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Ausgrabungen auf dem Schloßberge zu Dohna.
Aus eincm Bceichr von Iohann Gorrlob püschel, vorftcber der- Schützengesellschafr, vom 2S. Okrober 1SZ4
über die auf dem Schloßberg unrernommenen Grabungen 1SS5 und 1S2S,
II.
on dem Burggrasen Heinrich Ludwig zu Dohna kausrc die Schützengesellschasr in Dohna am 24. April 1S2S
den Burgberg sür 7<X> Taler.
Vlun wurde er planierr-
was 1S05 bei der Umgrabung nur oberflächlich untersuchr worden war, das wurde diesmal genauer
genommen, auf mehreren Srellen kam man bis aus den Grund, aber dennoch fand man wcnig, außer einigen
Rirrersporcn und pseilen einiges Eisenzeug, worunter besonders ein Hammer mir Zwei Spitzen von feinstem Srahl war,
sonst wurde ebensalls, wie das vorige Mal, nichrs von Bedeutung gesunden. Man fand jedoch außer obigem hinren am
Busche innerhalb dcs obern Bezirks einen langen schmalen Gang, in demselben lagen die Gebeine vicler Menschen,
unrer denselben Rohlen, wahrscheinlich waren dieselben bei Erstürmung der Burg in diesen Gang retiriert, und nimmr
man an, wie barbarisch man in jener Zeir mit den Gesangenen umging, so läßt sich vermuten, daß sie auch das oben
herabfallende Gebälk aus dieser Höhle nicht vcrjagen konnte, vielleichr hat sie aber auch der Rauch gerötet. Nichr weit
vom Gchießhause, nach der westlichen Seire, grub man die Gebeine eincs Menschen aus, welcher sich den Rops mir
seinem rechren Arm unrerstützt hielt, seine Grellung nrag er sterbend so gewählt haben, sie ist nachdem dieselbe geblieben,
scine Gebeine waren ganz mit Schurr überdeckt. Dieselben wurden an dieser Srelle wieder eingegraben, den Ropf aber
har ein Raufmann Iahn mit nach Rönigstein wegen der schncewciß erhalrenen Zähne genommen. Dem Rnochenbau
nach müssen dieses alles riesenhasre Männer gewesen sein. Rechrs seitwärts vor der Schießhausmauer mülsen nsch
große Gewölbe scin, was man heure noch bedauert, daß denselben nicht nachgegraben worden ist; schr deurlich hörre
man die hohlen Srellen, wenn Arbeirer mit ihren Rarren über dicselben fuhren, ihre Fahrr war jedesmal erschürrcrnd.
GT Burgenschau. TG
Gefährder.
Allenstein.
Gelegenrlich der bevorstehenden Verlegung der Re>
gierung nach Allenstein ift das Gerücht aufgerauchr, das
Schloß zu Allenstein solle als wöhnung für den Re-
gierungspräsidenren umgebaur werden. Einem solchen
projekte würden nichr nur bedeurende prakrische Schwic-
rigkeiren, hohe Rosten u. s. w. cntgegenstehen, sondern
auch die Rücksichr auf den bedeurcnden Denkmalswerr des
alren Schlostes, der bei einem Umbau für moderne wohn-
zwecke entschicdcn leiden würde.
Schwarswihrberg (Gberxfalz).
Die mächrige, zwischen Ulcunburg v. w. und Rötz
gelegene Burgruine Schwarzwihrberg genießt eine Für-
sorgc der Waldvereins-Sekrion Röy, dic durch ihren
Übcreifer die ganze malerischc Romantik im Innern dcr
Ruine verdirbr. Es wird nämlich der wcitgedehnte Raum
innerhalb der noch ziemlich gur erhalrencn Umfassungs.
mauer als moderner wirrschafrsraum zugeeichrer, indem
man aus den Steinen der cingefallenen Mauern
Böschungen errichrer, um die Bierbänke recht bequem
rerrassenförmig und genau abgczirkelt in geradcn Linien
anlegen zu können. 8ckbr.
ErhalrunIsarbeiren.
Schneeburg.
Zwischen Freiburg nnd dem Dorfe Ebringen in
Baden liegr auf dem kleinen Schinberg eine alre Ruine,
Schneeburg genannr. Sie spielr in der anregenden
Geschichre Freiburgs eine nennenswerre Rolle. und mir
der reichen Sagenwelr des Breisgaus ist sie eng verknüpfr.
Landschafrlich gehört sie zu einem der anziehendsten Punkre
im Breisgaulande, den man nichr vermissen möchre. Rings
um die Ruine aber ist üppiger wald gewachsen, so daß
die Mauerreste den Blicken der wanderer enrzogen sind;
cin Ouader nach dem andern ist in's Tal gerollr. Und
wenn nun nichr Menschen sich der Burg annähmen, so
verschwände sie wo'hl bald vom Erdboden wie früher
manche iheer Schwestern. Die Sradr Freiburg har daher
im Einverständnis mit der Eigentümerin (der Gemcinde
Ebringen) die Burg innen und außen so abholzen lassen,
daß der Ausblick von und zu der Sradr wieder frei gc-
wordcn ist. weircr har die Stadr die Ruine unrersuchen
lassen, ob sic nicht ohne allzugroße Rosten in einen solchen
baulichen Zustand zu verseyen ist, daß sie ohne Gefahr
für den Besucher besichrigt und bestiegen werden kann.
Die Ruine, während des Bauernkriegs im Iahre 1525
vsn den auch Freiburg bcdrohenden Bauernscharen gründ-
lich zcrstörr, bicrer wenig archirekronische Schönheiren und
Merkwürdigkeiren mehr; sie ist aber seinerzeit glücklicher-
weise mir so festem, l'/z bis 2 rn dickem Mauerwerk ver-
sehen wsrden, daß dem ferneren Zerfall ohne Zweifel
unschwcr gesteuerr werden kann. Der Bürgerausschuß
har sich nun damir einverstandcn erklärr, für die Instand-
setzung, Erhaltung und Zugänglichkcir der Burgruine
250) Mk. auszugeben. Es sind für dieses Geld folgende
Arbeiren in Vorschlag gebrachr worden: Unter- und
Ausmauerung der gefährlichen Unrerhöhlungcn der Um-
fassungsmauern; 2lufmauern von Brüstungen mit Sitz-
bänken und Leibungen in den alten Fenfter- und Eür-
öffnungen zu ebcncr Erde, nach Arr des alren Mauerwerks,
mir alren Sreinen; Herstellen einer Sreinrreppe mit alren
Ausgrabungen auf dem Schloßberge zu Dohna.
Aus eincm Bceichr von Iohann Gorrlob püschel, vorftcber der- Schützengesellschafr, vom 2S. Okrober 1SZ4
über die auf dem Schloßberg unrernommenen Grabungen 1SS5 und 1S2S,
II.
on dem Burggrasen Heinrich Ludwig zu Dohna kausrc die Schützengesellschasr in Dohna am 24. April 1S2S
den Burgberg sür 7<X> Taler.
Vlun wurde er planierr-
was 1S05 bei der Umgrabung nur oberflächlich untersuchr worden war, das wurde diesmal genauer
genommen, auf mehreren Srellen kam man bis aus den Grund, aber dennoch fand man wcnig, außer einigen
Rirrersporcn und pseilen einiges Eisenzeug, worunter besonders ein Hammer mir Zwei Spitzen von feinstem Srahl war,
sonst wurde ebensalls, wie das vorige Mal, nichrs von Bedeutung gesunden. Man fand jedoch außer obigem hinren am
Busche innerhalb dcs obern Bezirks einen langen schmalen Gang, in demselben lagen die Gebeine vicler Menschen,
unrer denselben Rohlen, wahrscheinlich waren dieselben bei Erstürmung der Burg in diesen Gang retiriert, und nimmr
man an, wie barbarisch man in jener Zeir mit den Gesangenen umging, so läßt sich vermuten, daß sie auch das oben
herabfallende Gebälk aus dieser Höhle nicht vcrjagen konnte, vielleichr hat sie aber auch der Rauch gerötet. Nichr weit
vom Gchießhause, nach der westlichen Seire, grub man die Gebeine eincs Menschen aus, welcher sich den Rops mir
seinem rechren Arm unrerstützt hielt, seine Grellung nrag er sterbend so gewählt haben, sie ist nachdem dieselbe geblieben,
scine Gebeine waren ganz mit Schurr überdeckt. Dieselben wurden an dieser Srelle wieder eingegraben, den Ropf aber
har ein Raufmann Iahn mit nach Rönigstein wegen der schncewciß erhalrenen Zähne genommen. Dem Rnochenbau
nach müssen dieses alles riesenhasre Männer gewesen sein. Rechrs seitwärts vor der Schießhausmauer mülsen nsch
große Gewölbe scin, was man heure noch bedauert, daß denselben nicht nachgegraben worden ist; schr deurlich hörre
man die hohlen Srellen, wenn Arbeirer mit ihren Rarren über dicselben fuhren, ihre Fahrr war jedesmal erschürrcrnd.
GT Burgenschau. TG
Gefährder.
Allenstein.
Gelegenrlich der bevorstehenden Verlegung der Re>
gierung nach Allenstein ift das Gerücht aufgerauchr, das
Schloß zu Allenstein solle als wöhnung für den Re-
gierungspräsidenren umgebaur werden. Einem solchen
projekte würden nichr nur bedeurende prakrische Schwic-
rigkeiren, hohe Rosten u. s. w. cntgegenstehen, sondern
auch die Rücksichr auf den bedeurcnden Denkmalswerr des
alren Schlostes, der bei einem Umbau für moderne wohn-
zwecke entschicdcn leiden würde.
Schwarswihrberg (Gberxfalz).
Die mächrige, zwischen Ulcunburg v. w. und Rötz
gelegene Burgruine Schwarzwihrberg genießt eine Für-
sorgc der Waldvereins-Sekrion Röy, dic durch ihren
Übcreifer die ganze malerischc Romantik im Innern dcr
Ruine verdirbr. Es wird nämlich der wcitgedehnte Raum
innerhalb der noch ziemlich gur erhalrencn Umfassungs.
mauer als moderner wirrschafrsraum zugeeichrer, indem
man aus den Steinen der cingefallenen Mauern
Böschungen errichrer, um die Bierbänke recht bequem
rerrassenförmig und genau abgczirkelt in geradcn Linien
anlegen zu können. 8ckbr.
ErhalrunIsarbeiren.
Schneeburg.
Zwischen Freiburg nnd dem Dorfe Ebringen in
Baden liegr auf dem kleinen Schinberg eine alre Ruine,
Schneeburg genannr. Sie spielr in der anregenden
Geschichre Freiburgs eine nennenswerre Rolle. und mir
der reichen Sagenwelr des Breisgaus ist sie eng verknüpfr.
Landschafrlich gehört sie zu einem der anziehendsten Punkre
im Breisgaulande, den man nichr vermissen möchre. Rings
um die Ruine aber ist üppiger wald gewachsen, so daß
die Mauerreste den Blicken der wanderer enrzogen sind;
cin Ouader nach dem andern ist in's Tal gerollr. Und
wenn nun nichr Menschen sich der Burg annähmen, so
verschwände sie wo'hl bald vom Erdboden wie früher
manche iheer Schwestern. Die Sradr Freiburg har daher
im Einverständnis mit der Eigentümerin (der Gemcinde
Ebringen) die Burg innen und außen so abholzen lassen,
daß der Ausblick von und zu der Sradr wieder frei gc-
wordcn ist. weircr har die Stadr die Ruine unrersuchen
lassen, ob sic nicht ohne allzugroße Rosten in einen solchen
baulichen Zustand zu verseyen ist, daß sie ohne Gefahr
für den Besucher besichrigt und bestiegen werden kann.
Die Ruine, während des Bauernkriegs im Iahre 1525
vsn den auch Freiburg bcdrohenden Bauernscharen gründ-
lich zcrstörr, bicrer wenig archirekronische Schönheiren und
Merkwürdigkeiren mehr; sie ist aber seinerzeit glücklicher-
weise mir so festem, l'/z bis 2 rn dickem Mauerwerk ver-
sehen wsrden, daß dem ferneren Zerfall ohne Zweifel
unschwcr gesteuerr werden kann. Der Bürgerausschuß
har sich nun damir einverstandcn erklärr, für die Instand-
setzung, Erhaltung und Zugänglichkcir der Burgruine
250) Mk. auszugeben. Es sind für dieses Geld folgende
Arbeiren in Vorschlag gebrachr worden: Unter- und
Ausmauerung der gefährlichen Unrerhöhlungcn der Um-
fassungsmauern; 2lufmauern von Brüstungen mit Sitz-
bänken und Leibungen in den alten Fenfter- und Eür-
öffnungen zu ebcncr Erde, nach Arr des alren Mauerwerks,
mir alren Sreinen; Herstellen einer Sreinrreppe mit alren