auf denen
dre Balken gercchr haben. ^7ur
iin Teil ö sind für die einzelnen
Äalken Eöcher iin Mauerwerk
ausgesparc worden.

Das ;u dcin ersten Bau
der Mauern und der Burg selber
crforderliche Sceininaccrial ist
wcchl größcenceils an Grr und
Gcelle durch den Aushub aus
dein Zwingergraben gewonnen
worden. Lür sparere Baucen

ift nach vorhandenen Urkunden das Steininacerlal aus ncche gelegenen Brüchen l-erangeschaffc. Alles
Mauerwerk bestel-c aus Gandsteinen, die als Eluadern oder als unregelinaßige Bruchsteine in zuin
Tcil vorzüglicher Ausfichrung inic festcr Mörcelvcrbindung, zuin Teil abcr auch, und zwar bei den
spaceren Uin- und Ergaiizungsbauren, in wenig zuverlassiger weise in Eehininörcel verinaucrc worden sind.

Aus dein Anfange des l^. Iahrhunderrs staininen die niic I—- bezeichneren Bauceile (vergl.
Abb. l). Daß dic Uiauer zwischen 2 und 5 ursprünglich durchgeführc gcwesen ist, erkennr inan noch
an geputzcen Lensterleibungen innerhalb der Mauer. Teil 5 war gegen ö niic eineni hohen Gicbel
abgeschlossen, dcssen Lensteröffnungen vcrinauerr worden sind. Die Treppc in 5 ist nebft dein Zugang
voin »5ofe cine spacere Veranderung. Die Teile 6—8, sowie ö stainincn nach dcn vorhandenen Runst-
forinen aus deni 15. und lö. Iahrhunderc. (Schluß folgt.)

Monrabaur.

Von professoe I. p. Schmiy (Monrabaur).

der uiitersten Gtufe der Hochfiache des Wefterwaldes, 20 lcm östlich von Roblenz,
liegc auf einein 278 m hohen Äasalckegel die vollstandig erhalcene, ehcinals kurfürstlich
cricrische Burg, oder, wie sie jetzr ini volksinunde allgcinein genannc wird, das Schloß
von Moncabaur. Dcr nach drci Scicen fteil abfallende, jctzk inic einein waldc von
»^ainbuchen bestandene Rcgel behcrrschc die uinliegende ^ochebcne und sperrce iin 0ercin
mir der früheren Gradrbcfestigung dcn Zugang zu dein östlich von ihm gelegcnen Durchbruchsrale dcs
Au- resp. Gelbachcs nach dcr Eahn hin. Äevor wir zur -Beschreibung des Gchlosses übergehen, vorher
einige Nocizen zur Geschichce der Äurg.

Zuerst wird die Burg iin Iahre 955> als La^cellum IssumbgLen8e bei folgendcr Gelegenheir
erwahnc: In dein angegebcnen Iahre hacce an dein Luße des jencs Lastell cragcnden Regels Herinann
von Schwabcn aus dein Geschlechce der Grafen des Gberlahngaues eine Rircbe aus ^olz errichcec
und dein Marienklofter in Roblcnz incorporicrc, dessen Abc Williinann dieselbe einige Zeir nachher in
Grein neu ausführcn ließ (Beycr, Micrelrhein. Ilrkundenbuch l, 2G). Da die von Roblcnz nach
 
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